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Was ist Liebe?

697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gefühle, Was Ist Für Euch Liebe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist Liebe?

10.11.2013 um 17:41
@Nuffnuff und ich wurden gerade aus dem smalltalk Bereichh verwiesen, weil unser smalltalk Ausmaße erreicht hat, die für die anderen smalltalker nicht mundgerecht smallgetalked genug waren.

Wir hatten es über die Zusammenhänge zwischen Hass, Liebe, Abhängigkeit, Verzweiflung, Wahlfreiheit und Friedrich Nietzsche.

Mein Standpunkt war und ist der, das Liebe Hass oder Verzweiflung erzeugen kann. Desweiteren das beide Emotionen, Hass ebenso wie Verzweiflung aus einer Ohnmacht heraus enstehen.

Dieses Ohnmachtsgefühl kann jedoch meiner Meinung nach nur aufkommen, wenn es bereits vor der angeblichen Liebe existierte. Ich will damit sagen, dass eben viele Menschen, Liebe mit einem Abhängigkeitsverhältnis verwechseln.

Das sie alleine nicht glücklich sein können und demzufolge auch kein Glück zum teilen haben. Stattdessen suchen sie, die bei sich vermissten Eigenschaften, in ihrem Partner, projizieren ihr eigenes Lebensideal in die Erscheinung des Partners. Sie glauben also den fehlenden Teil ihrer selbst im Partner gefunden zu haben und begeben sich damit in ein Abhängigkeitsverhältnis. Bricht diese Beziehung auseinander, fühlt man sich konsequenterweise ohnmächtiger denn je. Da hatte man endlich gefunden was man solange vermisste und nun ist es wieder weg :troll: Der Schritt zu Hass und oder Verzweiflung, ist dann nur noch ein sehr kleiner.

Das Gegenteil wäre eine Person, die mit sich selbst im reinen ist, eine Person die ihr Leben in vollen Zügen genießt und zwar als single. Das bedeutet ja nicht, das man sich keine Partnerschaft wünschen kann, aber man wählt die Liebe dann eher, als das man von ihr befallen wird, wie von einem Virus. Man ist ja auch so zufrieden und geht die Sache an, weil man es möchte und nicht weil man alleine nicht mehr kann.

Man teilt sein Glück mit dem Partner und wenn die Sache einmal zuende geht, dürfte es außerdem wesentlich leichter fallen, die Tatsche der Trennung zu akzeptieren und die schöne Zeit einfach in dankbarer Erinnerung zu behalten, anstatt ihr nachzutrauern weil man glaubt so etwas nie wieder erleben zu können.
Es dürfte solchen Menschen wesentlich leichter fallen, wieder Glück in einer neuen Beziehung zu finden und dem ehemaligen Partner einfach das gleiche Glück zu wünschen, ohne sein Leben eifersüchtig zu beäugen. Das wäre in meinen Augen wahre Liebe. Die erste Variante nur eine Illusion von Liebe.

Was meint ihr dazu?


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10.11.2013 um 18:26
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb: Das Gegenteil wäre eine Person, die mit sich selbst im reinen ist, eine Person die ihr Leben in vollen Zügen genießt und zwar als single. Das bedeutet ja nicht, das man sich keine Partnerschaft wünschen kann, aber man wählt die Liebe dann eher, als das man von ihr befallen wird, wie von einem Virus. Man ist ja auch so zufrieden und geht die Sache an, weil man es möchte und nicht weil man alleine nicht mehr kann.
Das klingt zwar ziemlich gut, und so wünschen sich das die meisten Menschen für sich, aber, so finde ich, die Realität schaut schon oft anders aus.
Die wenigsten Menschen sind für meine Begriffe "mit sich im Reinen". Klar, es gibt bestimmt einige, die von sich sagen würden, sie wären zufrieden, aber wenn man genauer hinsieht, merkt man doch, dass dem nicht immer ganz so ist ;)
Daher hat dieses "mit sich im Reinen sein" immer so einen faden Beigeschmack, so, als gälte es, eine Anstrengung zu unternehmen, bzw. eine Leistung zu erbringen, um für eine andere Person liebenswert zu sein.


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10.11.2013 um 18:28
@Banana_Joe
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Mein Standpunkt war und ist der, das Liebe Hass oder Verzweiflung erzeugen kann. Desweiteren das beide Emotionen, Hass ebenso wie Verzweiflung aus einer Ohnmacht heraus enstehen.
In einigen Dingen teile ich Deine Meinung, aber nicht in allen. Dass sowohl Hass als auch Verzweiflung aus einer Ohnmacht heraus entstehen können, dem stimme ich dir zu. Aber es gibt halt Dinge im Leben, die weder voraussehbar, noch planbar sind. Wenn du dich in einer stabilen Beziehung wähnst und dann aus allen Wolken fällst, weil dem nicht so ist, sich aufgrund dessen Verzweiflung breit macht, muss es nicht zwangsläufig aus einer Schwäche oder Abhängigkeit heraus sein. Eher aus dem Gefühl heraus, dem Anderen voll und ganz vertraut zu haben.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Ich will damit sagen, dass eben viele Menschen, Liebe mit einem Abhängigkeitsverhältnis verwechseln.
Ein User schrieb mal, leider weiß ich nicht mehr, in welchem Thread es war, dass Liebe bedeutet, immer "liefern" zu müssen um Liebe zu bekommen, sonst wäre es schnell damit vorbei. Sorry mein Freund, wenn ich dich jetzt nicht richtig zitiere, aber mir fällt der genaue Wortlaut nicht mehr ein.
In meinen Augen ist bzw kann der Übergang sehr fließend sein und die Betroffenen bemerken oft viel zu spät, dass sie sich in eine Abhängigkeit begeben bzw schon längst befinden. Aber bedeutet Liebe denn wirklich nur das "Abrechnen" von Geben und Nehmen? Wie viel gibst du mir? Was bin ich bereit, dir als Gegenleistung dafür zurück zu geben?
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Das Gegenteil wäre eine Person, die mit sich selbst im reinen ist, eine Person die ihr Leben in vollen Zügen genießt und zwar als single.
Das hat Vor- und Nachteile, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. Je mehr du dich an deine Unabhängigkeit gewöhnt hast, je freier du in allen Entscheidungen bist und es liebst, "dein Ding" zu machen, um so weniger bist du bereit, dich auf jemanden wirklich voll und ganz einzulassen. Du weißt ja, dass du allein ein glückliches Leben führen kannst und warum sich also Stress machen und Kompromisse eingehen?
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Es dürfte solchen Menschen wesentlich leichter fallen, wieder Glück in einer neuen Beziehung zu finden und dem ehemaligen Partner einfach das gleiche Glück zu wünschen, ohne sein Leben eifersüchtig zu beäugen. Das wäre in meinen Augen wahre Liebe. Die erste Variante nur eine Illusion von Liebe.
Jeder Mensch, den du befragst, wird dir eine andere Definition von Liebe nennen. Was ich eigentlich schon wieder sehr spannend finde. ;)

Jeder Mensch, den du befragst, wird dir eine andere Definition von Liebe nennen. Was ich eigentlich schon wieder sehr spannend finde. ;)

Mir ging in diesem Zusammenhang heute etwas ganz Banales durch den Kopf... Aus der Zeit, als man sich noch die Sportseiten oder den Wirtschaftsteil der Zeitung über den Frühstückstisch reichte... :)
auch das kann Liebe sein


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 18:50
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Mein Standpunkt war und ist der, das Liebe Hass oder Verzweiflung erzeugen kann.
Verzeiflung ja, sowohl in einer Beziehung als auch nach dem Ende derselben, aber Hass: nein, nicht existent in meiner Welt.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb: Dieses Ohnmachtsgefühl kann jedoch meiner Meinung nach nur aufkommen, wenn es bereits vor der angeblichen Liebe existierte. Ich will damit sagen, dass eben viele Menschen, Liebe mit einem Abhängigkeitsverhältnis verwechseln.
Ich glaube nicht, dass man Liebe mit Abhängigkeit verwechselt, aber ich glaube sehr wohl, dass aus Liebe Abhängigkeit entsteht. Die muss ja nicht mal nur negativ sein, es ist ja nichts Falsches oder Schlimmes dran, wenn man denkt, ohne den Menschen, den man liebt, nicht leben zu können.
Fatal wirds genau dann, wenn die Beziehung nicht läuft, man unglücklich und / oder trotz Beziehung das Gefühl hat, alleine zu sein. Wenn man sich dann abhängig fühlt und glaubt, ohne den anderen nicht leben zu können, obwohl man nicht glücklich ist, wirds schwierig.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Das sie alleine nicht glücklich sein können und demzufolge auch kein Glück zum teilen haben. Stattdessen suchen sie, die bei sich vermissten Eigenschaften, in ihrem Partner, projizieren ihr eigenes Lebensideal in die Erscheinung des Partners.
Alleine glücklich zu sein muss man auch erstmal lernen, denke ich, vorallem, wenn man nie wirklich alleine war: früher die Eltern, jede Menge Freunde, wechselnde Teenie - Lieben, dann Kinder, feste Partnerschaften. Wenn dann etwas langes kaputtgeht, ist nen Loch, ne Leere da, das ist ja normal. Dieses Loch muss man füllen, sonst dreht man am Kabel. Und das füllt man nur, wenn man gut alleine sein kann. Lernprozess...
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Sie glauben also den fehlenden Teil ihrer selbst im Partner gefunden zu haben...
Aber ist es nicht genau DAS, was jeder sucht...den fehlenden Teil, das Puzzleteil, das alles vervollständigt? Dass das oft utopisch ist, keine Frage, aber unbewusst ist es doch genau das, was man will...
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Bricht diese Beziehung auseinander, fühlt man sich konsequenterweise ohnmächtiger denn je. Da hatte man endlich gefunden was man solange vermisste und nun ist es wieder weg
Dann war es nicht das Puzzleteil, was ein ganzes Leben überdauert...so ist das Leben, auch vollkommen normal, denke ich.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Das Gegenteil wäre eine Person, die mit sich selbst im reinen ist, eine Person die ihr Leben in vollen Zügen genießt und zwar als single. Das bedeutet ja nicht, das man sich keine Partnerschaft wünschen kann, aber man wählt die Liebe dann eher, als das man von ihr befallen wird, wie von einem Virus. Man ist ja auch so zufrieden und geht die Sache an, weil man es möchte und nicht weil man alleine nicht mehr kann.
DAS unterschreibe ich blind, SO und nicht anders soll es sein, sonst rennt man blind in die nächste Beziehung...
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Man teilt sein Glück mit dem Partner und wenn die Sache einmal zuende geht, dürfte es außerdem wesentlich leichter fallen, die Tatsche der Trennung zu akzeptieren und die schöne Zeit einfach in dankbarer Erinnerung zu behalten, anstatt ihr nachzutrauern weil man glaubt so etwas nie wieder erleben zu können.
Das wiederum finde ich total blauäugig, schließlich ist so´n Ende nicht immer schön und meistens nicht von Beiden gewünscht, also kein agreement zwischen den Partnern. Meistens beendet ja nur einer, der andere bleibt zurück. Das macht das mit der ausschließlich dankbaren Erinnerung etwas schwierig, zumindest am Anfang, das dauert seine Zeit.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Es dürfte solchen Menschen wesentlich leichter fallen, wieder Glück in einer neuen Beziehung zu finden und dem ehemaligen Partner einfach das gleiche Glück zu wünschen, ohne sein Leben eifersüchtig zu beäugen. Das wäre in meinen Augen wahre Liebe. Die erste Variante nur eine Illusion von Liebe.
Neues Glück in einer neuen Liebe finden geht erst dann, wenn man an die beendete Liebe einen Haken gemacht hat und ohne Tränen und Groll daran zurückdenken kann. Dann wird man dankbar für die schöne (!) gemeinsame Zeit, hakt die nicht so schöne gemeinsame Zeit ab und ist irgendwann (!) mal offen für was Neues. Man kann dem Ex aber auch alles Gute wünschen in einer neuen Liebe, ohne selbst eine neue Liebe zu haben. Und ja, das ist dann ein Teil von wahrer Liebe. Hab ich bislang erst einmal gespürt und ja, bin jetzt so weit, alles Gute wünschen und auch so meinen zu können.
Wahre Liebe hat aber viele viele Facetten, denke ich. Wahre Liebe stirbt nie, die bleibt ein Leben lang, auch, wenn man wen nicht mehr zusammen ist.

Life is for living ;)


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10.11.2013 um 19:15
Liebe ist Opium fürs Volk.


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10.11.2013 um 19:15
@Putzteufel78
@Nuffnuff
Putzteufel78 schrieb: Aber ist es nicht genau DAS, was jeder sucht...den fehlenden Teil, das Puzzleteil, das alles vervollständigt? Dass das oft utopisch ist, keine Frage, aber unbewusst ist es doch genau das, was man will...
Ich suche nichts das mir fehlt in anderen Personen, außer vielleicht die Geschlechtsteile :D
Aber im ernst, nein, man sollte jemanden suchen der interessant ist, anders und auf seine Art unvergleichlich, aber doch niemanden der einem das Gefühl gibt die eigenen Defizite auszugleichen.
Putzteufel78 schrieb: Das wiederum finde ich total blauäugig, schließlich ist so´n Ende nicht immer schön und meistens nicht von Beiden gewünscht, also kein agreement zwischen den Partnern. Meistens beendet ja nur einer, der andere bleibt zurück. Das macht das mit der ausschließlich dankbaren Erinnerung etwas schwierig, zumindest am Anfang, das dauert seine Zeit.
Binibona schrieb: Eher aus dem Gefühl heraus, dem Anderen voll und ganz vertraut zu haben.
Sicher, es wird trotzdem eine Weile schmerzvoll sein, aber wenn man mit beiden Beinen im Leben steht und eine in sich gefestigte Persönlichkeit besitzt, wird man eher früher als später wieder sein Glück in einer neuen Liebe suchen und finden!
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:In meinen Augen ist bzw kann der Übergang sehr fließend sein und die Betroffenen bemerken oft viel zu spät, dass sie sich in eine Abhängigkeit begeben bzw schon längst befinden. Aber bedeutet Liebe denn wirklich nur das "Abrechnen" von Geben und Nehmen? Wie viel gibst du mir? Was bin ich bereit, dir als Gegenleistung dafür zurück zu geben?
Quatsch, wenn eine Beziehung etwas mit Abrechnung zu tun hat, dann ist es eine Zweckbeziehung und keine Liebesbeziehung. Früher war das normal, heute nicht mehr. Liebe an sich fordert nichts, sie will nur sein. Deswegen kann man natürlich in einer Beziehung trotzdem Ansprüche an den Partner haben, aber das hat mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun.
Zitat von Putzteufel78Putzteufel78 schrieb:Hab ich bislang erst einmal gespürt und ja, bin jetzt so weit, alles Gute wünschen und auch so meinen zu können.
Wahre Liebe hat aber viele viele Facetten, denke ich. Wahre Liebe stirbt nie, die bleibt ein Leben lang, auch, wenn man wen nicht mehr zusammen ist.
Mir war es früher auch nicht möglich Beziehungen ohne Groll abzuhaken, seit einigen Jahren ist mir dies jedoch möglich. Ich bin einfach jemand, der sein Lebensglück nicht von einer einzigen Person abhängig machen möchte. Das dürfte eine Beziehung aber eher erleichtern als erschweren. Denn ein Kontrollbedürfnis, Eifersucht, Selbstzweifel etc. spielen dann, wenn überhaupt, nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Das hat Vor- und Nachteile, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. Je mehr du dich an deine Unabhängigkeit gewöhnt hast, je freier du in allen Entscheidungen bist und es liebst, "dein Ding" zu machen, um so weniger bist du bereit, dich auf jemanden wirklich voll und ganz einzulassen. Du weißt ja, dass du allein ein glückliches Leben führen kannst und warum sich also Stress machen und Kompromisse eingehen?
Man macht im Leben immer Kompromisse. Alles im Leben hat seinen Preis. Von daher sehe ich da überhaupt kein Problem. Auch kann eine starke Persönlichkeit sich doch eher leichter auf den Partner einlassen als umgekehrt.


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 19:54
@Banana_Joe
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:ch suche nichts das mir fehlt in anderen Personen, außer vielleicht die Geschlechtsteile
ok, da unterscheiden wir uns dann wohl nicht all zu sehr :troll:
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Aber im ernst, nein, man sollte jemanden suchen der interessant ist, anders und auf seine Art unvergleichlich, aber doch niemanden der einem das Gefühl gibt die eigenen Defizite auszugleichen.
Ich glaube nicht, dass man suchen sollte. Man sollte einfach Menschen offen begegnen und schauen, was sie für eine Geschichte zu erzählen haben. Und sich darauf einlassen, zuhören… Wenn es einen „gepackt“ hat, dann kommen die anderen Dinge, wie die Augen, Stimme, Gestik, Mimik usw.

Ich bin der festen Überzeugung, dass suchen nichts bringt. Man sollte sich finden lassen. Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, so war es bei mir immer so, dass ich mich zur falschen Zeit, am falschen Ort in den (eigentlich für mich) falschen Mann verliebt habe.

Was bedeutet für dich, anders @Banana_Joe ?
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Quatsch, wenn eine Beziehung etwas mit Abrechnung zu tun hat, dann ist es eine Zweckbeziehung und keine Liebesbeziehung. Früher war das normal, heute nicht mehr. Liebe an sich fordert nichts, sie will nur sein. Deswegen kann man natürlich in einer Beziehung trotzdem Ansprüche an den Partner haben, aber das hat mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun.
Das war nicht meine Meinung, ich fand diese Sicht nur sehr interessant, da sie sich von meiner unterscheidet.

Liebe an sich fordert nichts, Liebe will nur sein...

Dieses Zitat gefällt mir sehr! Ich muss darüber etwas nachdenken, würde aber gern noch einmal darauf zurück kommen.
Ich bin einfach niemand der sein Lebensglück nie mehr von einer einzigen Person abhängig machen möchte. Das dürfte eine Beziehung aber eher erleichtern als erschweren. Denn ein Kontrollbedürfnis, Eifersucht, Selbstzweifel etc. spielen dann, wenn überhaupt, nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Wenn du das wirklich geschafft hast, dann meinen Glückwunsch! Meiner Meinung nach sind wir alle nur Menschen und können nicht aus unserer Haut. Selbstzweifel befallen viele und eifersüchtig sind auch viele, auch wenn sie es nicht zugeben (wollen) ;)
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Man macht im Leben immer Kompromisse. Alles im Leben hat seinen Preis. Von daher sehe ich da überhaupt kein Problem. Auch kann eine starke Persönlichkeit sich doch eher leichter auf den Partner einlassen als umgekehrt.
Ok, alles hat seinen Preis... die Frage ist nur, wie hoch dieser ist?

Eine starke Persönlichkeit hinterfragt vielleicht aber auch vieles intensiver und ist dann umso weniger kompromissbereit. Wägt ab, hält eine gewisse Distanz...


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 20:07
@Nuffnuff
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Selbstzweifel befallen viele und eifersüchtig sind auch viele, auch wenn sie es nicht zugeben (wollen) ;)
Nun ja, niemand ist frei von Selbstzweifeln und niemand sollte je gänzlich frei davon sein. Das würde ja bedeuten, das man sich nicht mehr hinterfragt und unfähig wird sich weiter zu entwickeln.
Ich hatte allerdings früher starke Selbstzweifel. So stark, das sie mich im Leben stark beeinträchtigt haben. Nun, ich habe mich entwickelt, ich habe dazu gelernt und heute habe ich immer noch Selbstzweifel. Diese sind aber so unbedeutend und klein geworden, dass sie ein Leben in den hinteren Ecken meines Bewusstsein fristen und mich kaum mehr tangieren, geschweige denn, meinem Handeln eine gewisse Richtung diktieren können. Und das ist gut so, bedeutet allerdings nicht, das ich nicht mehr reflektiere was ich tue usw....
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Was bedeutet für dich, anders ?
Jeder entwickelt seine Strategien doch ganz individuell, jeder hat gewisse Eigenschaften, Vorzüge, Nachteile usw. Anders bedeutet einfach interessant für mich. Das genügt vorerst :)
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Eine starke Persönlichkeit hinterfragt vielleicht aber auch vieles intensiver und ist dann umso weniger kompromissbereit. Wägt ab, hält eine gewisse Distanz...
Das muss nicht sein. Vermutlich wird eine starke Persönlichkeit auch keine verbindung mit einem seelischen Wrack eingehen. Das wäre für niemanden förderlich....Ich hoffe Du verstehst was ich meine?


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 20:32
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Man sollte einfach Menschen offen begegnen und schauen, was sie für eine Geschichte zu erzählen haben. Und sich darauf einlassen, zuhören… Wenn es einen „gepackt“ hat, dann kommen die anderen Dinge, wie die Augen, Stimme, Gestik, Mimik usw.
Das hast du schön beschrieben - genauso sehe ich es auch. Aber auch das hat lange gedauert und ich glaube diese Erkenntnis kommt - wenn überhaupt - irgendwann mit dem Alter und den ganzen bisher gesammelten Erfahrungen.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Man macht im Leben immer Kompromisse. Alles im Leben hat seinen Preis. Von daher sehe ich da überhaupt kein Problem. Auch kann eine starke Persönlichkeit sich doch eher leichter auf den Partner einlassen als umgekehrt.
Ich glaube, es ist eher umgekehrt und zwar in etwa so:
Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenzen.



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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 20:36
@Kältezeit
Ich glaube, es ist eher umgekehrt und zwar in etwa so:

Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenzen.
Inwiefern beinhaltet diese Aussage, welche ich übrigens nicht unterschreiben werde, das sinngemäße Gegenteil meiner Aussage?

Edit: Ah gut, ist offensichtlich. Ich gehe in einem neuen Beitrag darauf ein...


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 20:42
@Kältezeit
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Ich glaube, es ist eher umgekehrt und zwar in etwa so:

Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenzen.
Ich halte das für ausgemachten Unfug. Sicher werden tiefe Seelen und starke Intelligenzen, wie Du es nennst, lange Phasen der Traurigkeit durchleben, während sie versuchen einen tieferen Sinn, in dieser schnelllebigen, egoistischen Zeit, in der wir leben, zu finden. Wenn sie aber ihren Weg als tiefe Seele gefunden haben, warum sollten sie dann weiter traurig sein? Zum Selbstzweck? Wem nutzt Traurigkeit, wenn kein Lernprozess aus ihr erwächst? Niemandem würde ich behaupten, auch nicht den tiefen Seelen und starken Intelligenzen.


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10.11.2013 um 20:49
@Banana_Joe
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Nun ja, niemand ist frei von Selbstzweifeln und niemand sollte je gänzlich frei davon sein. Das würde ja bedeuten, das man sich nicht mehr hinterfragt und unfähig wird sich weiter zu entwickeln.
Solange man sich nicht selbst zerfleischt und die Selbstzweifel einen völlig zermürben, heißt, sie ein gesundes Maß nicht überschreiten, sind sie sicher sehr wichtig für die persönliche Entwicklung.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Ich hatte allerdings früher starke Selbstzweifel. So stark, das sie mich im Leben stark beeinträchtigt haben. Nun, ich habe mich entwickelt, ich habe dazu gelernt und heute habe ich immer noch Selbstzweifel.
Danke für deine Offenheit! Ich gebe zu, dass ich das bei dir nicht vermutet hätte, aber ich glaube, das Thema hatten wir schon im UH und wäre hier wohl auch zu persönlich und OT, oder?
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Diese sind aber so unbedeutend und klein geworden, dass sie ein Leben in den hinteren Ecken meines Bewusstsein fristen und mich kaum mehr tangieren, geschweige denn, meinem Handeln eine gewisse Richtung diktieren können. Und das ist gut so, bedeutet allerdings nicht, das ich nicht mehr reflektiere was ich tue usw....
Ich versuche jetzt mal einen Bogen zu spannen, um deine Aussage mit dem Thema "was ist Liebe" zu verbinden. Also hat diese Entwicklung, die du durchlaufen hast, sich positiv auf deine zwischenmenschlichen Beziehungen ausgewirkt?
Was bedeutet für dich, anders ?

Jeder entwickelt seine Strategien doch ganz individuell, jeder hat gewisse Eigenschaften, Vorzüge, Nachteile usw. Anders bedeutet einfach interessant für mich. Das genügt vorerst :)
ist völlig ok! Ich wollte nicht indiskret sein ;)
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Das muss nicht sein. Vermutlich wird eine starke Persönlichkeit auch keine verbindung mit einem seelischen Wrack eingehen. Das wäre für niemanden förderlich....Ich hoffe Du verstehst was ich meine?
vielleicht nicht zu 100 % aber ich denke, ja, ich verstehe was du meinst


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10.11.2013 um 20:49
@Banana_Joe
Tiefsinnige Menschen durchleuchten die Hüllen der Menschen, die sie umgeben, versuchen hinter die Fassade zu schauen und das macht oftmals eben nicht glücklich... Sie hinterfragen viel mehr, vielleicht zu viel.

Ich glaube, der Mix aus Verstand und Herz ist sehr wichtig und dass sich dies (einigermaßen) die Waage hält.


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 20:55
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Das hast du schön beschrieben - genauso sehe ich es auch. Aber auch das hat lange gedauert und ich glaube diese Erkenntnis kommt - wenn überhaupt - irgendwann mit dem Alter und den ganzen bisher gesammelten Erfahrungen.
Wir sind wohl die Summe unserer Erfahrungen. Vor allem, wenn es um die zwischenmenschlichen Beziehungen geht, werden wir mit den gesammelten Erfahrungen immer vorsichtiger.
Manchmal wünschte ich mir, viel unbefangener zu sein, die gewonnenen Erkenntnisse sitzt manchmal wie Engel und Teufel auf den Schultern und flüstern einem was ins Ohr ;)


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10.11.2013 um 21:05
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich glaube, der Mix aus Verstand und Herz ist sehr wichtig und dass sich dies (einigermaßen) die Waage hält.
Genau dort sehe ich eigentlich das Problem für die Liebe, dass das Gleichgewicht zwischen Herz und Kopf nie wirklich ausgewogen ist. Die Waage schlägt häufig in die eine oder andere Richtung aus.

Was tun, wenn der Kopf ganz laut „nein“ schreit, das Herz aber genau das Gegenteil?


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 21:07
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Tiefsinnige Menschen durchleuchten die Hüllen der Menschen, die sie umgeben, versuchen hinter die Fassade zu schauen und das macht oftmals eben nicht glücklich... Sie hinterfragen viel mehr, vielleicht zu viel.
Ich glaube das tue ich auch, trotzdem würde ich mich nicht als traurigen Menschen bezeichnen. Allerdings war ich es sehr lange. Ich habe irgendwann aber für mich den Schluss gezogen, dass dies nicht förderlich ist. Für nichts und niemanden und wenn man die menschlichen Archetypen erstmal kennengelernt und verstanden hat, kann einem auch beim durchleuchten von unbekannten Personen, die in das eigene Leben treten, nichts großartig Unfassbares mehr unterlaufen. Nichts das einen in eine emotionale Krise stürzen würde, jedenfalls ;)


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10.11.2013 um 21:11
@Nuffnuff
Zitat von NuffnuffNuffnuff schrieb:Was tun, wenn der Kopf ganz laut „nein“ schreit, das Herz aber genau das Gegenteil?
Es gibt ja diese tolle Unterscheidung in Kopf- und Bauchmenschen. ;)
Man muss eben immer abwägen, was wichtiger ist... ob der Kopf mitmacht oder doch eher das Herz. Optimal wäre natürlich beides.

Ich jedenfalls, habe mich schon oftmals in die Nesseln gesetzt und ich bin ...war... definitiv ein Bauchmensch, auch wenn das mancher vlt. nicht glauben mag.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Ich glaube das tue ich auch, trotzdem würde ich mich nicht als traurigen Menschen bezeichnen.
Naja, also zwischen traurig und nicht glücklich ist nochmal ein großer Unterschied... aber ich verstehe, was du meinst. ;)


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Was ist Liebe?

10.11.2013 um 21:20
@Kältezeit
Naja, also zwischen traurig und nicht glücklich ist nochmal ein großer Unterschied... aber ich verstehe, was du meinst. ;)
Du schriebst aber:
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenzen.
Demnach bin ich also ein oberflächlicher Schwachmat, oder ein kleines, intelligenzgemindertes Lichtlein, am großen Firmament der Ewigkeit? Oder wie soll Mann, ich, das auffassen?


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10.11.2013 um 21:22
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Es gibt ja diese tolle Unterscheidung in Kopf- und Bauchmenschen. ;)
Man muss eben immer abwägen, was wichtiger ist... ob der Kopf mitmacht oder doch eher das Herz. Optimal wäre natürlich beides.
Man ist wohl beides, je nach Situation, oder?
Ich jedenfalls, habe mich schon oftmals in die Nesseln gesetzt und ich bin definitiv ein Bauchmensch, auch wenn man das mancher vlt. nicht glauben mag.

Oh ja, das Gefühl kenne ich sehr gut. Aber es war auch oft ein sehr guter Wegweiser, nicht dem Baugefühl zu folgen, sondern dem Kopf. Ob die Entscheidung wirklich richtig war, zeigt sich eh erst im Nachhinein.


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10.11.2013 um 21:26
@Kältezeit
@Banana_Joe

Danke für diese spannende Unterhaltung! Muss ins Bett, mir fallen die Augen zu.

Gute Nacht!


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