Wie denkt ihr über das Ritzen? (Selbstverletzung)

@Bettman
Die die wirklich süchtig danach sind tun das nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern tatsächlich um der Schmerzen willen.
Ich hatte einmal ein Gespräch mit einer betroffenen Person und ich habe sie gefragt ob sie Hilfe will um das Aufhören erleichtert zu bekommen, weil schwer ist es für solche Menschen in jedem Fall, aber sie sagte nur nein, dann müsste sie ja damit aufhören. Und diese Person war wirklich intelligent und hatte einen sehr großen Bekanntenkreis, so dass sie kaum nur Aufmerksamkeit erregen wollte.

@Mystera

Manchmal sind es einfach Dinge, die andere Menschen nicht nachvollziehen koennen.
Und...es muss nicht staendig geritzt werden, da es ja noch eine breite Auswahl von anderen Verletzungsmoeglichkeiten gibt.


@Bettman

Hm...also reden kann man eigentlich mit sehr vielen Menschen, wenn man sich mit ihnen auf eine mehr als oberflaechliche Freundschaft einlaesst.
Ich als Ex-Psychatrie Patient finde naemlich rein gar nichts schreckliches , gruseliges oder merkwuerdiges an soclhem Verhalten.

Leute die bewusst Ritzen weil sie es brauchen, sind wie ein Teil der BDSM Kommunity, sie stehen auf Schmerzen, schlimm sind für mich auch nur diejenigen, die es machen, weil es grad in ist oder weil man dann als cool gilt... Kinder die nicht wirklich wissen was sie tun^^

@KoMaCoPy

Yo die Pailette ist enorm^^

Sie brauchen den Schmerz, um sich selbst zu spüren und den seelischen Schmerz mit körperlichem Schmerz zu überdecken. Was das für seelische Schmerzen sind? Das kann ein mangelndes Selbstwertgefühl sein, die Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken, Depressionen, Panikattacken, Angstzustände und vieles mehr.

Hier ein Video:

http://www.dailymotion.com/video/x89se2_ausseinandersetzung-mit-ritzen_tech

Ich habe lange Zeit selbst geschnitten. Ich benutze extra nicht den Begriff geritzt, weil er fuer mich irgendwie zu harmlos fuer die Sache klingt.
Seit etwa 2 Jahren bin ich 'clean'. Es muss nicht unbedingt mit Schmerz in Verbindung stehen, jedenfalls nicht so, dass man den psychischen mit koerperlichen ausgleichen will. Und das werden sicherlich auch andere Betroffene berichten koennen.
Ich weiss nicht, wie ich damals angefangen hatte und warum, nur dass es mir ein Gefuehl von Kontrolle gegeben hat. Und dass ich den Anblick von fliessendem Blut einfach faszinierend fand. Ich hatte damals schon einige Probleme, das nur nebenbei bemerkt.
Mittlerweile hab ich mein Gefuehl der Kontrolle darin, dass ich mich beherrsche, es nicht zu tun. Und nahezu jeder, der sich ueber einen langen Zeitraum geschnitten hat, auch wenn er es nicht zugeben will, wuerde es wieder tun. Nur die Scham haelt einen meist davon ab.

Das Thema mal von einer anderen Seite betrachtet

ich hatte selbst ein problem mit selbstverletzendem verhaltund weiß wie es is..

wenn es dir sehr schlecht geht, du aber wie betäubt bist, und nichts fühlen kannst.. is dies auch wenn es krank klingt ein guter weg um sich wieder selbst zu spüren ( so hab ichs gesehn). Du fühlst den schmerz auf der haut und er lenkt dich von dem ab was in dir los is... und du fühlst dich um einiges besser, wieder ien stück lebendig.

ich fand nie was cooles dran.. hab mich lange gehasst weil ich aussah wie ich aussah (war sehr viel schwerer als jetz) und nichts half etwas dran zu ändern aus welchem grund ach immer.
ich war imemr zu allen nett, doch gemocht hatte mich keiner.. ich wurde beliebt als ich gebruacht wurde. ..
selbstverletzung wird durch verschiednestes ausgelöst.. und das oben genannte war nur ein einzelnes beipiel für auslöser (von mir)

@SiaDelicious

SiaDelicious schrieb:Und dass ich den Anblick von fliessendem Blut einfach faszinierend fand.

Ein sehr guter Freund von mir hat das bis vor kurzem auch gemacht - der war so mehr oder weniger Stammkunde beim Nähen im Krankenhaus, so tief hat er sich immer geschnitten ... Schlimm! Einfach nur schlimm, vor allem, wenn man weit weg ist und nicht wirklich helfen kann.

@Thalassa

Ein wenig sollte man schon wissen, was und wie man es tut. Ich habe lieber mehrmals als einmal zu tief geschnitten damals. Wollte ja schliesslich nicht sterben.
Aber sei froh, dass er ins Krankenhaus geht, viele gehen dann auch Scham nicht und dann kann es wirklich boese enden.

@SiaDelicious

Das war ja mit Absicht so tief - manchmal nur ein oder zwei Schnitte, aber dann kam wohl doch immer rechtzeitig die Angst hoch (zum Glück, kann ich nur sagen).

@Thalassa

War er auch zu der Zeit in Behandlung?

@SiaDelicious

Nein, da nicht mehr, aber vorher sehr intensiv.

Aber weißt ja, wenns kommt, dann dicke und alles auf einmal ...

@Thalassa

Wie es eben so ist..
Wenn man schon an dem Punkt ist, dass man ins Krankenhaus muss, weils zu tief ist, wieso haben ihn die Aerzte nicht gleich da behalten? Sowas kann ich absolut nicht verstehen..

Wie geht es ihm eigentlich heute..?

@SiaDelicious

Ein bißchen besser - er fängt wohl an, seine schlimmen Schicksalsschläge langsam zu verarbeiten, geschnitten hat er wohl nicht mehr in letzter Zeit.

also ich habs auch schon ein paar mal gemacht
aber eher aus langeweile
und weils im nachhinein ziemlich cool aussieht. ;)

@Asgaard

Also das ist nun alles andere als cool! Zumindest wenn man sich in so einer schlimmen Lage befindet und es nicht aus Neugier bzw Langeweile tut.

@Thalassa
cool ist es nur, wenn man nicht verdammt in einer depression steckt
und weil ich nicht so fest drinnstecke, finde ich, dass es cool aussieht

aber wenn menschen es immer wieder machen, weil sie schwer depressiv sind, muss ich dir recht geben, dann is es nich cool

@Thalassa

Das ist doch schon mal ein Anfang. :)

@Asgaard

Cool.. Naja gut, Narben haben was schoenes an sich, das kann ich nicht bestreiten und ich liebe meine Narben auch. Aber cool ist was anderes.

Meine Freundinnen ritzen sich. Waren schon zweimal in Therapie und dann tun sies trotzdem weiterhin. Und dann sagen sie es einem direkt ins Gesicht: " Ich hab wieder geritzt..."

Dadurch, dass ich selbst immer mehr unter Druck kam und dadurch, dass ich versucht habe ihnen auch irgendwie zu helfen bin ich selbst depressiv geworden. An sich bin ich auch ein pessimitischer Mensch und somit wurde bei mir auch der Drang groß. Jedoch nicht zu ritzen, sondern mich umzubringen. Irgendwann bin ich zusammengebrochen und habe mit meiner Mutter über alles geredet. Nun sind meine Freundinnen nicht mehr meine Freundinnen. Anstatt die Therapien auch richtig durchzuziehen, ziehen sie selbst andere mit rein ins Gefühlschaos. War auch kurz davor deswegen meine Ausbildung zu verlieren. Jetzt vor kurzem hat sich eine der ehemaligen Freundinnen gemeldet. Sie hats angeblich geschafft endlich wieder davon egzukommen.

Die eine hats als Hilfeschrei gemacht und die andere einfach weil sie Aufmerksamkeit wollte. :(
Ich weiß, dass es vielleicht Egoistisch war, dass ich mich von meinen Freundinnen losgesagt habe, aber ich konnte selbst nicht mehr und wäre beinahe selbst deswegen draufgegangen.