Freundin hat Borderliner - Persönlichkeitsstörung, was nun?

Hallo,

Ich schreibe hier im Namen einer Freundin. Sie selber vermutet dass sie Borderliner hat anhand von typischen Verhaltensweisen die bei Borderliner nachgewiesen werden.
Aber so ganz sicher ist sie sich da auch nicht. Sie traut sich nicht zu einem Arzt zu gehen, weil sie angst hat ausgelacht oder gar verspottet zu werden. Zudem leidet sie unter Depressionen. Sie weiß nicht wie es jetzt weitergehen soll.

Wikipedia: Borderline-Persönlichkeitsstörung

Wisst ihr vielleicht wie ihr geholfen werden kann?

begleite sie zum arzt, bestärke sie und steh ihr bei.

@MrsEvilParasit

Hi, hab selbst die Diagnose Borderline und habe gegenteilige Erfahrungen gemacht. Eine Therapeutin (Beim Erstgespräch) war extrem herablassend, bin dann auch während des Gesprächs gegangen. Wichtig ist, dass sie sich bei vielen Therapeuten meldet, so dass sie vielleicht ein Probegespräch (Meistens 4-5) bekommt und wenn die Chemie stimmt, gibt es dann im besten Fall einen Therapieplatz.

Ausgelacht wird man aber in der Regel nicht, nein. Man muss es ja auch niemandem erzählen, dass man eine Therapie macht / Borderline hat. Meine Meinung, immer schön diskret bleiben und nicht auffallen. Lächeln, winken und weitergehen.

@Hesher
Danke,
ich denke das wird sie etwas beruhigen. :)

@MrsEvilParasit

Außerdem muss man sich nicht schämen, wenn man Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Das ist ein Zeichen von Stärke. Meine Großmutter beispielsweise hat sich Jahre lang geweigert zum Arzt zu gehen und am Ende war sie unterernährt, dehydriert, lag drei Wochen im künstlichen Koma, braucht jetzt Sauerstoff und ist für 4 Wochen in der Reha.

Allerdings hat es bei mir auch lange gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass ich krank bin. Nur entscheidet man sich ja nicht für die Krankheit, das sind Umstände, auf die man wenig bis keinen Einfluss hat.

Am besten versuchst du ihr gut zu zureden, aber stress sie bloß nicht, sie muss sich helfen lassen wollen, das ist auch der erste Schritt in Richtung Genesung. Bleib diskret, sprich mit anderen nicht über sie und ihre Probleme, denn das geht im Prinzip nur sie etwas an. Find's toll, dass du ihr helfen willst, aber oft merkt man selbst nicht, wenn man die Grenze zwischen Hilfe und Nötigung überschritten hat.

Immer cool bleiben!

Okay ... ich frage sie auch nach jedem schritt den ich hier mache, weil ich nicht möchte das hier was steht was ihr nicht gefallen könnte .. keine sorge @Hesher

Auf jeden Fall zum Psychologen... ich war mal mit einer Borderlinerin zusammen, die Krankheit ist alles andere als lustig, ist eine ganz miese Sache, vor allem, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist.
Aber nicht in Panik ausbrechen oder so... mit Hilfe wird man das los :ok: und wenn sie Angst hat, dann haltet es am Besten geheim.

@Hesher
Wie alt warst du als du es merktest? Hast du es deiner Familile gesagt oder gar nicht? Und wenn ja ... wie?

@MrsEvilParasit

Ich war 23 und meine Familie weiß alles.

@Hesher
ok, danke :)

Wie ist deine Familie damit umgegangen?

Eine gute Freundin von mir hat Borderline. Dank Therapie und medikamentöser Behandlung kommt sie gut zurecht, auch wenn es nicht immer einfache ist. Also keine Angst vor dem Arztbesuch. Die Familie und wir Freunde wissen und können so damit umgehen. Ob und wann deine Freundin sich ihren Angehörigen öffnen will ist natürlich ihre eigene Entscheidung. Oft hilft es dem engern Unfeld zuwissen, warum der Betroffene sich so verhält wie er sich verhält.

@Merlinchen
Das Problem ist .. sie ist minderjährig.

Welche Wege gibt es für Minderjährige?

@Hesher
@neonbible

Wisst ihr was es für Wege gibt bei Minderjährigen?

@MrsEvilParasit

Wie alt ist sie denn? Bei Jugendlichen gilt auch bis zu einem gewissen Rahmen die ärztliche Schweigepflicht (wenn sie nicht will das die Familie es weiß)...kommt natürlich auch darauf an wie selbstgefährdent (Suizid-Gedanken) sie ist.
Wie viele Borderline-Merkmale treffen denn auf sie zu? Ob es wirklich Borderline ist, kann nur ein Fachmann herausfinden.

@MrsEvilParasit

Ich denk mal grundsätzliche wie bei Erwachsenen auch... erstmal ein Psychologe, und je nachdem wie schwer die Erkrankung ist, Suizid-Gedanken und so, auch stationäre Therapie.

@Merlinchen

Sie hat Depressionen und ADS ist also sehr impulsiv. Sie hat ein Kindheitstrauma erlitten. Suizid Gedanken hat sie jeden Tag mal mehr mal weniger. Sie hat Migräne und hat aufgehört sich zu öffnen d.h. sie stellt sich oft als gefühlskalt dar.
Sie ist zwischen 14 und 16 Jahre alt.

Kann auf Borderline hindeuten, kann aber auch eine Posttraumatische Belastungsstörung oder eine andere psychologische Erkrankung sein. Es ist auf jeden Fall keine Schande sich helfen zulassen. Im zweifelsfall den Hausarzt auslassen und sich direkt an eine Fachstelle richten. Suizidgedanken sind auf jeden Fall ernst zunehmen.