Firehorse schrieb:Kennt sich Jemand aus mit dem Thema "Erbe ausschlagen"?
Ich möchte das Erbe von einer Verwandten ausschlagen, da sie überschuldet war.
MUSS ich auf jeden Fall reagieren? Genügt nicht ein Schreiben ans Amtsgericht?
Habe gehört, man müsste dorthin und auch eine Verwaltungsgebühr bezahlen. Klasse, für etwas, was ich gar nicht in Anspruch nehmen will!
Grüße und Danke!
@Firehorse Hallo Firehorse,
meine Mutter, Brüder und ich mussten letztes Jahr meinen Vater zu Grabe tragen. Meine Eltern hatten einen hohen Kredit aufgenommen und damals keine Restschuldversicherung abgeschlossen (sehr schlau bei der Summe, aber egal). Nach seinem Tod ging es darum, seinen Teil des Kredites (der wurde aufgeteilt...ist wohl so beim Todesfall wenn 2 Personen einen Kredit zusammen aufnehmen) auszuschlagen. Dazu mussten wir ALLE zu einem Rechtsanwalt der auf Nachlassangelegenheiten spezialisiert war. Meine Brüder, deren (volljährige) Kinder, meine Ma natürlich und mein Mann und ich. Ich weiß nicht, inwiefern du mit ihr verwandt bist, bzw. wie genau euer Verwandtheitsgrad ausschaut. Ich bin der Meinung, dass meine Onkel und Tanten z.B. nichts unterschreiben mussten. Zumindest waren sie nicht anwesend an dem Tag. Großeltern habe ich keine mehr.
Kann mich aber auch irren. Meine Mutter hat den größten Teil des Verwaltungskrams damals gemacht. Und wir Kinder haben die Beerdigung in die Wege geleitet, natürlich auch mit Absprache mit ihr. Am besten du erfragst das mal genau bei einem Rechtsanwalt in deiner Nähe, wenn der das auf Anhieb nicht weiss wird er dich sicher an einen Kollegen der sich damit auskennt weiter verweisen.
@TopicMan macht sich so lange keine Gedanken darüber, bis es wirklich so weit ist. Wie oben schon erwähnt letztes Jahr erlebt als mein Vater gestorben ist. Meine Mutter damals in ihrer Verzweiflung, Trauer und irgendwo auch Panik gleich das erstbeste Bestattungsunternehmen angerufen dass sie im Telefonbuch gesehen hat - und natürlich gleich das mitunter teuerste in unserer Stadt erwischt. Lebensversicherung gab es natürlich keine mehr - für den Kredit drauf gegangen, also auszahlen lassen vor etlichen Jahren. Mit allem drum und dran (Verbrennung mit Urnenbeisetzung in einem Urnenhain) hat es uns gute 4000euro gekostet. Den Platz im Urnenhain mit eingerechnet (700euro für einen Einzelplatz - kann man sich zu Lebzeiten auch reservieren ;-) ).
Genau bekomme ich die Aufstellung nicht mehr zusammen, aber ich wage mich zu erinnern das selbst das Leichentuch, also das worin er dann eingekleidet war und das ja letztendlich mit ihm verbrannt wurde, 180euro gekostet hat. Und er war eher von hagerer Statur, an der Größe konnte es nicht gelegen haben. Wir hatten es ja noch relativ gut und konnten die Gesamtkosten durch 4 teilen.
Ich muss aber auch sagen, der Platz im Urnenhain war es wert. Ein schönes Fleckchen für seine Ruhestätte. Er hat einen wunderbaren Platz bekommen unter einer alten Eiche - und da mein Papa immer sehr naturverbunden war, haben wir da nicht lange überlegt. Und wenn wir ihn besuchen ist es auch nicht ganz so "erdrückend" wie auf einem normalen Friedhof...