Pressemitteilung des Bistums Mainz zur Causa Jolie
27.11.2012
Erklärung des Bistums Mainz
Zum Gespräch mit Pfarrer Hendrick Jolie über seine Verbindung mit kreuz.net
Wie bereits in der Erklärung vom 16. November 2012 angekündigt, hat am 23. November das Gespräch von Vertretern des Bistums Mainz mit Herrn Pfarrer Hendrick Jolie wegen seines Verhältnisses zu kreuz.net stattgefunden. Von Bistumsseite haben daran teilgenommen: Herr Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Herr Justiziar Prof. Dr. Michael Ling und Herr Personaldezernent Ehrendomkapitular Klaus Forster.
In dem Gespräch kam zum Vorschein, dass Herr Pfarrer Jolie Kontakte zu der für ihn stets anonym gebliebenen Redaktion von kreuz.net hatte und entgegen früheren Darstellungen auch Texte lieferte. Diese betrafen nach dem heutigen Kenntnisstand kirchenpolitische Sachverhalte und Urteile, freilich auch über kirchliche Personen. Insofern hat sich im Gespräch die Einschätzung des Bistums Mainz in der Erklärung vom 16. November über die Art der Mitwirkung von Herrn Pfarrer Jolie bestätigt.
Die Vertreter des Bistums Mainz haben keinen Zweifel daran gelassen, dass diese Kontakte, die inakzeptable Verletzungen einer Reihe von Menschen mit sich gebracht haben, auch ohne förmliche Mitwirkung bei anderen Verlautbarungen von kreuz.net, eines Priesters unwürdig sind und außer den betroffenen Personen auch die Kirche beschädigt haben.
Pfarrer Jolie hat sich im Anschluss an das stattgefundene Gespräch mit den Vertretern des Bistums in einem Brief vom 23. November an den Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, gewandt und darin sein „unkluges und unüberlegtes Handeln zu großem Schaden für die Diözese und auch für mich persönlich" bedauert. Er habe in der irrigen Meinung, dem Glauben der Kirche zu dienen, Mittel und Wege der Meinungsäußerung gesucht, die in Widerspruch zum christlichen Glauben stehen. Er bittet um Entschuldigung und um Vergebung. Er will die Bereiche seiner öffentlichen Wirksamkeit überdenken und daraus Konsequenzen ziehen.
Der Bischof von Mainz hat diese Bitte angenommen. Er dankt den Teilnehmern des Gesprächs für ihren Beitrag zu einer Klärung, aber auch Herrn Pfarrer Jolie für seine Bereitschaft zur selbstkritischen Umkehr. Er ermahnt ihn, auch künftig mit öffentlichen Verlautbarungen jeder Art sensibel umzugehen. Das Bistum Mainz bietet Herrn Pfarrer Jolie dafür jede Hilfe an.
Das Bistum Mainz bittet die Öffentlichkeit, die Klärungen nach diesem Gespräch zu respektieren und Herrn Pfarrer Jolie nicht mit anderen, verunglimpfenden, strafwürdigen und menschenverachtenden Äußerungen von kreuz.net in Verbindung zu bringen. Dafür besteht nach dem heutigen Wissensstand kein Anlass.
Mainz, 27. November 2012 Bistum Mainzhttp://www.bistummainz.de/bistum/aktuell/nachrichten.html?f_action=show&f_newsitem_id=33052Hmmm. Alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Dann wäre ja alles geklärt. Allerdings drängt sich mir die ein oder andere Frage auf:
Lehmann dankt Jolie für seine Bereitschaft zur selbstkritischen Umkehr. Klingt toll. Zugegeben hat Jolie (nach anfänglichem Leugnen) lediglich erwiesene Fakten.
Wo zum Geier ist denn da Selbstkritik und Wille zur Umkehr erkenntlich?
Man stellt fest, dass so ein Verhalten unwürdig, schädigend und inakzeptabel sei. Klingt auch toll.
Und weiter?
Ist heutzutage etwa unwürdiges, schädigendes und inakzeptables Verhalten für einen Würdenträger iO?
Entweder Jolies Verhalten ist unwürdig und inakzeptabel - dann müssen Konsequenzen gezogen werden - oder das Verhalten ist noch "erträglich", dann braucht es sich keine Konsequenzen und die (dann scheinheilige) Verurteilung des Verhaltens hätte man sich auch getrost sparen können (dient ja eh nur der Selbstverteidigung und nix weiter)