Also ich werde hier keine Videos posten, geschweige denn rumspammen (dafür ist eindeutig die
Hip Hop - Kultur (Seite 191) im UH Bereich da), sondern werde mich dann doch eher auf das Schreiben beschränken, wenn ich mich hier überhaupt in diesem thread nochmals zu wort melden sollte. Gut, wenn das hier so weitergeht (Ich ahne es schon^^) dann landet dieser Thread eh ruck zuck im UH-Bereich und dann ist es eh egal, aber scheiss mal was auf den stupiden Beitragszähler, es gibt wichtigeres im leben!
UNKNOWNbrother schrieb:ich denke die Medien könnten afrika bambaataa oder slick rick persönlich als verkörperung von Hip hop präsentieren..
Wenn wir hier schon anfangen über die ursprünge von hip hop zu diskutieren und darüber, ob diese Kultur immer mehr verkommt, dann kann ich ja jetzt auch mal ausnahmsweise ausführlich meinen subjektiven und belanglosen Senf dazu geben, mach ich ja sonst eigentlich recht selten.
Es stellt sich mir natürlich die Frage, wie eine Kultur, die ja so gesehen von anfang an ein verkommenes produkt der modernen gesellschaft war (NY, Bronx, Brooklyn, Ghetto und so^^) und dann hier in den 80ern zu uns rübergeschwappt ist, noch weiter verkommen kann, ist das überhaupt möglich?
Was man durchaus als "immer mehr verkommen" bezeichnen könnte, und wohl auch alle, die wenigstens ein wenig ahnung von dem begriff "hip hop" haben, darunter verstehen, ist die zunehmende kommerzialisierung.
Das fängt bei graffiti an und hört bei rap auf, denn egal wo man auch ist, überall wird man regelrecht mit dem zeug überflutet und zwar solange, bis es einem zum halse raushängt. Doch dieses "phänomen" der kommerzialisierung betrifft nicht nur hip hop, sondern auch andere subkulturen wie zum bsp. den punk.
back 2 topic
es ging ja anfangs darum aus seinem bereits verkommenen leben (entschuldigt bitte die ausdrucksweise, ich möchte damit niemanden abwerten) etwas zu machen. Sei es nun, wie zum bsp. ganz am anfang, statt sich gegenseitig abzustechen und sich bandenkriege zu liefern, sich in den diversen disziplinen des hip hops zu messen und streitigkeiten auf diese art und weise zu klären. oder anders formuliert: es ging einfach nur darum sein leben zu genießen, halt eine schöne zeit zu haben, sein leben lebenswerter zu gestalten und sich abzulenken, von dem alltäglichen "struggle" (
:D ) vorreiter waren da ganz klar leute wie afrika bambaataa und seine zulu nation. ziel war es halt, da wir ja nicht in einer utopie leben und nicht ein jeder mensch arbeit/ein geregekltes einkommen hat, sein leben erträglicher zu gestalten und später sogar auch, wie z.b. durch rap, mithilfe von hip hop aus dem s.g. "ghetto" raus zu kommen und der armut zu entfliehen. halt irgendwie eine perspektive im leben und anerkennung zu finden. (bla und sülz)
das haben einige artisten ja auch erfolgreich geschaft und das ist meiner meinung nach auch kein grund ihnen einen vorwurf zu machen, wie zum bsp. dem "armen" bushido (so arm ist der mittlerweile gar nicht mehr
:D ), denn ein jeder menschen braucht irgendwie geld, bzw. etwas zum essen um zu überleben.
Warum also den leuten, die es "geschafft" haben, und die mit dem was ihnen spaß macht so gesehen ihren lebensunterhalt verdienen, einen vorwurf machen und darüber diskutieren, ob ihr erfolg nun gerechtfertig ist oder nicht? wo besteht denn nun das problem, war es denn nicht eigentlich das ziel dieser subkultur einen platz in der gesellschaft zu finden und gesellschaftlich anerkannt zu werden?
Das hat hip hop, inbesondere der "gangster-rap", mittlerweile geschafft, denn "er" ist mittlerweile salonfähig geworden und hat seinen weg in die kinderzimmer gefunden. - na schöne scheisse!
Das Problem an der sache ist, zumindest aus meiner sicht, dass der urprüngliche sinn dieser kultur verloren gegangen ist, oder es niemals einen echten sinn gab!!! es gibt in deutschland keine "ghettos" (mehr) oder dergleichen, es gibt mittlerweile nur noch "problembezirke". Und genau aus diesen imaginären Problembezirken kommt nun angeblich der großteil der Hopper, deren Namen dank der werbestrategien der großen labels in aller munde sind. Was wäre denn ein bushido, wenn er nicht irgendwie anecken würde und dadurch, das er einen schwachsinnigen bambi verliehen bekommt, er die aufmerksamkeit auf sich lenken würde? Würden sich dann seine platten überhaupt verkaufen und er mit einem bambi für integration ausgezeichnet werden? Würde ihn ein label überhaupt einen plattenvertrag in aussicht stellen, wenn er nicht irgendwie kontrovers in der öffentlichkeit in erscheinung treteten würde?
NEIN! Er würde vielleicht mit etwas glück in einem solarium arbeiten und die sonnenbank putzen oder halt alternativ drogen verkaufen! Aber auch ein bushido macht hip hop und äußert auf sehr bizzare art und weise gesellschaftskritik, denn schließlich macht er gebrauch vom sprachgesang, auch wenn er dabei nicht selten übertreibt und märchen erzählt, aber somit kommen wir zum ursprung, also zum "spoken word".
Das spoken word diente anfangs dazu, kritik zu äußern, seinen unmut breit zu machen, die leute wachzurütteln und auf probleme in der gesellschaft hinzuweisen und den tatsachen entsprechend wiederzugeben. Vergeichbar mit gedichten und daraus entwickelte sich rap und hip hop. Einer der urväter, wenn nicht sogar DER urvater des raps war natürlich Gil Scott-Heron (eine wissenslücke, die viele Leute schließen sollten), doch was ist draus geworden?
Viele Leute, die von sich selbst behaupten in erster linie "Hopper" und keine Menschen mehr zu sein, wissen nicht einmal wer Gil Scott-Heron war und sind größtenteils ein haufen von halbstarkten posern, die über ihre goldketten erzählen, die großen wert auf ihr image legen, die einen auf zuhälter machen und behaupten, wie ach so hart sie doch wären und die dabei nichts in der birne haben - Halt die, die viel reden wenn der tag lang ist und dabei auch noch stolz auf ihre fiktiven verbrechen sind.
Doch statt sich neues wissen anzueignen, um ihr leben zu verbessern und ihr wissen an die nachfolgende generation weiterzugeben, drehen sie sich im kreis und prahlen auch noch damit, wie ungebildet sie sind und verhalten sie wie degenerierte mutantenaffen!
Doch hip hop hat mehrere fassetten, nicht alle berichten über belanglose und sinnlose themen, sondern regen zum denken an und fordern auf, verantwortung zu übernehmen. Es gibt halt jene und solche. Mittlerweile hat sich hip hop teilweise weiterentwickelt oder halt eben auch nicht. Das ganze hat halt sein für und wieder, pro und contra, man sollte (also man kann schon, aber man sollte besser nicht) alle über einen kamm scheren. Man muss beide seiten der medallie sehen um zu erkennen, dass beide seiten zusammengehören und die eine nicht ohne die andere existieren könnte.
Einige schweben halt in nostalgie und haben angst vor veränderungen, aber dennoch haben sie ihr herz für die musik, bzw. die kultur, nicht verloren. andere hingegen wandern ab und flüchten sich in andere musikrichtungen und subkulturen, doch eins ist sicher:
Hip Hop verkommt nicht, denn was schon schlecht ist, kann unmöglich noch schlechter werden!
What more could I say? I wouldn't be here today if the old school didn't pave the way