@Thermometer@Individualist@cerrus@thelars@Jule@Belafonte@whitetrash@Katori@Doors@Can@XascheX@PakaIch freue mich, daß der Thread so gut anläuft, daß hier niemand sich im Übermaß zu Blödeleien oder Verhaftungen an die Nazi-Geschichte hinreißen läßt. Danke dafür! Sind einige sehr interessante Beiträge hier zu finden.
:) Allerdings geht es mir nicht so sehr darum, herauszufinden, wie wohl Ihr Euch damit fühlt, Deutsche zu sein, sondern eher um unseren Platz in der großen Gemeinschaft der Menschen weltweit.
@Doors und
@Thermometer weisen daruf hin, daß man den Begriff "Deutscher" nicht unbedingt wirklich abgrenzen oder definieren kann, und ich glaube auch, daß man keine Eigenschaften finden wird, die absolut jeder Deutsche hat oder die kein anderer Mensch auf diesem Planeten hat.
Aber es scheint mir doch so zu sein, daß innovatives Denken und die Verwirklichung von großen Ideen sehr zum Wesen dieser Gemeinschaft gehört, was sicherlich auch auf das Zusammentreffen vieler Aspekte, wie dem Klima, der Religion, den Ressourcen, der geografischen Lage und mehr zurückzuführen ist.
Das Reinheitsgebot für Bier ist Teil dieses "Charakters", ebenso wie die uns nachgesagte Disziplin, da entsteht ein Bild von Exaktheit, welches man aber sicherlich erst im Vergleich mit anderen Mentalitäten erkennen kann. Wenn Türken lange in D. gelebt haben oder hier geboren sind und dann in die Türkei zurückkehren, um dort ein Geschäft aufzumachen, nennen ihre Landsleute sie Deutschländer, weil sich ihre Arbeitshaltung von der der Einheimischen unterscheidet. Der türkische Gründer von ÖgerTours hat das selbst mal geäußert, daß er allein mit seinen Landsleuten kein so erfolgreiches Geschäft hätte gründen können.
Deutsche Juden, die nach Israel aussiedelten, machten ähnliche Erfahrungen.
Ich will nicht behaupten, daß diese Eigenschaft pauschal was Gutes ist, denn ich glaube, daß solche Exaktheit - oder wie immer man das nennen will - auf Kosten der Empfindungsfähigkeit geht, und die ist nicht minder wichtig.
Anderswo habe ich mal gehört, die Mentalität der Deutschen sei derart, daß ein Deutscher sich selbst nie am Ziel seiner Entwicklung sieht, nie jemand oder etwas IST, sondern immer im Werden begriffen ist und somit immer arbeitet, an sich, an Projekten, alles ist nie perfekt, nie fertig, muß immer noch geschliffen und verbessert werden.
Außerdem hätten die Deutschen eine enorme Begeisterungsfähigkeit für große Dinge, aber dabei leider ein sehr mangelhaftes Vermögen, gut und böse zu unterscheiden...
Letztere Einschätzung scheint mir sehr auf der Geschichte des 3.Reichs errichtet worden zu sein - in der sie wohl auch recht zutreffend ist - aber ich habe u.a. angesichts der Spendenfreudigkeit der Deutschen auch den Eindruck, daß ein Lernen aus Geschichte hier sehr intensiv stattfindet und die Übernahme von Verantwortung ebenfalls. Habe ich so noch bei keiner anderen Gemeinschaft entdeckt.