Mama, ich bin so traurig und verzweifelt. Ich brauche dich doch.
Ich bin so wütend. Auf Covid. Um dich zu schützen haben wir uns seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr in den Arm genommen und du musstest auf so vieles verzichten. Und wie kann es angehen, in einer Großstadt keinen Coronatest kurzfristig zu bekommen? Als ich endlich eine Testmoglichkeit auf dem Dorf aufgetan habe kam der Anruf. Du bist einfach gegangen. Ich wollte noch einmal deine warmen Hände halten, mich verabschieden. Du warst so kalt als ich endlich zu dir konnte. Auf dich. Warum hast du mich alleine gelassen? Ich brauch dich doch. Auf mich. Ich habe dir so häufig Kummer und Sorgen bereitet . Darauf, dass eine leichte Erkältung gereicht hat um deiner kaputten Lunge den Rest zu geben. Auf Alles und Jeden
Ich bin so Dankbar. Dein Herz war so groß, deine Liebe, deine Stärke. Du hast uns Kindern bedingungslos alle Liebe gegeben und bist immer für uns da gewesen. Das du noch da warst als deine zweite Urenkelin das Licht der Welt erblickte und es dich so glücklich gemacht hat, dass die Lütte in deinen Armen war und sie dich die ganze Zeit angelächelt hat. Das du nicht bei vollen Bewusstsein qualvoll ersticken musstest sondern im künstlichen Koma beatmet wurdest als dein Herz aufgehört hat zu schlagen.Das du meine Mama bist.
Es tut so weh. Ich liebe dich so sehr.
*22.01.1949 †25.11.2021