@SkySonic Dann scheinst du dich allerdings nur an den traditionellen Erziehungs- und Lehrmethoden zu orientieren.
Guck mal: Es ist unrealistisch, dass normale, gesunde Kinder ständig wie eine 1 gerade sitzen und stur geradeaus auf die Tafel und zum Lehrer starren.
Natürlich albern die auch mal rum oder unterhalten sich heimlich. Es ist vor allem für jüngere Kinder sehr schwierig, ständig hervorragend aufmerksam zu sein. Ich will damit nicht Faulheit oder Lernunwillen erklären, das ist eine nachgewiesene Tatsache.
Lernen - natürlich sollen die Schüler was lernen. Das darf aber nicht in Form von Drill und Trichterunterricht geschehen.
Wie gesagt, dies sind veraltete Lernmethoden, denen leider immer noch viele Lehrer und auch außerschulische Erwachsene anhängen, weil sie es durch ihre eigenen Erfahrungen verinnerlicht haben.
Ich spreche aus persönlicher Erfahrung, wenn ich sage, dass individueller Unterricht und Unterricht, der den Interaktionsdrang der Schüler mit Lernen verbindet, weitaus vorteilhafter und effektiver ist, um ihnen was beizubringen und sie zu erziehen.
Habe es selbst als Lehrperson ausprobiert und deutlich bessere Erfolge erzielt, als durch Drill.
Die Schüler haben sich viel besser mit dem Thema befasst und sie sind auch mit mir besser klargekommen.
In Religion habe ich ihnen beispielsweise in einer Doppelstunde in einer 6.Klasse die Aufgabe gegeben: ,,Hier habt ihr Materialien und Texte über Schöpfungsmythen aus verschiedenen Religionen. Die Gruppen sehen so und so aus, ich möchte, dass ihr mir und der Klasse am Ende euren jeweiligen Schöpfungsmythos vorstellen könnt. Wie ihr das anstellt, ist eure Sache, ich steh euch für Fragen und Tipps zur Verfügung."
Innerhalb der vorgegebenen Zeit waren alle fertig, alle hatten ihre Aufgabe erledigt und sie haben bei den Vorstellungen sowohl gut aufgepasst als auch sich gute Ideen überlegt.
Das nenne ich einen positiven Lernerfolg.
Hätte ich mit denen nur stur einen Schöpfungsmythos nach dem anderen durchgelesen und analysiert, hätten die doch spätestens nach 2 von 5 Texten das Interesse verloren und angefangen, Blödsinn zu machen.
Nur weil du und ich andere Lehrtheorien in der Schule hatten, heisst das nicht, dass sie genauso fortgeführt werden sollten.
Was das Ablenken angeht: Nun dazu gehören doch auch immer zwei, wie man so sagt - warum hast du dich denn immer ablenken lassen, wenn dir angeblich das Lernen so wichtig war?
Ich hab mich sehr gerne mit Religion und Deutsch befasst. Dann hab ich auch vorrangig im Unterricht nur darauf geachtet.
Wie leicht man sich ablenken lässt, kommt auch sehr stark darauf an, wie gut der Unterricht ist, wie gut der Lehrer in der Lage ist, jemanden zu interessieren und ans Thema zu binden.
Und um dies zu erreichen muss ich schauen: Wie denkt der Schüler? Reicht es bei diesem, einfach nur den Inhalt anzuschreiben und zu sagen, er soll das lernen? Weiss ich, was ein anderer gerne für einen Beruf haben möchte und kann ich ihm klarmachen, wofür er dies und jenes braucht?
Kapiert es dieser Schüler, wenn ich ihm eine Skizze aufzeichne?
Ich denke, man sollte die Schüler respektieren und sich bis zu einem gewissen Grad individuell darauf einstellen, was sie für Lerntypen sind und was sie brauchen, um einen Lernerfolg zu erzielen.