Hallo zusammen
Ich bin neu hier und habe ein paar Tage mitgelesen.
Jetzt hab ich mich entschlossen doch was zu sagen.
Kann man vom Pech verfolgt werden? Ich denke das man es so nicht nennen kann.
Aber ich denke schon das es Menschen gibt die in ihrem Leben mehr Pech und Schicksalsschläge erfahren als andere.
Sei es aufgrund von falschen Entscheidungen oder eben aufgrund einer Verkettung von zugegeben fiesen Zufällen.
Ich nehme jetzt mal einfach mich als Beispiel.
Kämpfen und nicht aufgeben gehören von je her zu meinem Leben dazu. Meine Kindheit war teils schön teils negativ prägend. Meine Mutter war, ist eine sehr liebevolle Mutter und Oma, allerdings auch ziemlich perfektionistisch und manchmal kann das sehr nervend sein. Mein Vater ist einfach wie er ist, ein Choleriker aber trotzdem herzensgut .
Nun meine Eltern liessen sich Scheiden als ich 15 war, es passte einfach nicht und rückblickend war das eine gute Entscheidung meiner Mutter.
Mein Vater hat als ich Kind war immer viel getrunken, aber er war nie gewalttätig, ich musste ihn nur immer aus der Kneipe holen. Nicht sehr angenehm für eine 11 jährige...
Dazu kam das ich in der Schule aufgrund meiner Figur und meines Verhaltens viel gemobbt wurde. Ich wollte nicht mitrauchen oder klauen und anderen Unsinn mitmachen der damals so IN war. Ich sah darin keinen Sinn. Ich hatte dafür meine Freunde auf dem Campingplatz, wo wir in der Natur gespielt haben.
Als ich älter wurde kamen natürlich auch die Männer ins Spiel. Ich hatte mit denen ziemlich viel pech, ich wurde betrogen und belogen.
Dann lernte ich meinen Heutigen Ex Mann kennen.
Tja was soll ich sagen, er war einer der dämlichsten Entscheidungen die ich jemals treffen konnte.
13 Jahre nur Mist und eine Enttäuschung nach der anderen. Zuzüglich psychischer nennen wir es mal Misshandlungen, du kannst nichts, du bist nichts, ohne mich kommst du nicht zurecht. Bis ich zuletzt bei 150 kg Körpergewicht angelangt war. Was für meine Knochen und Rheuma natürlich gift war. Dann wurden andere Frauen bewundernd angesehen und ich bekam ein ja ok, das ist echt frustrierend und als frustesser landete ich regelmäßig im Kühlschrank bei Schoki und eis.
Ich kam erst aus dieser Beziehung raus als mein Ex mir Fremd ging und ich dahinter kam. Erst da hatte ich die Kraft zu sagen, jetzt reichts. Ich hab bis dahin jeden seiner Fehler versucht auszubügeln und auch dadurch seine Schulden übernommen und deshalb eine insolvenz anmelden müssen.
Ich habe daraus gelernt und gemerkt nicht ich bin die hilflose sondern er. Ich habe meinen Sohn ohne seine große Unterstützung groß gezogen, alle Finanzen hab ich geregelt, unangenehme Telefonate hab ich geführt. Ich hatte nur keine Kraft mehr und war am Ende, ich dachte wieso hab ich nur immer soviel Pech . Vielleicht bin ich es nicht Wert.
Nachdem ich mit meinem Sohn ausgezogen bin, bekam ich endlich einen Job und kam sehr gut zurecht. Sogar 35 Kilo hatte ich angenommen. Bis ich mir blöderweise den arm brach, in der Probezeit. Ich ging trotzdem arbeiten, klappte im Lager leider nicht so gut. Dann wurde mein Auto aufgebrochen und verwüstet, meine Patentante starb kurz danach und ich wurde aufgrund dieser ganzen Verkettung und auch wie ich zugeben muss geistigen und seelischen Überforderung, niedermachend gekündigt.
Ich war am Boden zerstört und dachte jetzt kannst du wirklich nicht mehr.
Ich hab angefangen mich zurück zu ziehen und blieb zuhause, nur mein jetziger Freund kam an mich ran und schaffte es mich aufzumuntern. Das ging mehrere Monate. Zusätzlich gab es immer wieder Stress mit meinem ex. Das belastete mich zusätzlich und meinen Sohn auch. Ich hab mir für meinen Sohn Hilfe gesucht und er macht jetzt eine Therapie.
Die ihm auch gut tut und auch in der Schule bei seinen Schwierigkeiten etwas geholfen hat.
Ich hab mich allerdings dabei wieder vergessen weil ich immer dachte erstmal muss ich das und dann das. Dann noch der druck von außen du musst arbeiten gehen und und und.
Die Quittung kam dieses Jahr, mein Rücken verabschiedete sich und ich hatte Wahnsinnige Schmerzen. 2 Bandscheibenvorfälle und Verengung des Spinalkanals genetisch bedingt. Naja PDA Spritzen die eine Qual waren und nichts brachten ein Taubes Bein. Zum Schluss half nur noch die Op von der erhole ich mich momentan. Die ist heute auf den Tag 7 Wochen her.
Seelisch versuche ich jetzt einiges zu ändern und will mir Hilfe suchen und habe eine Kur für mich und meinen Sohn beantragt. Ich gehe wieder mehr zu meinen Freundinnen Kaffee trinken und bin entschlossen was zu ändern. Es fällt mir oft noch schwer mich aufzuraffen und bin lustlos und Kraftlos.
Aber daran kann nur ich etwas ändern, niemand sonst.
Was ich damit sagen will ist, man entscheidet in seinem Leben selbst und wenn die Entscheidung falsch ist trägt man nunmal auch die Quittung. Klar spielen manchmal auch äußere Einflüsse mit ein aber den Hauptteil muss man selber regeln.
Anima1282 schrieb:Anima1282
Ich will dir nicht vorschreiben wie du es machen sollst, das musst du allein entscheiden. Aber ich rate dir unternimm was. Hol dir Hilfe und schnapp dir deine Jungs und verlasse deinen Mann.
Es wird hart und nicht leicht, aber es gibt hilfe. Vor allem so wie deine Jungs mit dir umgehen, die sehen doch wie dein Mann dich behandelt und machen es nach. Das kenne ich von meinem Sohn, er hat es auch versucht und versucht es ab und an noch. Da musst du dich durchsetzen und grenzen setzen und sagen mit mir nicht.