@sincerely sincerely schrieb am 14.08.2013:Ich hab den Eindruck, dass ich mit jeder Wunde verbitterte werde und mich immer mehr zurück ziehe.
Ich kämpfe trotzdem dagegen an, was anderes bleibt mir nicht übrig.
Kenne ich. Tipp aus eigener Erfahrung, um dem besser begegnen zu können: Mit dem Atemzug das Leid einfach annehmen, ohne zu versuchen, dagegen zu widerstreben und etwas zurück zu geben. Das ist nicht günstig für alle Lagen, aber wenn es sich um bloße Beleidigungen oder Provokationen handelt, so kann es teils wie Balsam wirken. Eventuell sollte man den Ort in sich suchen, in welchem man nicht mehr verletzbar ist und erforschen, woraus sich Verletzbarkeiten ergeben. Das ist aber einfacher gesagt, als getan. Versuche eventuell, dich dem Universum zu überlassen und dich diesem vollkommen hinzugeben. Bei einer Verbitterung stellt sich auch immer die Frage, woraus sich diese speist. Aus vielen kleinen Verletzungen oder einem großen Ereignis, in welches man Unmengen an Energie und Hoffnung gesteckt hatte, nur um dann auf nicht gerade faire Weise total eine drauf zu bekommen und aller Hoffnung diesbezüglich ein Ende zu bereiten, oder eben aus beidem. Verzeihen kann hier jedenfalls schwer fallen. Verbissenheit und eine Schutzmauer um sich macht die Dinge aber oft schlimmer, gerade da andere Personen die Hintergründe für solches Verhalten nicht wirklich einzuschätzen vermögen. Verbitterung halte ich jedenfalls für mithin einige der wenigen psychischen Erkrankungen, die ansteckend wirken können. Der wirklich Verbittere macht sich schnell überall doch recht unbeliebt. Du bist nicht mehr der, welcher du mal warst, als wäre etwas in dir gestorben. Tote Erinnerungen in deinem Kopf.
@Eisblumenxxx Eisblumenxxx schrieb am 18.08.2013:na ja heilen, es braucht ein paar jahre. Heute noch, nach 8 Jahren reicht es, wenn ich ein besonderes Lied höre... Das Herz tut weh. aber der Verstand sagt: Es IST VORBEI!
Ja, wenn es denn so ist. Manchmal gibt es aber Dinge (Die sich aus komplexen Lebenssituationen entwickeln können) von denen es sehr unsicher ist, zu sagen, dass sie jetzt denn einfach schon wieder vorbei wären. Und dann kann es übel werden. Da lebst du dann auch stets mit einer gewissen Angst in dir. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Seele regelrecht zerrissen werden kann. Und das nicht einfach nur durch irgendwelche Beleidigungen, Mobbing oder sowas, sondern gerade auch durch ganz andere Dinge, die dich zum letzen Ende, an den Boden bringen können. Was machen mit einer Seele, die voller Narben ist, Wunden, die teils noch bluten, und Umständen, die eine gescheite Heilungsphase nicht gänzlich zulassen wollten und wollen? Außerdem, wenn man keinen verständnisvollen Auffang finden kann, wenn man sich denn nicht gerade in Therapie begeben will und gegen die gemeinen Menschen teils doch recht reserviert ist und mit einer resignativ-abwehrenden Grundhaltung gegen sie agiert?