Lufu schrieb am 23.01.2019:Ich bin der Meinung, dass das eine Art Taktik der Weltmacht ist. "Dumme" sind einfacher unter Kontrolle zu halten als Menschen die hinterfragen & nicht allem Blind nachlaufen.
Aber was macht die Leute "dumm"? Mal ein paar Beispiele - in unserem Ort gibt es einen schönen Wald mit einem informativen Waldlehrpfad. Irgendwann wurde auch noch ein geschichtlicher Lehrpfad in den Wald gebaut. Und in einen anderen Wald einen Trimmdichpfad. In meiner Jugend war es Sonntagmittags nach dem Essen (und vor dem Kaffee) wirklich Tradition, dass man einen dieser Pfade heimsuchte ... wir kannten die Schilder des Baumlehrpfades fast auswendig.
Oft traf man andere Familen, geriet ins Spielen, machte ohne Anleitung das, was heute "Waldpädagogik" heißt ....
Meine Oma (wenig Geld) schleppte uns immer in den Wald, zu ihren geheimen Himbeervorkommen, zum Pilzesammeln, zum Kräutersammeln .... Ganz viele ihrer Freundinnen hatten Kleingärten und verbrachten ihre Freizeit aktiv, indem sie gesundes Obst und Gemüse anpflanzten ... Begehrt waren auch herrenlose Apfelbäume, die mal wer nach dem Krieg gepflanzt hatte. Da wurde Kompott gemacht und Most und ....
Heute .... 40 Jahre später.
Ich wohne noch im gleichen Ort. Meine Kinder schleppe ich ab und an durch den Wald, einfach aus Nostalgie und weil ich möchte, dass sie eine Eiche von einer Tanne unterscheiden können. Ich stoße dabei nicht auf Gegenliebe "langweilig". Ich selbst erwische mich auch immer öfter, dass ich trotz Sonne daheim rumhänge und nicht immer sinnvolle Dinge tue .... Während mein Vater >80 jeden Morgen seine Waldrunde läuft, nun ohne Hund, weil er tot ist.
Der Waldspielplatz, den es mal gab, wurde so oft von Vandalen beschädigt, dass er nun nicht mehr da ist. Lohnt sich nciht mehr. Auf unserer alten Drachenwiese sieht man mal einen Drachen ... aber nicht wie früher 50 an einem schönen Samstag.
Die Äpfel, die es kostenlos gibt, werden heute von Igeln gefressen. Vermutlich, weil die Versorgungslage besser ist. Die Kleingärten sind zu einem Baugebiet geworden und verschwunden.
Niemand hat uns gezwungen. Die Dinge sind noch da. Aber sie werden nicht mehr genutzt.
Zaltal schrieb:Also was mir ziemlich stark aufgefallen ist, dass es auf verschiedensten Sendern im Nachmittagsprogramm schon seit Jahren fast 100% nur noch um Gewalt, Stalking und Mobbing geht und irgendwie die ganze Zeit irgendwelche Polizeibeamte oder Sanitäter herumtanzen.
Meistens im Zusammenhang mit ziemlich billigen und den fortwährend immer gleichen Storys, schlechter Kameraführung, geklauter Hintergrundmusik und einem Erzähler, der auf ganz besonders schlau macht (Aufklärungs TV?)
Ich glaube, dass diese Sendungen einem das Gefühl geben, dass man doch noch ganz gut dran ist. Außerdem kann man nebenher bügeln, mal in den Keller gehen ... ist so ein Märchen für Große, man weiß, wie es ausgeht. Und vielleicht vemitteln die das Gefühl der Sicherheit "da draußen ist wer, der sich kümmert". Auch wenn es im Alltag dann gar nicht so ist.
Miss_Hippie schrieb:Da ich im März erst wieder arbeiten gehe, habe ich mich auch direkt mal nachmittags durchs Fernsehen gezappt und blieb auch zwei drei Tage mal bei den Benz Baracken hängen auf RTL2.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Menschen wirklich so drauf sind. Ist das gestellt? Ich kann Arbeitslosigkeit bis zu einem gewissen Grad verstehen (psychische und physische Leiden) aber ich kann keine 20 jährigen Menschen verstehen, die sich darüber beschweren, daß sie nun einen Minijob machen müssen.
Ich glaube, es ist scripted reality. Das Setting stimmt, aber man dichtet den Leuten dann noch Dinge an und sagt ihnen, was sie sagen müssen ...