Achtung, Textmauer:
Ich zocke schon seit dem ich ca. 6 Jahre alt war. Hat damals mit dem guten NES angefangen, über alle möglichen Folgesysteme bishin zum PC. Meine größte Leidenschaft ist das Zocken, mein liebstes Hobby ist das Zocken, mein ganzes Leben basiert auf Videospielen.
Ich machte meine schulische Ausbildung, ging zum Bund und verweilte dort zwei Wochen weil ich mit den militärischen Strukturen nicht klarkam. Ich fand keine Ausbildung im kfm. Bereich nach dem Besuch einer kfm. Schule, die ich besuchte um mein Fachabi zu machen. Also was blieb mir?
Mein (schon immer) recht geringer Freundeskreis, dort wurde viel gezockt. Und gesoffen. Meist aber gesoffen. Jede Woche war Saufen angesagt, auch unter der Woche. Fand ich eine Zeit lang ganz lustig, aber irgendwann wurd es mir zu blöde. Also wieder ran ans zocken und die Kontakte zu den Leuten eingestellt, die nur noch am Party feiern waren.
Zwischenzeitlich noch immer keine Ausbildung/Job gefunden. Bewerbungen geschrieben, ich war motiviert, mich wollte aber niemand. Ich machte mir Sorgen um mein Leben, alle meine Freunde waren bzw. sind in Lohn und Brot (tolle Beschreibung... ich hasse sie) und nur ich dämlicher Zocker krieg mein Leben nicht auf die Reihe.
Nach zwei Jahren WoW zocken wars gänzlich um mich geschehen. Ich habe mich immer mehr ins Internet und die Welt der Spiele zurückgezogen. Habe mir viele Dokus über die moderne Arbeitswelt angeschaut, aber auch die Gesellschaft an sich. Misstände, Verbrechen, Sklaverei. Alle Informationen aus dem Internet. Sind eh alle Fake, hört man doch an jeder Ecke. Dann habe ich selbst angefangen mir Gedanken zu machen, das tat ich schon als Kind. Ich habe vieles in Frage gestellt, aber niemals Antworten bekommen.
Mir gefiel es schon damals nicht in der Nähe von Menschen zu sein. Sie nerven, labern immer einen Mist der mich nicht im geringsten interessiert und wo ich nicht mitreden kann/will. Und wenn doch, würds eh keinen Interessieren da ich nicht die Meinung der Masse vertrete und mich nicht für männliche Dinge wie Sport/Autos/Ficken interessiere. Ich meine letzteres schon, aber ich habe ein Privatleben und das geht nun niemanden etwas an.
;)Dann doch noch eine kfm. Ausbildung angefangen und erfolgreich abgeschloßen. Dort habe ich auch meine Freundin kennengelernt. Sie hat ihren Mann für mich verlassen, obwohl ich ihr klar und deutlich gesagt habe das ich schräge Weltansichten habe, arbeitsscheu bin und am liebsten 24/7 zocke. Nun führen wir seit 1 1/2 Jahren diese Beziehung.
Ich spiele immer noch, gut, nicht mehr so viel und intensiv wie früher. Sie kann es akzeptieren, ich bekomme aber jedes mal ein schlechtes Gewissen. Sie möchte viel raus, viel unternehmen. Ich gehe mit, aber immer ohne wirkliches Interesse.
Momentan bin ich ohne Erwerbstätigkeit, nicht arbeitslos!!!, bilde mich aber weiter. Freiwillig - mehr oder weniger, aber ich muss die Illusion aufrecht erhalten ein vollwertiges Gesellschaftsmitglied werden zu wollen, also weniger Zeit zum zocken. Dies ändert sich nächsten Monat.
Dann werde ich pro Monat ein paar (supertolle, wirklich ich kann das!!!) Bewerbungen schreiben und trotzdem keine Antwort und Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Also hab ich dann wieder viel Zeit zum Zocken. Und hoffentlich auch wieder zum (nach)denken. Und für meine anderen kreativen Hobbys wie Musik und Grafikgestaltung. Nur leider kann ich damit kein Geld verdienen und wenn ichs könnte, würde ich es nicht wollen, da ich antikapitalistisch eingestellt bin.
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@TopicMeines erachtens besteht kein Problem. Jeder Mensch weiß was wichtig für sie/ihn persönlich ist. Wenn jemand nur am saufen ist, dann finde ich das persönlich nicht schön - aber deswegen maße ich mir nicht an darüber entscheiden zu wollen ob es das richtige für diese Person ist. Wenn sich jemand nicht damit abfinden kann, dass eine Persönlichkeit nicht immer 100% zu einer anderen Persönlichkeit kompatibel ist, sollte an der eigenen Tolleranz gearbeitet werden und nicht an der der anderen. Ich akzeptiere jeden Menschen wie er ist, solange mich dieser Mensch in Ruhe lässt. Freunde lässt man Freunde sein und teilt das, was einen miteinander verbindet. Die Liebe lässt man die Liebe und teilt das was sie aussmacht, Tolleranz und Rücksichtnahme auf den anderen. Funktioniert das nicht mehr, muss man andere Wege beschreiten.