Fierna schrieb:Was bedeutet "Kinder" in dem Kontext?
Unter 14. So wäre das im deutschen Recht die gängige Definition.
Klar, es ist kein fester Begriff, im UN-Recht gilt U18 als Kind, was den Schutz angeht. Insofern missverständlich.
Fierna schrieb:Reden wir jetzt tatsächlich darüber, dass bspw 8 jährige aktiv im Internet nach Pornografie suchen und sich an den dort dargestellten Rollenbildern (irreversibel) ausrichten?
Fierna schrieb:Reden wir jetzt tatsächlich darüber, dass bspw 8 jährige aktiv im Internet nach Pornografie suchen und sich an den dort dargestellten Rollenbildern (irreversibel) ausrichten?
Na ja, 8 vielleicht nicht in der Breite. Aber es ist recht gängig, dass Schüler ein Smartphone haben, wenn sie weiterführende Schulen besuchen.
Fierna schrieb:Ne, wo liest du das heraus?
Stand doch wörtlich so drin? Es ging darum, wann Kinder/Jugendliche den ersten Kontakt mit Pornografie im Netz haben. Da gab es in dem Artikel wenig zu einer Betrachtung von Umfang und Inhalt.
Fierna schrieb:Die ganze "ab 18"-Schiene ist blöd, weil ich mit 16 (im Einverständis meiner Erziehungsberechtigten sogar mit 14) mit allen möglichen Leuten in allen erdenklichen Variationen Sex haben darf, ich mir sowas aber nicht im Internet angucken dürfte.
Das ist schizophren.
Es ist natürlich eine Frage der Altersgrenze. Aber es macht einen Unterschied, ob ich etwas ausprobiere - oder ob mir etwas vorgelebt wird.
Fierna schrieb:Von einem Experiment kann man da auch langsam nicht mehr sprechen.
Es gibt diverse Studien, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. So richtig "auserforscht" scheint es ja nicht zu sein.
Ich bin der letzte, der qualifizierte psychologische Erkenntnisse ignoriert und den "gesunden Menschenverstand" ins Spiel bringt.
Aber die Situation besteht erst seit einigen Jahren in dem Umfang (ja, 15-20 Jahre sind da wenig) und ich weiß nicht, warum man da unbedingt es laufen lassen sollte, wenn man die Konsequenzen nur ungefähr kennt.
Fierna schrieb:Es wäre jetzt auch keine tolle Entwicklung, wenn Sohn oder Tochter, mit 14 zu ihrer Mutter gehen müssen und fragen, ob sie denen mal einen Pornhub-account anlegen könnte...wo man sie dann anschreiben kann und sowas.
Eine gute Entwicklung wäre, Sex aus der Schmuddelecke zu holen. So dass man darüber spricht, wie über Tischtennis.
Fierna schrieb:Wenn es nur damit endet, dass sie über Proxys auf Pornoseiten gehen, dann wird wohl nichts passieren, aber dann kann man sich die Handhabe dahingehend auch gleich sparen.
Das ist halt falsch. Hürden bringen natürlich etwas. Man kann jede Beschränkung irgendwie umgehen, dennoch führen Beschränkungen zu Ergebnissen.
Fierna schrieb:Zuerst einmal halte ich sowas für Ausnahmefälle und nicht repräsentativ
Diese These teile ich nicht.
Fierna schrieb:Am besten der Staat hält sich aus so vielen Dingen, wie eben möglich, heraus.
Im Grunde ja. Aber gegenüber Kindern besteht eine besondere Fürsorgepflicht.
Nochmal: Ich habe nichts gegen Pornos. Warum soll man anderen nicht beim Sex zusehen. Ich schaue anderen ja auch bei allen möglichen anderen Dingen zu.
Aber es gibt Grenzen, wo Inhalte schlechte Einflüsse auf eine Entwicklung haben. Eine FSK-Einstufung mag überholt sein, aber Gewalt als etwas normales darzustellen, kann nach aktuell noch immer gängiger Sichtweise Schäden verursachen.
Ich habe gar kein Problem damit, wenn Jugendliche bei Interesse Sexszenen anschauen und nackte Menschen im Kinderprogramm unterwegs sind. Brüste zu verpixeln halte ich für mehr als albern.
Aber ein guter Teil der frei verfügbaren Pornofilme beinhalten das Ausüben psychischer und physischer Gewalt. Da werden (meist weibliche) Personen genötigt, gezwungen oder ausgenutzt, sich zu unterwerfen. Das vermittelt halt - vor allem wenn es sonst wenig andere Vermittlung von Werten gibt - sehr problematische Rollenbilder.
Auch das Argument: "Früher war es noch schlechter", ist nur bedingt geeignet. Weil es verschiedene Einflüsse gibt, die sich auf soziales Verhalten auswirken.