Wie denkt ihr über das Ritzen? (Selbstverletzung)

@weisserschnee
Naja, so halb und halb, Habe die Fäden etwas früh entfernt, weils genervt hat... aber ist doch egal, ob selbst oder nicht, das Ding ist mitten im Gesicht und bleibt da auch.

@Singaporesling

dann Hut ab, ist selten, dass man wirklich dazu stehen kann, scheinst ne harte "Schale" entwickelt zu haben, kann nicht schaden eine zu haben heutzutage, wo einem gezeigt wird wie der perfekte Mensch zu sein scheint !

Jetzt noch etwas: Habe bis heute noch KEINEN getroffen, der mich danach gefragt hat.

Und eben kamen jede Menge Kinder an beim Rotwild-Füttern, auch die nicht... auch die Eltern nicht, niemanden hats gekratzt... was sollen denn Narben überhaupt für eine negative Assziation auslösen?
Das verstehe ich irgendwie nicht so ganz.
Dürfte ja keine Frau mehr nach der Schwangerschaft ins Freibad gehen... oder mit Cellulite pp.

@Singaporesling

Ist es nicht.

Du hast es dir zugefügt, weil es dich genervt oder gejuckt hat.

Ich habe es mir zugefügt, weil es mir da besser ging, der Schmerz, das kirschrote Blut, auflecken, die Befriedigung. Diese Brefriedigung war nur kurzzeitig, doch wiederholt habe ich diesen Mist gemacht, mich verletzt. Mein Verstand hat ausgesetzt, er war WEG! Wohl genauso wie bei dir, ohne Rücksicht auf später. Hättest Du es nochmal gemacht?

Selbst meiner Mutter zeige ich es nicht.

Niemand hat mich danach mehr mit freiem Oberkörper gesehen. Es war ja in der Krankheit diefreie Entscheidung, mir Schmerz zuzufügen, das Blut abzulecken...

@DieSache

DieSache schrieb:scheinst ne harte "Schale" entwickelt zu haben

Im Gegenteil... nur bin ich da gelassen, wo es Sinn macht.

@weisserschnee

weisserschnee schrieb:Hättest Du es nochmal gemacht?

ALLES! Ich bin ich und habe das gemacht und würde es wieder genau so tun, wenn es nochmal geschehen müsste. Ich stehe dazu. Und ich kann damit leben. Und habe alles soweit es ging wiedergutgemacht, was ich verbrochen habe. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen oder es nochmal erleben. Das ist m.E. nach der falsche Denkansatz.

@Singaporesling

nun dann siehs mal so, jeder assozeiert die Narben anders. Manchen sind sie wirklich ständiger Trigger, weil sie noch die dazugehörige Situation erinnern, nämlich die des Kontrollverlusts und der Schwäche (zumindest bei den Fällen wo es sich schon eindeutig um eine Zwangshandlung und somit Sucht handelt).

Es ist dem Betroffenen peinlich, weil sie für die eigene Schwäche stehen...

@Singaporesling

Bist ein psychisch starker Mensch.


Doch mit paranoider Schizophrenhie und Narben, Depressionen lebt es sich etwas härter....oh oh, der AuroraTyp war auch Schizophren, na danke, du Auroratyp. Jetzt sind alle Schizophrenen Leute wieder gemeingefährlich...

@DieSache

DieSache schrieb:Es ist dem Betroffenen peinlich, weil sie für die eigene Schwäche stehen...

Dann sollte man die Schwäche zur Stärke machen, auch wenns jetzt mal abgedroschen klingt.
Wer kann denn von sich sagen, schonmal mit nem Leoparden gekämpft zu haben?

Ach, wenn ich Dir meine Krankenakten und Gutachten zeigen würde... lass sie doch schreiben... Papier ist geduldig...
Ich setze mich jetzt wieder aufs Motorrad und bin einfach nur ich: Zu schnell, bei dunkelorange und überhaupt.
Na und???

@weisserschnee
Schizophren erkrankte Menschen sind im Durchschnitt nicht gewalttätiger als der "normale" Teil der Bevölkerung. Nur wird das in den Medien immer schön breitgetreten. Etwa 1 % der Bevölkerung leidet daran einmal, länger oder gar immer im Leben. Lässt sich heute mit Medikamenten allerdings relativ gut behandeln.

@Singaporesling

Singaporesling schrieb: Nur wird das in den Medien immer schön breitgetreten

So ist es.

Für den 08/15 Menschen sind paranoid schizophrene Menschen unmenschliche Monster, deswegen sage ich meinen Arbeitskollegen nicht, was ich für eine Krankheit habe. Ist immernoch ein Tabuthema. Depressionen sind schon halbwegs normal, aber paranoide Schizophrenie.....mein Gott, ein Monster111111


Ich versuche stark zu sein, gut nacht, Morgen muß ich um t6 Uhr raus.

Das ritzen stammt ja meist von den emos. und viele denen ich begegnet bin, denken, dass das ritzen "cool" für emos ist. aber das IST NICHT SO!!! ritzen ist eine sucht, die viele hindergründe hat. entweder fühlt sich die person allein gelassen oder hatte ein, ich sags mal so, beschissenes leben. wenn man nicht weiter weiß und sich an niemanden wenden WILL kann man nichts ändern. die personen müssen doch von sich sagen, dass sie unterstützung wollen. ich ritze mich auch manchmal, ganz, wie es mir geht. aber auch durch schuldgefühle ritzen viele sich. sie empfinden hass gegen sich selber. ich kenn das alles schon

Ich finde selbstverlezung Schwachsinn. Wenn jemand Depressionen, Probleme etc hat soll er sich professionelle Hilfe suchen. Ich hatte auch so meine Probleme. Ich wollte mir selbst weh tun, wollte mich aushungern mich selbst zerstören. Aber ich habe erkannt das ich hier auf dieser Welt bin um glücklich zu sein. Ich habe einen Körper, den ich schätzen soll. Wenn ich irgendwann in einer Phase bin, wo es darauf an kommt, will ich mir selbst am nächsten sein und mich selbst lieben.

Und deshalb habe ich mit Hilfe gesucht, weil ich in kein Loch fallen wollte aus dem ich nicht heraus gekommen währe. Ich ernähre mich gesund, mache viel Sport. Lache viel, denke positiv habe sex und lebe. Ich liebe meinen Körper und ich will ihm nur das beste geben.

Jeder der das liest und in so einer Situation ist wie ich es war sollte sich ernsthafte Gedanken machen was er aus seinem Leben macht. Die ganze Zeit unglücklich, gestresst und deprimiert zu sein? Oder das Leben zu genießen mit all seinen Vorteilen und stark für schwierige Dinge zu werden.

@darklizz
Also in meiner "Jugend" gabe es noch keine Emos und da haben manche sich trotzdem geritzt. Das kommt nicht von den Emos, sondern wurde vl. von diesen Leuten übernommen, keine Ahnung. Aber das Ritzen gibt es länger als Emos soweit ich weiß. In meiner Jugend waren es tw. ganz "normale" Jugendliche die sich geritzt haben.

Und ich persönlich finde es total sinnlos. Lässt echt hässliche Narben zurück. Und wenn man sich so sehr selber verletzt dann sollte man evtl. mal einen Arzt aufsuchen. Normal ist es nämlich nicht. Und nein Tattoos oder Piercings kann man damit nicht vergleichen.

@Cherymoya
das freut mich für Dich, ist aber eben nicht immer so einfach, wie es sich bei Dir so liest. Menschen sind verschieden, Krankheitsbilder sind verschieden, Hilfe ist unterschiedlich....kann nur unterschiedlich angenommen werden. Man sollte nicht von sich auf andere schliessen.

Tussinelda schrieb:das freut mich für Dich, ist aber eben nicht immer so einfach, wie es sich bei Dir so liest.

Natürlich. Ich habe viele Jahre gebraucht um mich von einem psychisch labilen und selbsthassenden Menschen zu dem was ich jetzt bin zu entwickeln. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet und viel Mut abverlangt mich mit meiner Situation auseinander zu setzen. Aber trotz all dem. Und wirklich all dem was mir passiert ist finde ich es schöner ein glückliches Leben zu leben.

Tussinelda schrieb:Menschen sind verschieden, Krankheitsbilder sind verschieden, Hilfe ist unterschiedlich....kann nur unterschiedlich angenommen werden. Man sollte nicht von sich auf andere schliessen.

Auch da hast du absolut recht. Aber ich rede von den Menschen die garnicht versuchen aus ihrem Selbstmitleid herauszukommen und sich wundern warum ihr Leben so scheiße ist.

Ich habe das vor paar Jahren auch gemacht.Ich hasste mich selber,vor allem meinen Körper.Ich gab mir selber für alles was mir passierte die Schuld.Dann wurde ich von der Polizei einmal mitgenommen,und sie brachten mich in die Klinik,dann begann ich meine Traumatherapie und bin komplett geheilt.

Ist eben immer die Frage wie einsichtig der einzelne Betroffene ist, dass er/sie Probleme hat (fehlende Krankheitseinsicht!). Kenne genug Fälle in meinem direkten und weiteren Umfeld die bis heute glauben sie hätten doch keine Störung, sondern immer davon ausgehen, dass ihr Schicksal nur durch Andere bestimmt wird und sie nichts dazu beitragen könnten, weil es ja das Umfeld sei, welches Schuld trägt.

Selbstreflexion, bei einigen klappt die einfach nicht!

Hier wäre mein Motto: Bevor ich mich ritze, ritze ich andere.

Wer allerdings ein ernsthaftes Problem mit selbstverletzendem Verhalten hat, suche besser psychologischen Rat und Hilfe, gern auch eine Selbsthilfegruppe. Für Hilfestellung bei ernsthaften psychischen Problemen - und SVV gehört dazu - ist das hier nicht unbedingt der richtige Ort.

Menschen, die sich ritzen und ein wirklich tiefgründiges Problem haben, sollte man nicht verurteilen, sondern ihnen helfen !
Ganz egal warum sie es machen, sie werden ihre Gründe haben.
Jedoch gibt es so und so Menschen : Die einen ritzen sich, weil sie nach Hilfe schreien und sich selbst nicht mehr zu helfen wissen, die anderen brauchen nur Aufmerksamkeit und Mitleid und sowas verabscheue ich einfach nur.
Es gibt so viele Dinge, die man tun kann, um sich besser zu fühlen und sei es nur reden !

Meine Einstellung zu dem Thema kann ich nicht genau beschreiben, denn einerseits verstehe ich es, anderseits aber auch nicht.

Btw : Wenn sie sich nicht helfen lassen, dann sollte man sie einfach gehen lassen !