Ein Leben im "Einklang mit der Natur".....

Ich frage mich, wieso sich so viele Menschen ein Leben im "Einklang mit der Natur" wünschen, aber dann völlig verstört reagieren, wenn sie dann tatsächlich mal mit der Natur in Berührung kommen?

Dabei meine ich nicht nur, aber auch, sog. "Naturkatastrophen". Die setze ich deshalb in Anführungszeichen, weil sie keine Katastrophen sind und sie sind auch nicht außergewöhnlich. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis usw. hat es schon immer gegeben. Das gehört zur Natur.

Nein, davon rede ich noch nicht mal.

Heute sehe ich die Nachrichten und eine Frau ist ganz schockiert und am Boden zerstört, weil es ein Gewitter gegeben hat und ein Teil ihres Gartens etwas verwüstet wurde. Die Menschen kommen ja anscheinend nicht mal mehr mit einem Gewitter klar und dann wollen sie ein Leben im "Einklang mit der Natur" ?

Soll das Scherz sein?!

Dieselben Menschen, die sich dieses Leben im "Einklang mit der Natur" wünschen, drehen schon durch, wenn ein Ast auf dem Bahnsteig liegt und ihr Zug eine Stunde Verspätung hat. Was glauben die Menschen denn eigentlich? Dass ein Leben im "Einklang mit der Natur" Straßen, Elektrizität und iPhones beinhaltet?

Wie kann es sein, dass sich immer mehr Menschen dieses Leben im "Einklang mit der Natur" wünschen und auch entsprechende Parteien wählen, aber gleichzeitig immer weniger bereit sind, auf die Annehmlichkeiten unserer technisierten Welt zu verzichten und gerade zu panisch reagieren, wenn sie tatsächlich mal mit der Natur in Berührung kommen?

Ich hätt zu gerne ein kleines Häuschen in der Pampa, ferab von der Zivilisation, wo mir keiner auf den Sack geht. So mit Selbstversorger-Garten...

Sind halt alles Weicheier heutzutage, wollen voll auf Öko machen.

Es gibt kein Leben im Einklang mit der Natur.

Das ist Wunschdenken; wie die Auffassung " damals war alles besser".

Es gibt nichts "grausameres " als die Natur; es geht einzig und allein um Anpassung und Achtsamkeit.

Heute läuft so vieles aus dem Ruder; man verliert den Kontakt zu allem; ganz besonders zu sich selbst.

Da wünscht Mensch sich " die gute alte zeit" und das "Leben im Einklang mit der NAtur" ohne zu wissen, um was es da wirklich geht.

Das Grausam steht in Klammern weil die NAtur nicht grausam ist; es ist einfach so wie es ist.

Inklusive Fressen und gefressen werden.

@Alpha-Asi Anscheinend denken viele, ein Leben im "Einklang mit der Natur" bedeutet Biosprit zu tanken, die Grünen zu wählen und eine Solaranlage auf dem Haus zu haben.

Ein Leben richtig im Einklang mit der Natur ist doch in unserer zivilisierten Welt gar nicht möglich.

Dafür müsste man sich schon in die extremste Pampa fernab jeglicher Zivilisation zurückziehen.

Für so ein Leben muß man halt doch ein bisschen mehr tun als Strom zu sparen und Bio-Produkte zu essen. ;)

@GrandOldParty
So sehr ich dir in allen bisherigen Meinungen die du in den anderen bekannten Threads vertrittst, muss ich dir hier rechtgeben.
Die meisten haben eine romantische Vorstellung davon in der Natur zu leben im EInklang etc. aber wenns mal hart auf hart kommt und sie es wirklich tun müssten oder wie du schon sagtest bei so kleinigkeiten wie Ästen auf Schienen oder zerstörter Schrebergarten geht das Geschreie ja schon los. Die meisten haben eben nur so ein Pseudo-Öko-Bewusstsein was bloß Gewissensberuhigung ist und nicht weiter als Ökostrom aus der Dose oder Bio Yoguhrt aus dem Supermarkt hinaus geht. Denn wenn man ehrlich ist: Die Natur ist weder romantisch noch schön. Sie ist knüppelhart. Wenn jemand wirklich in der Natur leben will, ist er mit der Gnadenlosigkeit der Überlebens konfrontiert.

Dann bleibt man doch lieber wieder in seinem warmen Wohnzimmerchen im Winter und Trinkt seinen Tee aus Asien...

@GrandOldParty
Was ja sogar noch eher komplett Gegenteilig zu Natur zu sehen ist...

@Nereide
So weit rauss braucht man doch gar nicht. Gibt immer noch genug Waldränder hier in Deutschland, wo das möglich wäre. Platz für Garten und Tierhaltung wär da genug. Na gut, wegen Strom müsste man gucken. Energie aus Wasserkraft, z.B. Mühlenrad am Bach...

Edit: Der User Schrotty hier kriegt das glaube ganz gut hin.
Vielleicht meldet er sich ja

@GrandOldParty

Vielleicht wollen sie nicht auf die Annehmlichkeiten verzichten, wünschen sich aber, daß diese mit Mitteln erhalten werden, die die Umwelt nicht zerstören, sondern damit harmonisieren.

Wer nur von der Natur leben will, kann ja in den Amazonas ziehen wenn er will. Jedoch braucht er sich nicht über eventuelle Konflikte mit Eingeborenen beschweren!

Sicher wollen sie das, nur geht das nicht. @Gedankebeule

@GrandOldParty

GrandOldParty schrieb:Heute sehe ich die Nachrichten und eine Frau ist ganz schockiert und am Boden zerstört, weil es ein Gewitter gegeben hat und ein Teil ihres Gartens etwas verwüstet wurde.

Hat denn die alte Frau aus Deinem Beispiel behauptet, im einklang mit der Natur leben zu wollen?

GrandOldParty schrieb:Dieselben Menschen, die sich dieses Leben im "Einklang mit der Natur" wünschen, drehen schon durch, wenn ein Ast auf dem Bahnsteig liegt und ihr Zug eine Stunde Verspätung hat.

Also ich kenne keinen von "diesen Menschen". Aber ich will auch nicht ausschließen, daß es solche gibt, denn Idioten gibt es überall, in beiden Richtungen.

@GrandOldParty

GrandOldParty schrieb:Heute sehe ich die Nachrichten und eine Frau ist ganz schockiert und am Boden zerstört, weil es ein Gewitter gegeben hat und ein Teil ihres Gartens etwas verwüstet wurde. Die Menschen kommen ja anscheinend nicht mal mehr mit einem Gewitter klar und dann wollen sie ein Leben im "Einklang mit der Natur" ?

Was hat der zerstörte Garten der Frau mit dem "Leben imEinklang mit der Natur" zu tun? Natürlich ist sie geschockt, weil alle zeit, Mühe und Geld, die sie in den Garten investiert hat, vom Regen zunichte gemacht wurde. Aber Du legst dieser Frau deinen Spruch "Einklang mit der Natur" geradezu in den Mund und führst hier quasi mit Gewalt einen Zusammenhang herbei, den es nicht gibt.

Naja, Haupsache du hast ein neues Thema aufgemacht.;)

ich sag mal so :
es spielt überhaupt keine rolle, was diese floskel für den einzelnen überhaupt bedeuten soll.
selbst wenn ich mit öl, plastik und atom hier alles durcheinander bringe,
dann IST das im einklang mit der natur.
hallo, wir sind menschen in der natur und unsere verhaltensweise ist menschlich im sinne der natur,
sonst wären wir weder menschlich noch irgendwie an die natur gekoppelt.
dreck und mist ist eine ausprägung menschlicher sozialisation

buddel

@GrandOldParty
noch nicht,... irgendwann muß jemand mal einen ersten Schritt machen und vielleicht glauben die Wähler, daß eine bestimmte Partei dazu in der Lage ist diesen zu machen.
Ergänzung: Noch nicht im Großen Stil, es gibt aber schon diverse Projekte wo genau daran gebastelt wird.

Keine Ahnung, wer da "Im Einklang mit der Natur leben" will.

Ich eher nicht, wenngleich ich mich der "Idiotie des Landlebens" (Karl Marx) freiwillig hingegeben habe.

Wie sang schon Ludwig Hirsch:

Ja
Die Landluft tut auch weh
Im Jänner fallt der Schnee
Im Mai schmilzt er weg
Dann schwimmama im Dreck


Ich bin ohnehin dafür, z.B. Bäume wegzuhacken, weil sie nur Lärm und Dreck verursachen und hunderte von Autofahrern umbringen. Auch Flüsse sollte man begradigen und wo immer möglich, verrohren, damit niemand reinfällt. Natur ist grausam, schrecklich und gemein.
Konnte man gestern erst wieder im Radio erfahren:




Der Wald ist schwarz und voller Tiere
Wie Kinder lernen, die Natur zu fürchten
Von Anja Kempe/Deutschlandfunk

Zecken und Fuchsbandwürmer, Raubtiere, Entführer und Äste, die einem auf den Kopf fallen können: Im Wald ist es gefährlich. Eltern warnen. Kinder haben Angst. Und Lehrer kennen sich nicht mehr aus. Wie heißt der Mann vom Reh? Keine Ahnung.

Sozialforscher nennen das Phänomen Naturverlust, eine Entwicklung, die in allen Industrienationen zu beobachten ist, in den Städten genauso wie auf dem Land. Zwar ist eine Gegenbewegung längst in Sicht, Wildwälder mit Führungen und Waldkindergärten boomen.

Doch wie viel Natur lässt sich erfahren, wenn Eltern ihre Kinder zur Forstexkursion in Schutzanzüge stecken und ermahnen, ja nicht durch Pfützen zu gehen oder einen Regenwurm anzufassen? Woher kommt die Naturentfremdung und wohin führt sie? Pädagogen wie Naturphilosophen sind ratlos.

lol

@Doors


:D :D

Doors schrieb:Woher kommt die Naturentfremdung und wohin führt sie? Pädagogen wie Naturphilosophen sind ratlos

Kommt wohl von der Angst vor Krankheit, Schmerz und Tod. ^^

Die haben alle ne Phobie vor Zecken, Fuchsbandwürmern und Bakterien.

O.K. ich geb zu, vor Zecken hab ich auch Respekt, vor allem weil ich nicht geimpft bin (habs versucht, vertrag ich nicht), da haben die Medien mit ihrer Panikmache ganze Arbeit geleistet. :D Aber man kanns auch übertreiben.

@Doors

Doors schrieb:Ich bin ohnehin dafür, z.B. Bäume wegzuhacken, weil sie nur Lärm und Dreck verursachen und hunderte von Autofahrern umbringen.

Bäume die "Lärm" machen ?, im Gegenteil, ich kenne von Bäumen nur angenehmes Blätterrauschen.
Bäume machen Dreck ?, vieleicht auf dem frisch gewachsten Auto, aber nicht in der Natur. Sie reinigen sogar noch die Luft !
Bäume bringen Autofahrer um ? Die Autofahrer bringen sich wohl eher an den Bäumen um.

@Doors
stellt sich nur die frage
von welchem belang das wissen um die "wilde" natur noch ist,
wenn sich die hälfte der menschheit schon in autarken spähren befindet

buddel