@Primpfmümpf:
Primpfmümpf schrieb:Dann hat diese Art von Bindung jeder zu Objekten die er mag oder liebt wie seine Wii-konsole, Omas Backblech als Erbstück oder ein Kartenblatt.
Bei diesem Ansatz denke ich ausser an den materiellen Wert, z.B. einer Wii-konsole, zudem eher an eine ideelle und metaphorische Wertigkeit, die eine Verbindung zur Erinnerung; gemeinsam erlebte Vergangenheit und Geschichte mit einem anderen Menschen, wie z.B. verstorbenen Verwandte usw. herstellt.
Primpfmümpf schrieb:Da schwankt die Wirkung auch wechselnd. Hat hir jemand von den "objektophilen" schon mal versucht zu erklären in wie fern sich die Gefühle zum Objekt von der Bindung zum Menschen unterscheidet?
Jede Bindung, egal in welche Richtung, hat für mich einen völlig eigenen Stellenwert.
Sie entwickelt sich immer erst mit der Zeit. Angefangen mit der ersten Begegnung, ihren Umständen und dem weiteren gemeinsam erlebten Weg.
Mit den unterschiedlichen Menschen, die mir lieb und teuer sind, verbinden mich unterschiedliche Interessen, Gemeinsamkeiten, Emotionen und Erlebnisse, die ich mit einem geliebten Objekt wiederrum nicht in der Weise teilen kann, weil es eben kein Mensch ist. Dafür teile ich mit ihm andere Emotionen, Gefühle und Erlebnisse, die ich wiederrum nicht auf andere Menschen übertragen kann, da sie sich zudem nur auf genau dieses Objekt beziehen und ihm entsprechen.
Warum auch sollte ich das tun oder hinterfragen, da wie gesagt, jeder Beziehung und Bindung mit all ihren Empathien und auch dazu gehörigen Unzulänglichkeiten, etwas Eigenständiges ist und ich sie so annehmen kann, wie sie jeweils ist. Jede für sich.
Primpfmümpf schrieb: Oder den Unterschied zwischen "normales" lieben deines Objektes und dem objektophilen?
"Normales" lieben meines Objektes heisst für mich, mich an ihm zu erfreuen, es zu achten, zu pflegen, mich mit ihm auf unterschiedliche Weise auseinanderzusetzen, womit es mir ua. auch eine neue Wissenwelt erschliesst.
Dass ich es zudem erotisch anziehend empfinde, ist eine zusätzlche Bereicherung, die sich ebenfalls aus sehr komplexen Gefühle und Gedanken und eigenen Geschichte zusammensetzt.
Primpfmümpf schrieb:Soll jetzt nicht unhöflich klingen. Nur ich denke da wird einfach anders interpretiert wenn man von der Liebe eines Objektes spricht.
Ich denke, jeder interpretiert das auch jeweils für sich anders, egal ob es um die Bindung zu einem Menschen oder Objekt geht, da es weder bei dem einen noch anderen, eine einheitliche Definition geben kann, allenfalls Parallelen.
Es ist ähnlich wie mit einem Bild. Wenn man an einer Gruppe die Aufgabe stellt, dieses zu interpretieren, würde keine Interpretation der anderen gleichen. Selbst ähnliche Gedanken und Emotionen werden unterschiedliche umschrieben und mit jeweils anderen modifiziert.
Dieselbe Gruppe interpretiert ein zweites Bild, welches sich nur in der Farbe, nicht aber dem Motiv unterscheidet. Das Ergebnis würde jeweils wieder individuell anders ausfallen und das ist sicher auch gut so, dass es all diese Unterschiede gibt.