PurePu schrieb:Ich finde es schlimm, dass das Thema Geburt oft dermaßen aufgebauscht wird, sodass wohl jede Erstgebärende Angst davor bekommt.
Ja, das stimmt!
Auch ich möchte Erstgebärenden die Angst nehmen:
Bei mir gingen alle drei Geburten recht zügig. Beim ersten Kind spürte ich ab ca. 10 Stunden vor der Geburt leichte Wehen. Sie wurden nur langsam stärker, aber es fühlte sich eher wie Blähungen an.
Ich fuhr lange nicht ins Spital, weil ich dachte, es sind Vorwehen und ich wollte warten, bis sie stärker werden.
Meine Oma schlug Alarm, als ich ihr sagte, dass diese leichten Wehen mittlerweile alle 10 Minuten kommen – sie rief die Rettung, damit ich endlich ins Spital fuhr.
Mein Partner war zu dem Zeitpunkt noch in der Arbeit. Ich sagte zu Oma, dass ich ihn nicht anrufe und mitteile, dass ich ins Spital fahre, weil er in etwas über einer Stunde so wie so Feierabend hat – bis dahin, ist das Kind sicher noch nicht geboren.
Im Rettungswagen verstärkten sich die Wehen – da tat es erstmals richtig weh. Ich ging noch selbst vom Rettungswagen in den Untersuchungsraum. Dort hatte ich schon heftige Wehen und ich dachte, das geht jetzt stundenlang so weiter. Die Hebamme stellte schnell fest, dass ich bereits Presswehen hatte – sie brachte mich sofort in den Kreißsaal – 10 Minuten später war meine älteste Tochter geboren.
Mein Partner war total entsetzt, dass das Kind schon geboren war, als er kam, denn er wäre gerne bei der Geburt dabei gewesen. Er wirft mir heute noch vor, dass ich ihn nicht anrief, als ich ins Spital fuhr!
Das erste Kind kam exakt am errechneten Geburtstermin zur Welt.
Beim zweiten Kind hatte ich zwei Tage nach dem errechneten Geburtstermin abends einen Blasensprung. Mein Partner war zu diesem Zeitpunkt daheim, deshalb fuhr er mich ins Spital.
Ich hatte keine Wehen, deshalb musste ich über Nacht in der Klinik bleiben und durfte das Bett nicht verlassen.
Mein Partner durfte nicht bleiben – ich musste ihm versprechen, dass ich sofort anrufe, falls sich in der Nacht etwas ereignet.
Ich hatte eine ruhige Nacht und genoss mein Einzelzimmer, dass ich trotzdem ich Kassenpatient war, bekam.
Am nächsten Tag kam mein Partner schon in der Früh, damit er ja nichts versäumt. Da ich immer noch keine Wehen hatte, wurden sie künstlich eingeleitet – eine Stunde darauf war meine zweite Tochter geboren. Mein Partner war glücklich, dass er diesmal dabei sein konnte. Schmerzmäßig heftig waren diesmal nur die letzten 20 Minuten bis zur Geburt.
Das zweite Kind kam drei Tage nach dem errechneten Geburtstermin auf die Welt.
Beim dritten Kind spürte ich die ersten Wehen ca 8 Stunden vor der Geburt. Es verlief ähnlich, wie bei meinem ersten Kind.
Als die leichten Wehen im 10 Minuten Abstand kamen, fuhr mich mein Partner ins Spital. Ab der Hälfte der Strecke wurden die Wehen heftig und ich dachte mir: „Zum Glück sind die Wehen schon so stark, denn dann dauert es nicht mehr lange.“ Als wir in der Klinik ankamen, konnte ich fast nicht mehr gehen. Ich kam sofort in den Kreißsaal. Ich schaffte es gerade noch, mich umzuziehen (Spitalgewand). Als ich mich auf das Gebärbett setzte, sagte ich zur Hebamme, dass das Kind jetzt kommt. Sie glaubte mir nicht, aber im selben Moment war der Kopf schon da und gleich darauf war mein Sohn geboren. Sowohl mein Partner, als auch die Hebamme waren überrumpelt von dieser Blitzgeburt.
Das dritte Kind kam (so wie das Erste) exakt am errechneten Geburtstermin auf die Welt.
Ich hatte das Glück, drei schöne, schnelle Geburten erleben zu dürfen – ganz ohne Schmerzmittel!. Das überwältigende Gefühl, wenn man sein neugeborenes Baby zum ersten Mal auf den Körper gelegt bekommt, ist unbeschreiblich schön!