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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

71 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Toleranz, Konflikt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 07:52
Obwohl der Titel jenseits von protzig und übertrieben ist und vor "Ich-habe-voll-den-Plan-bzw-Durchblick-aber-warum-seit-ihr-denn-alle-nur-so-strange?" schon tropft - ist man hier - Warum?

Es ist relativ warum man hier ist, wer aber seinen täglichen Happen 15-Mintuen Ideologie holen will und den Disskusionsleiter mit seiner Idee aufs Korn nehmen will, wird nicht viel spaß haben^^
Würde mich sogar geschmeichelt fühlen, dass man meine wirren Gedankengänge liest.

Aber sei es drum. Obwohl Menschen in der Gesellschaft lernen tolerant gegenüber anderen zu sein (egal welcher hinsicht) - kommt es immer wieder vor, dass Menschen ausgeschlossen werden.
Das geht bis hin so weit, dass diese Menschen sich abkapseln, was noch eine Friedliche alternative ist - aber man immer wieder von "Sozialer Isolation" bei sogenannten Amok-Tätern spricht.
Das soll jetzt hier kein Aufruf sein, jeden der irgendwie einen komisch mit einen Killer-Blick anschaut als Freund zu nehmen, damit von ihm keine Gefahr mehr ausgeht - sondern ich will erfahren was der Grund ist, das es zu dieser Isolation kommt bzw. wie sowas überhaupt möglich ist, denn uns wird seit dem Kindergarten gelehrt, die anderen mit Respekt und Toleranz zu behandeln. Ist es das im Schualter bekannte Mobbing als einziger ausschlaggebender Grund, dass man allgemein keine sozialen Kontakte eingeht? Denn nach 14 Uhr ist die Schule vorbei und es gibt andere Möglichkeiten andere junge Menschen zu finden (oder hat der Isolierte schon dann die Lust an dem Sozialen verloren?). Besonders bei Facebook und anderen sogenannten Social Medias werden solche Bilder und Sprüche zuhauf geteilt:

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:note: Challenge Accepted!

Denn was bringt das so scheinheilig sowas zu verkünden, wenn man sowas verteilt?
Reinigen manche ihr gewissen damit nach dem Motto "Ich bin zwar nicht so, aber wenn ich das teile werden das meine Mitmenschen sehen und werden vielleicht so, die könnten dann auch meinen Anteil daran gleich mitübernehmen - Petrus wird das schon verstehen".
Denn es ist wohl nicht immer die gesamte Klasse oder ganze Umfeld, dass den Menschen isoliert - warum treten dann nicht die hervor und bahndeln ihm wie er es verdient hätte?
Und warum wird dann so behauptet, Tolerant zu sein, wenn diese das nicht sind?
Weil das alle sind? Weil man dann Anerkennung bekommt?
Den geselschaftlichen Tugenden sprichwörtlich "auf dem Papier" übereinzustimmen?

Dieses Thema ist sehr undefeniert - daher gibt es nichts was man nicht hören will oder was, was man hören will - die eigene volle Meiung ohne auf die anderen zu schieben. Danke!


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 08:13
Aye,
Toleranz ist in der Theorie immer etwas größer als in der Praxis.
Dass manche ausgeschlossen werden oder sich selbst ausschließen ist eigentlich recht verbreitet.
Ich denke, dass viele der ''Normalen'', dann schon etwas wie Mitleid für diese empfinden, aber in den seltensten Fällen es auch in die Tat umsetzen und mit ihnen kommunizieren, da sie wohl vefürchten, ihr Ruf leidet, wenn sie sich mit Außenseitern abgeben.
Ich selbst zählte mich vollkommen zu denen, die sich selbst ausschließen.
Jetzt ist das nur noch teilweise so.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 08:53
Ich würd mal generell sagen, dass Menschen eher Gruppentiere sind.

Es gibt selbstverständlich auch die freiwilligen Einzelgänger, die zufrieden und glücklich damit sind, nur einen einzigen Freund zu haben oder gar keinen, die entspannt fern im Wald leben und so weiter.

Aber insgesamt sind Menschen doch, wie gesagt, eher Gruppentiere, sie leben in verschiedenen Gruppen und haben auch das Bedürfnis nach sozialer Interaktion. Gleichzeitig sind die Menschen aber auch so unterschiedlich, dass sie nicht alle in der gleichen Gruppe und auf der gleichen Stufe zusammenleben können. Deshalb grenzt man sich in gewissem Umfang auch wieder ab.
Ich bin zwar ein Mitglied der Gruppe ,,Deutsche", aber ich kann mich nicht mit allem identifizieren, was dazu gehört.
Man lebt in der Gruppe des Landes, in der ethnischen Gruppe, in der religiösen Gruppe, in der Freundesgruppe...

Instinktiv tut man gewöhnlich etwas, was die Gruppe zusammen hält und bereichert, nach seinen Fähigkeiten. Ein Mensch ist eher der ,,Anführertyp", er ist der, der sagt, wo es lang geht. Wo die Grillparty stattfindet, wo gebetet wird, wie sich die Ethnie definiert...
Andere Menschen interessiert Führung nicht so sehr, sondern ihnen ist beispielsweise das leibliche Wohl wichtiger, deshalb besorgen sie für die Gruppe Essen oder schauen, wie sie Krankheiten und Verletzungen behandeln können.

Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie die Gruppe normalerweise erhalten wollen, ebenso wie manche aufsteigen möchten.

Das kann nun nicht jeder gleichermaßen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art natürlicher Instinkt ist, einerseits Aufstiegsbestrebungen anderer Gruppenmitglieder auszubremsen oder sogar zu unterbinden, andererseits aber auch schwache tatsächliche oder potenzielle Gruppenmitglieder zu unterdrücken, damit diese das Gefüge nicht durcheinander bringen oder die Gruppe schwächen.

Nach welchen Kriterien man da geht, ist unterschiedlich.

Der eine ,,Chef" geht vielleicht nach dem Aussehen, der körperlichen Leistungsfähigkeit, der andere nach dem Benehmen und den Hobbies. Sind diese falsch, wird der Bewerber abgewiesen, untergebuttert oder rausgeschmissen.

Nun könnte man sich natürlich fragen:,,Warum stehen denn dann nicht andere Leute auf? Gleichberechtigung, Toleranz, Individualität, Demokratie, das sind doch die Maximen unserer Zeit!"

Das ist in gewisser Weise richtig. Aber der Knackpunkt ist: Das sind theoretische und erlernte Konstrukte, die auch nur dazu dienen, Gruppen zu festigen.
In der Realität ist vielen instinktiv wichtiger, die Gruppe zu erhalten, um den eigenen Status, die eigenen Freunde nicht auf`s Spiel zu setzen.

Klar könnte man sagen:,,Hey, das ist doch unfair, dass wir den da nicht mitspielen lassen, wir nehmen den mit auf", auch wenn der ,,Anführer" ihn abgewiesen hat.

Aber das bedeutet auch, dass man sich in die Gefahr begibt, Ziel von Disziplinierungsmaßnahmen zu werden, weil man das Gefüge gefährdet. Man begibt sich auch in die Gefahr, ganz rausgeworfen zu werden.

Und das ist schon eine relativ große Belastung. Für manche ist es ein regelrechter Weltuntergang, den Freundeskreis zu verlieren.
Das will man dann doch lieber so nicht riskieren, lieber ist man dann still, der Abgewiesene hat eben Pech gehabt.


Auch Egoismus ist sicherlich entscheidend. Das eigene, persönliche Wohl wiegt oft höher, als das persönliche Wohl anderer Menschen, instinktiv. Man kümmert sich eher um seine eigenen Angelegenheiten und die der Gruppe, als die Angelegenheiten und Zustände anderer Menschen und Gruppen.


Da können wir noch so viel Demokratie, Toleranz, Indiviualität, Gleichberechtigung usw., was zählt, ist, wie weit diese in der Praxis tatsächlich umgesetzt wird.

Mag sein, dass Demokratie fein ist. Aber fast automatisch, wenn man mal so beobachtet, zeigt sich in jeder Gruppe eine Person, die eher und am meisten führt. Das muss gar nicht so offen und direkt sein, aber schaut man genau hin, ist diese Person eigentlich immer zu finden.

Auch mit Toleranz ist es irgendwo aus, da hat jeder Mensch seinen persönlichen Knackpunkt, ich weiss von keinem Menschen, der alle Menschen exakt so tolerierte, wie sie sind.

Individualität - ebenfalls toll und gefördert. Aber trotzdem haben wir Gesetze, die klar dar legen, was jemand darf und was nicht mehr.

Gleichberechtigung - sehr beliebt heute. Und doch gibt es unzählige, eigentlich glasklare Beispiele von Ungleichheit, die gerne akzeptiert werden.


ICH persönlich denke ja, dass es ehrlicher wäre, sich bewusst zu machen, wie Toleranz und die anderen Maximen einfach wirklich ihre Grenzen haben. Wer sagt:,,Ich toleriere alles", der lügt in meinen Augen, mindestens unbewusst.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:04
Zitat von DemandredDemandred schrieb:Ich selbst zählte mich vollkommen zu denen, die sich selbst ausschließen.
Jetzt ist das nur noch teilweise so.
Tja, so Ausschlußphasen habe ich in der Jugend leider auch erlebt... der Unterschied zu dir war nur, dass ich dieses Schicksal nicht selbst gewählt habe... ich war eben irgendwie ein wenig freakig, auch auf Grund meiner Hobbies...

Ich habe damals schon jeden Tag am Rechner gesessen (also noch Spielkonsolen wie ATARI, Coleco, Matel Console, dann Amiga und C64, dann die ersten PCs), dazu noch Fantasy-Rollenspiel gemacht (D&D)... na ja, da ist man etwas anders als die anderen.

Trotzdem waren doch auch immer Freunde da, die ich heute noch habe, aber in der Breite der Gesellschaft kam ich dann nicht an, auch nicht im Klassenverband.

Später wurde das aber immer besser...

Was ich damit sagen will:

Die Isolation, bzw. der Ausschluss, ist einfach auch stark charakterabhängig... die Mitmenschen können doch nichts dafür, wenn man einfach völlig anders ist, oder lieber in der Ecke sitzt und beobachtet anstatt sich einzubringen (was ja notwendig ist, um am Leben der anderen teil zu haben).

Wie auch immer, natürlich werden manche Menschen einfach auch ausgeschlossen, weil sie nicht in das übliche Schema passen und da gebe ich dem TE Recht, wenn er sagt, dass Toleranz in der Praxis dann völlig anders aussehen kann als in der Theorie.

Wir können uns aber wahrscheinlich auch jeder selber an die eigene Nase fassen, oder?

Sind wir denn selber, jeder für uns, immer so tolerant, wie wir uns gerne beispielsweise hier in Foren geben?

Also... ich habe schon oft an mir selber beobachten müssen, wie ich das mit der Toleranz dann doch nicht so locker und lässig und konsequent gehandhabt habe wie ich das so gerne offen in Schrift und Sprache zum Besten gebe.

Ein Beispiel:
Ich sage immer gerne, wie hoch ich die Vielseitigkeit aller Formen des menschlichen Lebens achte und auch wie sehr ich diese genieße... aber jedes Mal wenn ich in Köln einen Crossdresser sehe, dann kommt's mir irgendwie hoch... ich find's einfach widerlich... und Toleranz-Denken ade!

Ich toleriere es schon irgendwie und würde nie etwas dagegen sagen, öffentlich, aber in meinem Inneren möchte ich damit nichts zu tun haben, weil ich es einfach zu strange und es auch, wie gesagt, widerlich finde.

So hat jeder seinen eigenen Mief wohl doch zu tragen, oder?


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:08
Zitat von moricmoric schrieb:wenn ich in Köln einen Crossdresser sehe, dann kommt's mir irgendwie hoch... ich find's einfach widerlich
Was ist ein Crossdresser :ask:


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:16
@RobbyRobbe

Ich gebe zur kurzen Erklärung mal einen Textauszug aus Wiki zu "Cross-Dresser" wieder:

Der Begriff Cross-Dressing bzw. gegengeschlechtliche Bekleidung bezeichnet, unabhängig vom jeweiligen Beweggrund, das Tragen der spezifischen Bekleidung eines anderen Geschlechts.

Das Wort wurde in den frühen 1970er Jahren in den USA von einer Gruppe von heterosexuellen Cross-Dressern geprägt, um die bestehenden Assoziationen von Transvestitismus zu Schwulen und transvestitischem Fetischismus zu vermeiden. Während der Begriff schnell aufgegriffen wurde, um jedwedes Tragen andersgeschlechtlicher Bekleidung zu bezeichnen, trifft man es auch noch in der ursprünglichen Bedeutung an. Cross-Dressing, das Ausdruck der Geschlechtsidentität einer Person ist, wird zu Transgender gerechnet, anderes Cross-Dressing nicht. Allerdings ist es bei historischen Personen nicht mehr nachvollziehbar, inwieweit ihr Cross-Dressing eine Frage der Geschlechtsidentität war.

Immer mehr „männliche“ Cross-Dresser versuchen auch, das Empfinden von Weiblichkeit in ihr Leben zu integrieren. Das Cross-Dressing kann, muss aber nicht mit sexueller Erregung oder sexuellen Handlungen verbunden sein


Quelle: Wikipedia: Cross-Dressing

Das in eigenen Worten wieder zu geben, lass ich lieber, da kann ich nur alles falsch machen. Es ist besser, man lässt da einen Text sprechen, der von vornherein Kompetenz auf dem sehr sensiblen Gebiet zeigt, daher der lange WIKI Auszug.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:19
@moric

Danke


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:21
@RobbyRobbe

Gern geschehen!

Aber... wie siehst du das?

Ich wollte mit diesem Beispiel ja nur offen die Frage stellen, ob und wie fern wir uns in Sachen Toleranz selber an die eigene Nase fassen sollten.

Daher bin ich mal unverblühmt indiskret und frage dich:

Bist du immer so tolerant, wie du dich in Foren oder in der Vorstellung gibst?

Oder hast du da auch deine 'dunklen Seiten' ?

Die Frage kannst du natürlich nur beantworten, wenn du regelrecht 'hart ehrlich' zu dir selbst bist!

Ich behaupte nämlich, dass jeder Mensch seine Vorurteile und Toleranzgrenzen hat... jeder für sich anders geartet und auf anderen Gebieten sich zeigend.

Somit wäre die 'Scheinheiligkeit' in jedem von uns, manche haben nur wenig davon, manche viel und andere die Mitte davon.

Und solange man nicht völlig abdreht und jeden, der anders ist als man selber, im Gefängnis (oder schlimmer) sehen will, solange halte ich das nicht unbedingt für ein Problem... es sei denn, man spielt gerne die Dramaqueen!

Toleranzgrenzen zu haben gehört zum Menschsein dazu!


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:26
@moric
Ich finde, wenn du etwas hässlich, unappetitlich, schräg etc. findest, bist du nicht intolerant.
Toleranz heißt nicht Akzeptanz.
Man muss nicht alles toll finden was Menschen für Haufen legen, aber tolerieren kann man.
Ich finde solange man nichts gegen die hat, sondern es nur hässlich findet dann kann man sehr wohl tolerant sein.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:31
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Man muss nicht alles toll finden was Menschen für Haufen legen, aber tolerieren kann man.
Ich finde solange man nichts gegen die hat, sondern es nur hässlich findet dann kann man sehr wohl tolerant sein.
Hm... nicht schlecht gesagt... muss ich noch drüber nachdenken, ob das wirklich so stimmt... hört sich aber im ersten Moment sehr gut an.

Vor allem das:
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Toleranz heißt nicht Akzeptanz.
... finde ich sehr schwierig als Abgrenzung voneinander zu verstehen...

Ist das wirklich so?

Mal schauen, was da die jeweiligen Definitionen zu sagen.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:36
@moric
So denke ich zumindest. Du kannst dir ja mal Gedanken darüber machen.
Ich denke, dass ich persönlich wirklich sehr tolerant bin. Mir ist es prinzipiell egal wie ein Mensch aussieht woher er kommt oder sonst was.
Es gibt aber gewisse Dinge die mich stören bzw. nicht gefallen, sagen wir so.
Mir gefallen optisch die Raver .. überhaupt nicht. Oder wenn Leute zu viel reden.. Wenn Menschen stinken etc. Aber das sind alles Sachen wo ich drüber hinweg sehen kann und trotzdem mit dem Menschen eine soziale Ebene schaffen kann. Bis jetzt bin ich sehr gut damit weitergekommen. Aber akzeptieren, dass sich Menschen nicht waschen oder wie Cyberflüchtlinge anziehen möchte ich nicht. Solange die damit glücklich sind, kann ich darüber hinwegsehen. Man wird auch ein wenig robuster, wenn man im Leben immer mit schwierigen Menschen zu tun hatte. Irgendwann ist es normal^^


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:39
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Es gibt aber gewisse Dinge die mich stören bzw. nicht gefallen, sagen wir so.
Mir gefallen optisch die Raver .. überhaupt nicht. Oder wenn Leute zu viel reden.. Wenn Menschen stinken etc. Aber das sind alles Sachen wo ich drüber hinweg sehen kann und trotzdem mit dem Menschen eine soziale Ebene schaffen kann. Bis jetzt bin ich sehr gut damit weitergekommen. Aber akzeptieren, dass sich Menschen nicht waschen oder wie Cyberflüchtlinge anziehen möchte ich nicht. Solange die damit glücklich sind, kann ich darüber hinwegsehen. Man wird auch ein wenig robuster, wenn man im Leben immer mit schwierigen Menschen zu tun hatte. Irgendwann ist es normal
Besser kann man es nicht mehr sagen und auch WIKI sieht das so, allerdings in einem kühlen sachlichen Ton:

Als Steigerung der Toleranz gilt die Akzeptanz, die verstehende Haltung gegenüber einer anderen Person oder ihrem Verhalten.

Quelle: Wikipedia: Toleranz

...und dann muss ich sagen, das sehe ich genauso... Toleranz ist nicht Akzeptanz.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:40
Zitat von moricmoric schrieb:Ich wollte mit diesem Beispiel ja nur offen die Frage stellen, ob und wie fern wir uns in Sachen Toleranz selber an die eigene Nase fassen sollten.
Das war mir klar und habe mich deswegen ganz dezent zurückgehalten
Zitat von moricmoric schrieb:Bist du immer so tolerant, wie du dich in Foren oder in der Vorstellung gibst?
Es gibt einen Grund, warum ich auf FB und CO. nicht solche Bilder teile -
denn es ist schwer wie Ghandi zu sein und alles zu tolerieren
Ich bin sehr geschickt solchen Situationen gekonnt auszuweichen bzw. komme in keine wo ich mich entscheiden müsste^^
Zitat von moricmoric schrieb:Oder hast du da auch deine 'dunklen Seiten' ?
Natürlich ohne Frage :}
Also ein Fall war mit einer Mitschülerin von mir - welche die gesamte Klasse abneigung hatte
Ich war mit ihr erst mehr oder weniger befreundet, dannach neutral eingestellt
Der Grund war aber nicht ein Gruppenzwang, sondern die fast in Sekundentakt abgegebenen Fauxpas
von ihr, denn sie hatte ein wirklich bemer kenswertes Talent dinge aufzufassen, sich falsch zu merken und dann eigene Ideen reinzuinterpretieren. So hätte sie fast alle Präsentationen an der sie beteilitgt war gegen die Wand gefahren, weil sie sich Details ausgedacht hat.
Sie bestand auch darauf, dass es mal einen Glühweinskandal gab, wo kerosin (Flugzeugtreibstoff) enthalten ist - aus dem Kopf heraus denke ich aber eher sie hat den Frostschutzmittel-Skandal mit Französichen Weinen gemeint oder die Glycol-Fälle in Östereich oder Deutschland.
Ich kann es nicht ab wenn Informationen nicht wahrheitsgemäß wiedergegeben werden...

Nenn mal paar Szenarien wo man sich eintscheiden müsste^^
Ich bin zur Zeit in der Fahrschule und musste desöfteren miterleben wie andere nicht (im Straßenverkehr) so Tolerant sind :D - Mir wurde bisher 6 Mal die Vorfahrt genommen


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:41
@moric
Sehr gut, danke für die Definition. Dann fühle ich mich bestätigt.


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27.07.2012 um 09:49
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Mir gefallen optisch die Raver .. überhaupt nicht. Oder wenn Leute zu viel reden.. Wenn Menschen stinken etc. Aber das sind alles Sachen wo ich drüber hinweg sehen kann und trotzdem mit dem Menschen eine soziale Ebene schaffen kann.
Hm.. aber hier muss ich nochmal nachhaken!

Die soziale Ebene mit jemanden zu schaffen, den man zwar toleriert, aber nicht akzeptiert, also irgendwie nicht verstehen kann, oder in dem von mir angesprochenen Fall 'eklig, widerlich, zu strange, häßlich' oder sonstwas findet.

Ich würde eben nicht, wenn ich es irgendwie vermeiden kann, eine soziale Ebene mit einem Cross-Dresser wünschen oder haben wollen. Wenn ein guter Bekannter oder Freund natürlich sich 'plötzlich' dafür entscheiden würde, wäre das was anderes... die lange Zeit der Bekannt- oder Freundschaft schafft da ganz andere Regeln.

Aber... jemand, der versuchen würde, mit mir einen Bekannt- oder Freundschaft einzugehen, und ist ein Cross-Dresser, und zeigt das ständig offen, eben auch auf öffentlichen Plätzen und ähnliches... ich bin mir fast sicher, dass ich das ablehnen würde... und ich würde es ihm auch so sagen: "Tut mir leid, ich will das einfach nicht, ja, auf Grund dieses Cross-Dresser-Verhalten. Ich will's nicht!"

Ist das die soziale Ebene, die du meinst? Wenn das so ist, und ich das offen ablehne eine solche soziale Ebene zu erreichen, dann wäre ich dann vielleicht doch in diesem Fall eher in Richtung "Intolerant" zu sehen, oder nicht?


@RobbyRobbe

Hm... ein Beispiel? Na ja, für mich gilt das Beispiel, dass ich hier genannt habe. Da gibt es sicher noch mehr, aber fällt mir momentan nichts zu ein.

Dein Beispiel mit der Klassenkameradin sehe ich irgendwie anders... die hat sich einfach komisch benommen, und unsympathisch... wenn man da nicht genauso schräg drauf ist, wird's schwer, da ne enge Bindung aufzubauen.

Das man mit manchen Menschen nicht kann ist völlig normal. Und in deinem Beispiel warst du ja nicht der einzige, der mit ihr nicht konnte... das lag dann wohl doch eher an ihrem schrägen Verhalten.


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27.07.2012 um 09:57
@moric
Hm ich meinte eigentlich eher mit Fremden, eine soziale Ebene. Also jetzt keine Freundschaft oder so. Sondern immer dann wenn ich mit Menschen zu tun habe/sollte/muss, dann. Das kann in verschiedenen Situationen vorkommen im Alltag, auch Beruf oder Freizeit etc. Also ich bin nicht eine, die deswegen das Weite sucht. Manchmal kommen Leute (also sicher keine normalen, Obdachlose etc.) auf der Straße auf mich zu und reden mit mir und erzählen mir ihre traurigen Geschichten. Obwohl die bis jetzt immer gestunken haben, habe ich zugehört und mit ihnen geredet. Dann gingen sie. Das meinte ich eher.
Aber bei Freunden oder so Familienmitgliedern. Da sag ich das auch, wie du wenn was nicht passt. Oder ich damit nicht klar komm etc. Da ist auch die Beziehung zum Menschen eine ganz andere. Da kann man dann viel mehr aufeinander eingehen.
Wie dein Bsp. Wenn ein Freund von dir plötzlich so ein Crossdresser werden würde, kannst du ihm das wohl direkt sagen und er kann sich in deiner Gegenwart normal kleiden oder so. Dann Kompromisse finden. Das geht glaub ich eher.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 09:57
@moric

Du bezeichnest sie als Schräg Oo
Dabei kennst du nichtmal alle Details xD

Also einen Mann - deinen Sogenannten Cross-Dresser wär nicht gerade das Problem
Denn er ist genauschnell wieder Weg wie er auch gekommen ist

Was ich schlimm finde ist das Menschen andere Menschen die z.B. im Rollstuhl sind die ganze Zeit anstarren als würde gerade denen ein Alien auf dem Schoß sitzen - mein kleiner Bruder guckt so als wenn er zum ersten mal was weiß ich gesehen hat und wendet nicht dem Blick von den.
Dagegen kann man leider nicht viel machen, außer leise zu sagen "schau da nicht so hin"

In meiner alten Schule hatten wir eine Leherin, welche im Rollstull saß und da haben einmal Schüler einfach den Raum verlassen, da sie ja kaum was ausrichten konnte bzw. den Schülern einfach Folgen


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 10:13
Zitat von moricmoric schrieb:Tja, so Ausschlußphasen habe ich in der Jugend leider auch erlebt... der Unterschied zu dir war nur, dass ich dieses Schicksal nicht selbst gewählt habe... ich war eben irgendwie ein wenig freakig, auch auf Grund meiner Hobbies...
Bei mir lag es an eigenem Mangel an Toleranz. Ich bin heute immer noch nicht sonderlich tolerant gegenüber allem, was bei mir unter "Idiotensache" fällt.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 10:14
Ich sag jetzt auch einfach mal was dazu.
Man kann mich durchaus als sozial isoliert bezeichnen, was sowohl an meiner Art und meinen Erfahrungen liegt.

Ich war ein recht normales Kind, dass jedoch etwas schüchtern war.
Als ich dann nach der Grundschule auf das Gymnasium kam ging ich in eine Klasse, in der sich alle anderen eigentlich kannten, da der Großteil aus einem anderen Stadtteil als mir kam.
Ich hatte also was Kontakte anging einen Nachteil, während die anderen unter sich schon einigermaßen organisiert waren.
Daher würde ich auch nicht umbedingt sagen, dass dies auf fehlende Toleranz zurückzuführen ist.
Ein paar Freunde hatte ich in anderen Klassen/Schulen und auch ein paar in der Klasse.

Über die Zeit konzentrierten sich meine Feundschaften komplett auf meine Schulklasse.
Trotzdem fühlte ich mich weder in der Klasse, noch in meiner Fußballmannschaft wirklich akzeptiert.
Woran das liegt weiß ich ehrlich gesagt nicht genau.

Jedenfalls wurde ich depressiv und entwickelte dann nach einem Vorfall in der Oberstufe eine soziale Phobie, die sich vor allem auf Gleichaltrige bezieht.
Ich ging freiwillig in die Psychatrie, wobei meine ohnehin schon wenigen sozialen Kontakte
sich komplett auflösten.

So kann es auch laufen.
Fehlende Toleranz ist nicht immer ein Grund.


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Die scheinheilige Toleranz der Menschen der modernen Gesellschaft

27.07.2012 um 10:19
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb: Also ich bin nicht eine, die deswegen das Weite sucht. Manchmal kommen Leute (also sicher keine normalen, Obdachlose etc.) auf der Straße auf mich zu und reden mit mir und erzählen mir ihre traurigen Geschichten. Obwohl die bis jetzt immer gestunken haben, habe ich zugehört und mit ihnen geredet. Dann gingen sie. Das meinte ich eher.
Das finde ich schon toll! Passiert mir auch ab und an, ich hau' dann zwar auch nicht ab, bin aber doch auch wieder froh, wenn sie wieder gehen. In diesem Bezug angesprochen zu werden, ist mir irgendwie mit der Zeit peinlich geworden.

Das war früher anders... ich weiß noch, wie ich mit einem Obdachlosen im Bonner Bahnhof mehrfach in eine Unterhaltung kam, da ich ihm immer etwas gegeben habe, sobald ich mit dem Zug irgendwohin musste.

Irgendwann hat er mich, als ich wieder etwas in seinen Hut warf, beiseite genommen, mir n Bier angeboten und dann haben wir dort einen gezischt und gequatscht... das war echt ganz nett.

Heute würde ich das nicht mehr so toll finden... hm... da scheint die Jugend einfach wohl besser drauf zu sein (oder in meinem Fall ist das eben so).

Vielleicht ist es einfach aber auch so... sobald eine längere Zeitkomponente dazu kommt, kommt man mit jedem irgendwie klar und hat sich an das Anderssein des anderen gewöhnt...

Ich finde, so langsam kristalisiert sich das im Leben mit der Zeit heraus, ein sehr wichtiger Punkt, um im Leben gut klar zu kommen, ist, dass man so oft wie möglich seine innere Dramaqueen in den Arsch tritt.


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