Ich muß nochmal ein paar Gedanken zu dem Thema loswerden - zufälligerweise beschäftige ich mich momentan ab und zu intensiver damit als sonst.
Das Beispiel von Dir, "Leserin", klingt warm, sehr herzlich, nachahmungs- und erstrebenswert.
Auf den ersten Blick.
:)Der zweite und meine Überlegungen dazu, brachten mich zu einer anderen Auffassung.
Wenn ich mir vorstelle, HEUTE noch mit meiner Jugendliebe (die ja immerhin 9 Jahre bestand) liiert zu sein, krieg' ich die Krise.
:DUnd wenn ich mir dann noch überlege, ich hätte auf geistiger und sexueller Ebene NUR eine Person innigst kennengelernt - dann wird mir schwarz vor Augen.
:DFür mich wäre das ein NoGo. Im nachhinein betrachtet natürlich. Dieses Ausprobieren mehrer enger Beziehungen und Lebensarten bedeutet für mich im Nachgang Erfahrung, Reife, Selbstfindung und eine Art von geistiger Befriedigung.
Nur eine Person - ein ganzes Leben lang am Frühstückstisch morgens? Gepräche, die man allein führen könnte, weil man schon genau weiß, was der Andere auf bestimmte Dinge antwortet?
Dazu war und bin ich viel zu neugierig auf's Leben, auf die Menschheit und ihre Facetten. Was jetzt nicht heißt, daß ständig wechselnde Partner mein Leben sind. Aber diese Freiheit, Lebensgewohnheiten zu ändern, die nahm und nehm' ich mir, die behalte ich mir vor. Ohne den Zwang, ich müsste mit demjenigen alt werden, den ich mir damals "ausgesucht" habe. Und allein das Bewußtsein, daß ich das kann, läßt mich frei sein.
Denn ich glaube, daß viele Menschen, sich dieses "Recht" einfach verbieten. So, wie es "unsere" vielgepriesenen Großeltern getan haben. "Wer A sagt, muß auch B sagen". Diesen Spruch hab' ich oft gehört. Und diese Einstellung haben die verinnerlicht. Da gab's einfach keine Trennung. Man arrangierte sich und es ging ja auch. Es wurde WAHRE LIEBE genannt, wenn sie zur goldenen Hochzeit ihren Segen empfingen. War es auch - auf eine Art.
Das alles ist hier nicht auf Dich bezogen
@leserin, ich weiß, daß Du Dich damit auch nicht identifizieren würdest. Und hoffe, Du verstehst es nicht falsch.
Wahrscheinlich ist es stark typabhängig, auf welche Weise jeder seinen Weg geht.
Ich kriege Atemnot, wenn ich daran denke, ein Leben lang dieses berühmte Kribbeln im Bauch, was am Anfang jeder Verbindung steht und welches mit daher rührt, daß man Unbekanntes erforscht, nur einmal so intensiv erlebt zu haben.
Schöne Grüße
:)