@interpreter>>
Ich verstehe und teile deinen Abscheu vor indifferenter und nutzloser Gewalt Tieren gegenüber. Das tut wahrscheinlich Jeder.
Aber Tiere zu halten und zu töten um sie zu essen ist weder indifferente noch nutzlose Gewalt. Sie geschieht auch nicht zum Spaß oder weil man dem Tier gegenüber gleichgültig ist.
Das kann man einfach nicht gleichsetzen.<<
Aber wenn du selber einige Seiten zuvor Geschmack als DAS Hauptargument deklarierst, wie kannst du dann sagen, dass das ganze nicht im Endeffekt aus Spaß geschieht?
Man sagt damit ja offenbar, dass der Geschmack (der, seien wir fair, bei veganemn Essen nun auch nicht gerade schlecht ist, nur manchmal anders) wichtiger einzuschätzen ist als die Vermeidung von Leid, was das ganze schon in eine indifferente Ebene gegenüber dem tier hebt.
Denn so wichtig ist der Geschmack nun nicht.
das der Mensch überhaupt groß die Auswahl hat was er mag und was ncht und nicht das isst was was gerade da ist oder was er sich gerade leisten kann ist ein eher neues phänomen, das ist in manchen teilen der welt heute sogar noch ganz anders.
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"Moralisch einwandfrei" ist eine Bewertung die aufgrund einer spezifischen Moral vorgenommen wird. Es ist kein objektives Kriterium. Genau das ist es was ich sage. Du bewertest hier die Moral von Anderen aufgrund deiner eigenen Moral.
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Nicht direkt, wenn ich das sage dann meine ich, dass es innerhalb der Prämissen die übrig bleiben nicht rational Begründbar ist so zu handeln.
Wenn jemand die Moral hat, dass er rein auf sich bezogen handelt und jeden tag zum Spaß 1000 Katzen den kopf abbeißt, dann ist das innerhalb der von ihm gewählten prämissen auf denen die Moral fußt einwandfrei.
Wenn jemand aber innerhalb all seiner Taten die vermeidung von Leid anstrebt, dann ist es nicht mehr moralisch einwandfrei innerhalb seiner moral aus eben dem Grund, dass er kein Unterscheidungskriterium hat um in diesen Punkt Mensch und Tier zu Unterscheiden, nicht mehr moralisch einwandfrei.
Es ist in diesem sinne also einfach nicht konsequent.
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Du lehnst es ab, zu differenzieren und moralische Maximen nicht auf Tiere auszudehnen. Es gibt aber kein objektives Kriterium das dagegen spricht doch zu differenzieren. Das Kriterium der Leidensfähigkeit ist keine objektive sondern eine willkürliche Wahl. Genau wie es die Spezies ist, genau wie es Rasse, Geschlecht oder Religion wären.
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Es folgt es dem moralischen denken was wir uns bis jetzt als Gesellschaft angeeignet haben.
Es gibt ein objektives Kriterium nicht, wie es für keine Moral objektive Kriterien gibt. Moralisch über Moral zu urteilen ist völlig unnütz und führt nur vom hundertsten ins tausende und nichts anderes ist es, was du tust.<<
das Argument 'es ist einfach so,der Mensch steht im Mittelpunkt' ist eine Argumentationsweise, die zurecht als gefährlich gilt, weil analog zu ihr bereits oft sogar menschen entmenschlicht worden sind um sie zu benutzen.
Wir können uns, wenn wir solche 'es ist so und schluss' argumente gelten lassen also sehr viele dinge in unsere Moral aufnehmen, die da in unserem heutigen denken nicht mehr hingehören.
darum behaupte ich, man muss ein andere Kriterium finden.
wenn wir überlegen warum wir es ablehnen, anderen Menschen leid zuzufügen ist relativ klar, dass wir das tun, weil es diese MEnschen verletzt und diese eben unter diesem zustand leiden.
Da dies dann wiederum bei Nutztieren auch gegeben ist, müssten wir bei diesen das Leid auch vermindern.
Ansonsten müssten wir auch bei der vermeidung von Leid bei Menschen ein anderes argument finden aus dem wir dies anstreben.
dabei könnte man jetzt sagen: wir nehmen das egoistische argument, ich tu denen nix damit ich auch sicher bin.
das wäre durchaus möglich und konsequent, wird aber von den meisten Menschen so nicht begründet.
Die wenigsten würden sagen: Hätte ich keine Strafe zu erwarten würde ich stehlen, oder sonst irgendwie kriminell werden.
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Ebenso sieht es übrigens aus wenn heutige aufgeklärte Moralvorstellungen über alte urteilen. Ist es moralisch falsch, Leute nach Rasse zu bewerten? Klar. Aber wir urteilen hier mit einer Moral über eine Moral. Weder für die eine noch für die Andere gibt es logische Gründe noch folgt die eine logisch aus der Anderen.<<
Angreifbar wird rassismus durch die Unwahrheit seiner Prämissen.
Menschen unterscheiden sich so marginal, dass du mit einem schwarzen näher verwandt sein kannst als mit jemandem aus deinem Land, genetisch.
das macht nen rassisten von früher nicht zwangsläufig zu nem schlechten Menschen, aber es entlarvt seine moralvorstellungen als unvernünftig.
Ein moralisches urteil darüber lässt sich auf objektiver Basis nicht fällen, wir können dennoch auf objektiver Basis feststellen, dass das ganze nicht unumstößlich ist.
entweder eben weil eine Prämisse falsch ist, oder aber die Folgerungen aus den Prämissen nicht konsequent gezogen worden sind.
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Keine Moral ist rational und keine ist vernünftig. <<
Dem würde ich so nicht zustimmen.
Subjektiv, das ja, aber es gibt durchaus moralische vorstellungen die kohärent sind, während andere das nicht sind.
Ich sag gar nix so lange das ganze in sich Widerspruchsfrei ist.
Diesen Widerspruch sehe ich bei den meisten Leuten aber im Bezug auf tiere gegeben.