Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?
20.07.2011 um 00:36
Betrachten wir mal nur die eingangsfrage fernab von dem hier gezeigten Video, könnte ich mir durchaus vorstellen, das ein Mensch der einen anderen Menschen getötet hat und nun weiß, dass er Morgen sterben wird, genau dasselbe Gefühlskontingent durchmacht wie sein Opfer, da er nun weiß wie das Opfer gelitten haben muss in dem Moment als es feststellt, dass das leben nun enden wird.
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Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?
20.07.2011 um 00:41
Soweit ich mich erinnere sieht man in einen der späteren Teile von Faces of Death eine Hinrichtung mehrerer " Verurteilter" am Strand. Die Männer werden zur Erschießung an in der Erde eingegrabene Pfosten gefesselt.
Erstaunlicher Weise zeigen sich dort extrem unterschiedliche Reaktionen: Die einen lassen sich widerstandlos anbinden, und warten aufrecht stehend auf den Kugelhagel, wohin ein anderer regelrecht trotz fester Fesselung zusammensackt, die Angst und Verzweiflung steht ihn ins Gesicht geschrieben.
Mag es einen Unterschied geben zwischen Todeskanidaten, die ihre Tat im tiefsten Inneren bereut und aufgearbeitet haben,so zu der Erkenntnis gekommen sind, das ihre Strafe " gerecht" - und somit ihr Tod "nur" künstlich vorgezogen ist - zu dem Menschen, die wie z.B. diese ehemaligen korrputen Politker "zu Unrecht" erschossen werden?
Liegt darin eventuell ein Schlüssel zu dem, wie jeder Einzelne seine Hinrichtung "absolviert," ob aufrecht in Würde, oder sich bis zum letzten Moment zu Wehr setzend?
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Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?
20.07.2011 um 00:41
Man muss auch Themen ausdiskutieren, die nicht so angenehm sind :D
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Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?
20.07.2011 um 00:53
Nachtrag:
In einer deutschen Doku " Die letzten Henker" sieht man am Schluß eine Hinrichtung durch die Guiottine. Diese fand in den frühen Morgenstunden statt, und wurde wohl von einer der oberen Etagen im Gefängishof ( heimlich ?! ) gefilmt.
Man erkennt wie der Delinquent von zwei Personen an die Maschine rangeführt wird - ( ohne jegliche Gegenwehr ), stehend an das Brett gedrückt wird, dieses wird nach vorne umgelegt, vorgeschoben, das Fallbeil ausgelöst - und Ende.
Das ganze dauerte keine Minute. Ich pers. denke für mich, dass der Typ das ganze wohl garnicht richtig mitbekommen, eventuell aus dem Schlaf gerissen wurde.
In dieser Doku wurde auch mehrfach Frankreich letzter Henker interviewt, der selbst noch mit dem Fallbeil exekutierte. Auf die Frage hin, wie sich den die Todeskanidaten unmittelbar vor der Enthauptung verhielten, antwortete dieser sinngemäß: "Es war alles dabei, eiskalte Typen, die es kaum erwarten konnten, bis zu heulenden Weicheiern, die sich noch auf der Guiottine eingegeschissen und eingenässt haben."
" Das ekeligste für mich war jedoch, wenn ich z.B. einen Kinderschänder vor dem Köpfen noch berühren, ihn mit beiden Händen den Kopf nach vorne ziehen musste, damit sein Hals richtig in der Kuhle lag. Oftmals wurde ich von dem Schwall Blut getroffen, und fühlte mich danach noch tagelang schmutzig"
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Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?
20.07.2011 um 01:41
Wie gesagt - ging eigentlich ruck-zuck:
"In späteren Versionen der Guillotine war der Tisch klappbar, so daß der Delinquent im Stehen auf den senkrechten Tisch geschnallt werden konnte. Beobachter aus der französischen Hinrichtungspraxis aus den 1960er Jahren berichten, daß mit dem Herunterklappen des Tisches eine Sperre für die oben gehaltene, obere Lünette gelöst wurde. Sobald diese vollständig herunter gefallen war und auf der unteren Lünette eingerastet auflag, wurde automatisch die Sperre für das Fallbeil gelöst, so daß der gesamte Vorgang ab dem Klappen des Tisches sehr rasch und für den Delinquenten ohne zusätzliche, quälende Erwartungsmomente ablief."
Während der napoleonischen Kriege kam die Guillotine unter dem Namen Fallbeil in die besetzten deutsche Gebiete. Ab dieser Zeit kam sie bis zur Einführung des neuen Grundgesetzes im Jahre 1949 zum Einsatz. Während der Zeit des Nationalsozialismus verfügten die meisten deutschen Gefängnisse über eine Guillotine, durch welche insgesamt etwa 30.000 Menschen hingerichtet wurden, über 3.000 davon im Gefängnis von Berlin-Plötzensee. Unter anderem wurden Sophie und Hans Scholl mit dem Fallbeil hingerichtet.
In Deutschland waren neben "Guillotine" die Bezeichnungen Fallbeil und „Fallschwertmaschine“ üblich. Im Dritten Reich war man sehr darauf bedacht, nicht die französische Bezeichnung zu verwenden. Das letzte in (West-)Deutschland auf der Guillotine hingerichtete Opfer war am 11. Mai 1949 der Raubmörder Berthold Wehmeyer. Johann Reichhart gilt als derjenige Scharfrichter, der die meisten Hinrichtungen aller Zeiten vollzog.
Neben der Guillotine wurde in Deutschland bis 1936 auch mit dem Handbeil hingerichtet. So zum Beispiel in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Plötzensee durch den Scharfrichter Carl Gröpler.
Die badische Guillotine
Im Großherzogtum Baden wurde zwischen 1848 und 1932 an 37 Männern und 2 Frauen das Todesurteil vollstreckt. Seit 1856 wurde die Vollstreckung mittels der von der Fa. Johann Mannhardt in München für 1.000 Gulden hergestellten Guillotine durchgeführt. Der Standort der Guillotine war in Bruchsal, wobei die Messer stets getrennt aufbewahrt wurden. Zum Transport der Guillotine (mit der Eisenbahn) an die verschiedenen Hinrichtungsorte in Baden wurde die Guillotine zerlegt und in Kisten verpackt. Die badische Guillotine gelangte, da seit 1933 Hinrichtungen in Stuttgart durchgeführt wurden, im Februar 1937 nach Berlin zur Strafanstalt Berlin-Plötzensee.
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