Extremer Hype des Unerklärlichen
02.06.2012 um 13:36@amoniak
dass sich die filmwelt in den letzten jahren ein bisschen ernsthafter mit dem grenzwidrigem auseinandergesetzt hat als zuvor, sehe ich auch so.
und aus meiner warte ist die filmindustrie, was medien und allgemein sensibilität gegenüber spezifischen themen angeht, der maßgebliche taktgeber.
ich denke, ein gutes beispiel wird die serie "paranormal activity" sein, aber auch schon deren vorläufer "die 4. art" oder schliesslich "blairwitch project".
und in allen geht es darum, dass filmaufnahmen aussergewöhnliche vorkommnisse beweisen.
aber die themen dieser filme - geister, aliens und hexen - sind so neu nicht.
gute märchfilme vom format "harry potter" gab es auch schon viel früher. aber die art und herangehensweise, das szenario in ein selbstgedrehtes homevideo einzubetten, ist mehr oder weniger neu. und dass die regisseure diesen stil jetzt in verbindung mit jenen themen pflegen ist eigentlich das einzige, was sich im vergleich zu früher geändert hat.
wenn du den eindruck hast, die fans desselben würden diesbezüglich heute mehr rumspinnen und es würden rasant immer mehr und bedrohlich zu viele, kann ich dir nur entgegensetzen, dass ich da einen ganz anderen eindruck habe und mir eher vorstelle, dass du einfach nicht wirklich viele leute und bevölkerungsschichten kennst, um dir solch ein demographisches urteil bilden zu können.
zudem würd ich mir ehrlich gesagt, das szenario wünschen, dessen du dich so überdrüssig gibst. mir gehn nämlich die realisten auf den sack. und die rationalisten erst recht. klar, ich bin auch zum teil realist und rationalist, aber ich fühl mich diesen gesinnungen - oder sollte ich lieber sagen: ideologien? - nicht verpflichtet. allgemein gibt es wenig züge, auf die ich gern aufspringen würde, denn ich hab's nicht so mit konformismus, ja, halte sogar das gros dieser aufgestellten regelchen für einem freien leben hinderlich.
die wenigen leute, die sich ihren rahmen von anderen, teilweise dahergelaufenen, menschen nicht vorgeben oder unterjubeln lassen wollen, und ihren spaß im fantasieren, träumen, schwelgen und ausmalen finden, das sind eher die, die die züge (und auch luftschlösser) bauen. wahrscheinlich hätte die menschheit niemals das rad erfunden, würde es die leute, die sich trauen, über die grenzen hinaus zu denken, nicht geben.
mir ist es unverständlich und ich finde es ätzend und zum teil sogar pervers eklig, dass sich die menschen zum großteil eher dem dogma hingeben bzw. es repetiv einreden lassen, alles auf der welt sei bereits erfahren, nichts neues sei zu entdecken, und alles alles, was du jemals denkst, fühlst oder wahrnimmst, sei zu erklären und von irgendwelchen experten bereits in aller gründlichkeit erforscht. ich krieg ehrlich gesagt das kotzen, wenn ich daran denke, wie viele leute mit solch einem super-stabilen weltbild durch die gegend laufen und es, als wenn dies ihre höchste bestimmung und erfüllenste aufgabe sei, ständig runterlamentieren und jedem kleinkind verklären. es scheint, sie seien sich ihrer eigenen traumschäumerei peinlich berührt und versuchen sich durch ihr gerede davon abzugrenzen, es sich selbst auszutreiben, auszureden, als vorbeugende maßnahme und wortschwall-schutzwall, nicht in einen topf mit denen geworfen zu werden, auf die man mit dem finger zeigt: spinner und freaks.
es kann, es darf keine gedanken ausserhalb der vorgegebenen bahnen, ausserhalb der ordnung geben.
der welt würde es so viel besser gehen, wenn wir nicht ständig auf die dinge erpicht sind, die uns von einander unterscheiden, als auf die, die uns verbinden.
nur vereint uns eher die ordnung, das design, das jeder individuell anders empfindet, oder eher das unbändige chaos, dass in unseren herzen schlummert?
die dosis macht das gift und vielleicht haben diese selbsternannten verfechter der realität einen hieb zuviel der spinnerei abbekommen, zuviel des falschen gelächters darüber intus gehört oder einfach noch nicht realisiert, dass das, was sie als ihre realität schimpfen, von jedem einzelnen individuum auf eine andere, besondere und einzigartige art und weise erfahren und wahrgenommen wird. ich denke immer: wer sich zu doll an die realität klammert, bei dem stimmt wohlmöglich etwas nicht. und wie sich bislang zeigt, sind jene auch wirklich die ersten, die sich durch das aufbegehren der fantasie und das reorientieren/reorganisieren der faktenlagen bzw. das generelle umdenken auf den fuss getreten fühlen. das spricht für mich alles nach einer äussersten labilität, die sich mit einer falschen schutzhülle umgibt, anstatt sich ihre vielleicht menschlichsten aller züge einfach einzugestehen. was dem einem stabilität suggeriert, an der er sich festhalten und hochziehen kann, schnürt dem anderen die kehle zu, sterilisiert seinen alltag und tötet den restlichen verbliebenen rest lebensfreude, kreativität und findergeist im alltag.
das, was zwischen diesem kollektiven geist und dem erneuerer stattfindet, das ist wohlmöglich jenes dilemma, das als paradigmenwechsel bezeichnet wird.
die rationalisten reden unentwegt über alltägliche und gewöhnliche dinge, dass ihnen vollkommen aus dem blickfeld gerät, dass all das, was für sie heute so selbstverständlich ist, von mutigen träumern erdacht worden ist, die es schon immer schwer hatten, sich gegen ihre müßiggänige sicht durchzusetzen und ihnen das begreiflich zu machen, was für sie am schwersten zu bregreifen ist: das neue, das erst noch in die welt geholt werden will.
all das gerede, wie wissenschaftlich doch alles sei und so weiter, jeglicher einheitsbrei ist zum großen teil nix anderes als dieses labile selbst-beweihräuchern auf den bestehenden lebenslügen, von denen man sich drauf geeinigt hat, dass sie die wahrheit ausmachen. aber die wahrheit, so wie die welt wirklich ist, lässt sich nicht von menschenhand festschreiben oder vorschreiben, wie sie zu sein hat. das ist der größenwahn des kollektivs, der täglich aufs neue bekämpft werden muss.
dass sich die filmwelt in den letzten jahren ein bisschen ernsthafter mit dem grenzwidrigem auseinandergesetzt hat als zuvor, sehe ich auch so.
und aus meiner warte ist die filmindustrie, was medien und allgemein sensibilität gegenüber spezifischen themen angeht, der maßgebliche taktgeber.
ich denke, ein gutes beispiel wird die serie "paranormal activity" sein, aber auch schon deren vorläufer "die 4. art" oder schliesslich "blairwitch project".
und in allen geht es darum, dass filmaufnahmen aussergewöhnliche vorkommnisse beweisen.
aber die themen dieser filme - geister, aliens und hexen - sind so neu nicht.
gute märchfilme vom format "harry potter" gab es auch schon viel früher. aber die art und herangehensweise, das szenario in ein selbstgedrehtes homevideo einzubetten, ist mehr oder weniger neu. und dass die regisseure diesen stil jetzt in verbindung mit jenen themen pflegen ist eigentlich das einzige, was sich im vergleich zu früher geändert hat.
wenn du den eindruck hast, die fans desselben würden diesbezüglich heute mehr rumspinnen und es würden rasant immer mehr und bedrohlich zu viele, kann ich dir nur entgegensetzen, dass ich da einen ganz anderen eindruck habe und mir eher vorstelle, dass du einfach nicht wirklich viele leute und bevölkerungsschichten kennst, um dir solch ein demographisches urteil bilden zu können.
zudem würd ich mir ehrlich gesagt, das szenario wünschen, dessen du dich so überdrüssig gibst. mir gehn nämlich die realisten auf den sack. und die rationalisten erst recht. klar, ich bin auch zum teil realist und rationalist, aber ich fühl mich diesen gesinnungen - oder sollte ich lieber sagen: ideologien? - nicht verpflichtet. allgemein gibt es wenig züge, auf die ich gern aufspringen würde, denn ich hab's nicht so mit konformismus, ja, halte sogar das gros dieser aufgestellten regelchen für einem freien leben hinderlich.
die wenigen leute, die sich ihren rahmen von anderen, teilweise dahergelaufenen, menschen nicht vorgeben oder unterjubeln lassen wollen, und ihren spaß im fantasieren, träumen, schwelgen und ausmalen finden, das sind eher die, die die züge (und auch luftschlösser) bauen. wahrscheinlich hätte die menschheit niemals das rad erfunden, würde es die leute, die sich trauen, über die grenzen hinaus zu denken, nicht geben.
mir ist es unverständlich und ich finde es ätzend und zum teil sogar pervers eklig, dass sich die menschen zum großteil eher dem dogma hingeben bzw. es repetiv einreden lassen, alles auf der welt sei bereits erfahren, nichts neues sei zu entdecken, und alles alles, was du jemals denkst, fühlst oder wahrnimmst, sei zu erklären und von irgendwelchen experten bereits in aller gründlichkeit erforscht. ich krieg ehrlich gesagt das kotzen, wenn ich daran denke, wie viele leute mit solch einem super-stabilen weltbild durch die gegend laufen und es, als wenn dies ihre höchste bestimmung und erfüllenste aufgabe sei, ständig runterlamentieren und jedem kleinkind verklären. es scheint, sie seien sich ihrer eigenen traumschäumerei peinlich berührt und versuchen sich durch ihr gerede davon abzugrenzen, es sich selbst auszutreiben, auszureden, als vorbeugende maßnahme und wortschwall-schutzwall, nicht in einen topf mit denen geworfen zu werden, auf die man mit dem finger zeigt: spinner und freaks.
es kann, es darf keine gedanken ausserhalb der vorgegebenen bahnen, ausserhalb der ordnung geben.
der welt würde es so viel besser gehen, wenn wir nicht ständig auf die dinge erpicht sind, die uns von einander unterscheiden, als auf die, die uns verbinden.
nur vereint uns eher die ordnung, das design, das jeder individuell anders empfindet, oder eher das unbändige chaos, dass in unseren herzen schlummert?
die dosis macht das gift und vielleicht haben diese selbsternannten verfechter der realität einen hieb zuviel der spinnerei abbekommen, zuviel des falschen gelächters darüber intus gehört oder einfach noch nicht realisiert, dass das, was sie als ihre realität schimpfen, von jedem einzelnen individuum auf eine andere, besondere und einzigartige art und weise erfahren und wahrgenommen wird. ich denke immer: wer sich zu doll an die realität klammert, bei dem stimmt wohlmöglich etwas nicht. und wie sich bislang zeigt, sind jene auch wirklich die ersten, die sich durch das aufbegehren der fantasie und das reorientieren/reorganisieren der faktenlagen bzw. das generelle umdenken auf den fuss getreten fühlen. das spricht für mich alles nach einer äussersten labilität, die sich mit einer falschen schutzhülle umgibt, anstatt sich ihre vielleicht menschlichsten aller züge einfach einzugestehen. was dem einem stabilität suggeriert, an der er sich festhalten und hochziehen kann, schnürt dem anderen die kehle zu, sterilisiert seinen alltag und tötet den restlichen verbliebenen rest lebensfreude, kreativität und findergeist im alltag.
das, was zwischen diesem kollektiven geist und dem erneuerer stattfindet, das ist wohlmöglich jenes dilemma, das als paradigmenwechsel bezeichnet wird.
die rationalisten reden unentwegt über alltägliche und gewöhnliche dinge, dass ihnen vollkommen aus dem blickfeld gerät, dass all das, was für sie heute so selbstverständlich ist, von mutigen träumern erdacht worden ist, die es schon immer schwer hatten, sich gegen ihre müßiggänige sicht durchzusetzen und ihnen das begreiflich zu machen, was für sie am schwersten zu bregreifen ist: das neue, das erst noch in die welt geholt werden will.
all das gerede, wie wissenschaftlich doch alles sei und so weiter, jeglicher einheitsbrei ist zum großen teil nix anderes als dieses labile selbst-beweihräuchern auf den bestehenden lebenslügen, von denen man sich drauf geeinigt hat, dass sie die wahrheit ausmachen. aber die wahrheit, so wie die welt wirklich ist, lässt sich nicht von menschenhand festschreiben oder vorschreiben, wie sie zu sein hat. das ist der größenwahn des kollektivs, der täglich aufs neue bekämpft werden muss.