Wie nehmt Ihr Eure Lehrer/innen als "Privatmenschen" wahr?

Wie nehmt Ihr das Privatleben Eurer Lehrer/innen wahr?

Werdet (oder wurdet; für die älteren Jahrgänge ;) ) Ihr mit dem "Schulpersonal" auch außerhalb von Unterricht und Klassenzimmer konfrontiert? Beispielsweise beim Einkauf im Supermarkt, wenn einem der (womöglich noch "moralisch") gestrenge "Pauker" mit einer hübschen Begleiterin an seiner Seite über den Weg läuft. Obwohl doch bekannt ist, daß er alleinstehend oder gerade erst geschieden wurde. Wie ist (oder war) Eure bzw. seine Reaktion in solchen -oder vergleichbaren- Situationen? Flüchtiger Gruß und eiliges Weiterkommen - oder doch ein kurzer "Smalltalk" zwischen den Regalen? Mit -womöglich- einem netten ehrlichen Kompliment die attraktive Dame betreffend ("Boh Ey! - Flotter Knochen! Hätte ich ihnen gar nicht zugetraut, Herr Oberstudienrat..." :D :D :D ).
Ist vielleicht die neue Klassenlehrerin -zufällig- im gleichen Verein; man erlebt sie "privat" und in "geselliger Runde" ganz anders, als während ihren Unterrichtsstunden? Gab es womöglich schon mal "Begegnungen der besonderen Art", wenn einem -auf dem Volksfest; in der Kneipe- die "pädagogische Respektsperson" (welche er am Vormittag noch gewesen ist :D ) torkelnd und lallend entgegen geschwankt kam - mehr oder weniger stark angetrunken und -im Extremfall ;) - keines "einfachen Satzes" mehr mächtig...? :D Wurde dann -im weitesten Sinne- "klassenkameradschaftliche Hilfestellung" geleistet, hat man sich (gegenseitig, soweit das möglich war ;) ) starren Blickes ignoriert oder kam es gar zu Streit und Rauferei? Sozusagen "Klassenkeile" mit ungewöhnlichen Kontrahenten an ungewöhnlichem Ort... :D
Interessier(t)en Euch Familie, Karriere, Sexualleben und Gesundheitszustand des "Lehrkörpers" und wie wird (oder wurde) das als Schüler registriert? Ist (oder war) alles menschlich-familiäre die "Pauker" betreffend "Tabuzone" oder gehör(t)en Gratulation und Anteilnahme bei entsprechenden Anlässen -Geburt(stag), Hochzeit, Trauerfall- schon auch für Euch dazu?
Gibt es unter Euren nächsten Angehörigen Pädagog/innen, welchen im Unterricht -und bei der Familienfeier- begegnet wird? "Siezen" in der Deutschstunde - aber per "Du" an der Kaffeetafel zu "Oma´s 70."...? ;)
Wie war das früher in der "DDR"? Wurde es -allgemein- locker oder streng gehandhabt?
Was habt Ihr schon so diesbezüglich alles erlebt; wie geht Ihr -auch am "Tag danach"- damit um?
Würde mich mal interessieren...

Also, meine Grundschullehrer und die Lehrer auf der weiterführenden Schule, sind für mich immer noch Lehrer und auf "persönlicher" Ebene läuft da absolut nichts.
Allerdings sind einige Lehrer auf der Berufsschule bzw. in der Schulischen Ausbildung, durchaus "Kumpeltypen" die sich mit uns als Klasse auch mal über Privatdinge unterhalten, oder man trifft sie mal Privat z.B bei einem Fußballspiel und redet wie mit normalen Bekannten, eben ganz locker. Da gibts dann kein "Sie" Verhältnis, man ist sich per Du.
Ich muss sagen, ich mag das, wenn ich gut mit dem jeweiligen Lehrer klar komme, hat mir das bei ganz persönlichen Gründen, auch oft geholfen, da ich wusste man kann mit ihnen reden und eine Lösung (auf Schulischer Ebene) finden. Andere Lehrer hätten da vielleicht den genauen "Weg" eingehalten und sich nicht für die Probleme einzelner Interessiert.

...mein alter Klassenlehrer vom Gymnasium wohnt in meiner Nachbarschaft - mittlerweile sind wir per "du" und laufen uns regelmäßig in der hiesigen Kneipe über den Weg!!!

Hm...wenn ich an ehemalige Lehrer als Privatmensch denke kommt mir immer eine sehr peinliche Erinnerung hoch (Trauma? :D)

Ich war früher in einem Fitnessstudio angemeldet und bin nach dem Training immer in die Studioeigene Sauna gegangen, war eine gemischte Sauna und ich hab nie ein Problem damit gehabt.

Naja, eines Tages bin ich wie immer in die Sauna rein und mein Klassenlehrer steht splitternackt vor mir.. und ich war ebenso im Evakostüm.

Das war mehr als peinlich irgendwie ^^

@BlackPearl: Ne, also so möchte ich auch keinen Lehrer sehen xD Egal wie per Du ich mit dem wäre ^^

@The_Wolverine
Und? Hast schon mal "klassenkameradschaftliche Hilfestellung" leisten müssen...? :D :D :D

@BlackPearl
Umgekehrt ist das für den "Schulmeister" sicherlich ein angenehmer Anblick gewesen... ;)
Das war jetzt ein Kompliment! Nicht daß mir wieder "Schlüpfrigkeit" und "Schmuddelkram" unterstellt wird... :D

@Bernard

Ja, wahrscheinlich hast Du Recht. 17 jähriges durchtrainiertes Fleisch sieht jeder Mann gern :D

Naja, mir war es damals sowas von peinlich, ich wusste nichtmal wie ich am nächsten tag in die Schule gehen sollte ohne rot zu werden ^^

Nach der Matura war ich auf der Militärakademie... muss ich noch mehr sagen?^^

@22aztek
Im Truppendienst ist das -möglicherweise- doch etwas anderes. Da gibt es nämlich die militärische Form der Nächstenliebe; die "Kameradschaft" (mit allem, was da so an persönlicher Vertrautheit dazu gehört). Und es wird dementsprechend ganz anders praktiziert, als ein schulisches Lehrer-Schüler-Verhältnis. Man wird dann auch nicht mehr unbedingt als Kind bzw. Jugendlicher wahrgenommen...

@Bernard

Bernard schrieb:Man wird dann auch nicht mehr unbedingt als Kind bzw. Jugendlicher wahrgenommen...

Nein. Viel mehr als notwendiges Übel. So zumindest der Eindruck nach Außen. Nach jahrelanger Ausbildung allerdings, weiß man als Berufssoldat weshalb und warum das ganze. Und der eine oder andere Ausbilder hat mir bei einem Gläschen "verraten", dass man als solcher durchaus Stolz verspürt, wenn die "Schützlinge" die Strapazen durchstehen. - Wohlgemerkt ist hier nicht die Rede vom Grundwehrdienst.

@22aztek
Kenn´ ich alles. Habe vor über einem Vierteljahrhundert meinen Unteroffiziers-Lehrgang im schönen Allgäu, in Sonthofen absolviert. Wir hatten einen Schuloffizier, Hauptmann M., der sich selbst scherzhaft (?) als "Martin Luther der Bundeswehr" -mithin also der "große Reformer"- bezeichnete. Was im Unterricht sich z.B. in der Empfehlung äußerte, wir sollten uns nach bestandenem Lehrgang und wieder zurück in der Heimat-Kompanie, nicht -auch schon vor der Beförderung zum "Uffz" und selbst also zwar mit bestandenem Lehrgang, aber immer noch "Mannschafts-Dienstgrad"- von den übrigen Mannschaften "duzen" lassen. Als Unteroffizier dann ohnehin nicht mehr. "Es sagt sich leichter 'du A...loch' als 'sie A...loch' " war seine weitgehend plakative und höchst zweifelhafte Begründung dafür. Auf meinen Einwand, es sei aber für "Nachgeordnete" (im militärischen Sprachgebrauch auch gerne als "Untergebene" bezeichnet) im Falle von bestehenden persönlichen Problemen erheblich leichter sich mit dem vertrauten "Du" an einen Vorgesetzten zu wenden als im "Stillgestanden" und per "Sie" seine Sorgen vorzutragen, ließ er -interessanterweise- nicht gelten... ;)

Glücklicherweise bin ich meinen LehrerInnen früher nie auf der Strasse begegnet. Da, wo ich gross geworden bin, wurde "die Miete mit dem Revolver kassiert", wie man damals sagte. Keine Gegend für LehrerInnen also.
Heute sind meine Lehrkörper schon längst zu Asche verbrannt oder von Würmern gefressen. Nicht, dass ich darüber böse wäre. :D

@Doors
Du bist in Hamburg-Barmbek aufgewachsen...? ;)

"Ich bin in Hamburg-Barmbek aufgewachsen. Das war ein gefährliches Viertel. Damals wurde die Miete mit vorgehaltenem Revolver kassiert. Seitdem weiß ich: Wenn du nicht bereit bist, selbst Ohrfeigen auszuteilen, fängst du sie ein..."
"DER SPIEGEL"; 48/1982

Hans Eberhard Apel (geb. 25. Februar 1932 in Hamburg; gest. 6. September 2011 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD.
Er war von 1972 bis 1974 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Auswärtigen, von 1974 bis 1978 Bundesminister der Finanzen und von 1978 bis 1982 Bundesminister der Verteidigung.

@Bernard @Doors

Aha! Es bahnt sich ein literarisches Duell an, ich bin gespannt.^^

@Bernard

Ja, so ist das mit dem Hamburger Stadtteilen, von Basch Barmbek bis zu "Und der Herr in seinem Zorn schuf Billstedt, Hamm und Horn."

Das Mietekassieren mit vorgehaltener Waffe schreibt man diversen Stadtteilen zu. In Wilhelmsburg eher mit dem Text "Ey, Alda, zahlst du Miete! Isch und meine grosse Brüda wisse, wo deine Haus wohnt!" oder in Billwerder-Allermöhe (Ballermöhe) mit dem Text "Dawai, Towarischtsch, Kohle her, sonst Moskau Inkasso!"

Ich bin in St.Pauli geboren und aufgewachsen. Da war es nicht besser.

Doors schrieb:Billwerder-Allermöhe

Nix gegen Klein-Moskau bitte! Bin zwar nicht von da aber das ist quasi direkt nebenan von mir :D :D

Zum Thema: Ich hab seit ich aus der Schule raus bin keine Lehrer mehr privat getroffen. Damals schon, war dann schon immer nicht so schön wenn man die dann vor seinem Haus mit dem Fahrrad langfahren gesehen hat oder im Supermarkt in der Parallelwarteschlange steht...

@miku

Immerhin habe ich da mal vor Jahren Wahlplakate der CDU (!) in kyrillischen Buchstaben gesehen.

Nun ja, einen von ihnen kenne ich persönlich, und ich komme sogar gut mit ihm klar. Aber in der Schuleist er natürlich nur der Lehrer, wär auch mies wenn nicht.
Einen anderen, einen, der gleichzeitig als Politiker arbeitet, ist mir auch privat bekannt, den kann ich aber gar nicht leiden.

@Puschelhasi
"Aha! Es bahnt sich ein literarisches Duell an, ich bin gespannt..."

Nit so wirklich. Das überlasse ich gerne anderen... ;)


@neonbible
"...als Politiker arbeitet...

So eine Aussage fällt auf! :D :D :D
Besteht die Abneigung jetzt wegen dem Lehrer oder wegen dem Politiker...?

@Bernard
Wegen beidem eigentlich, aber größtenteils wegen dem Lehrer ;)