Wie fühlt sich ein Delinquent kurz vor der Exekution?

Krokogator schrieb:Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Delinquent spätestens dann, wenn er zur Hinrichtung abgeholt wird, weiss, dass er in den nächsten Augenblicken sterben wird.

Vollkommen richtig. Dennoch kann man nur Mutmaßungen anstellen, was in diesen letzten Minuten in deren Köpfen vor sich ging. Wie schon erwähnt, für mich persönlich prägend waren u.a. die Aussagen des franz. Henkers in der erwähnten Doku.

Mit anderen Worten - alles ist denkbar. Eventuell sogar eine Art Freude auf die Erlösung - sprich lieber tot als nochmal ein paar Jahre in der Zelle.

Und eines dürfte auch festehen: Zumindest die geköpften brauchten / bzw. konnten sich nach der Hinrichtung keinen Kopf mehr drüber machen - wie auch, sie hatten ja keinen mehr......^^

@Chips
Klar - aber was ich mich immer wieder frage: was der Täter über sich selbst und die Umwelt denkt. Ob er sich wünscht, dass er wie alle anderen auch wieder Eis essen gehen, ins Kino - ein ganz normales Leben führen kann, oder ob er sich seiner Schuld bewusst ist und die Konsequenzen mit seiner "Einwilligung" ertragen wird.

Chips schrieb:Und eines dürfte auch festehen: Zumindest die geköpften brauchten / bzw. konnten sich nach der Hinrichtung keinen Kopf mehr drüber machen - wie auch, sie hatten ja keinen mehr......^^

Es gibt berichte darüber, dass der Geköpfte die Sekunden nach dem Vollzug noch weiter mit den Augen blinzelte bzw. versuchte zu reden, was natürlich nicht möglich war.

Da gibts übrigens auch die schöne Geschichte mit Störtebekker :D

Krokogator schrieb:Klar - aber was ich mich immer wieder frage: was der Täter über sich selbst und die Umwelt denkt. Ob er sich wünscht, dass er wie alle anderen auch wieder Eis essen gehen, ins Kino - ein ganz normales Leben führen kann, oder ob er sich seiner Schuld bewusst ist und die Konsequenzen mit seiner "Einwilligung" ertragen wird.

Hmm..schwer zu beurteilen, Ich denke das ist abhängig davon, wie lange der Mensch schon auf seine Hinrichtung wartet. Typen, die z.B. in den USA 10 - 15 oder noch mehr Jahre im Todestrakt warten, sehen das alles wohl ziemlich "gelassen" - die " Ernüchterung" kommt erst dann, wenn ihr Termin bekannt gegeben wurde, und es ab geht in die Vorbereitungszelle.
Erst ab da wird wohl vielen entgültig bewusst, das es nix mehr wird mit Eis essen gehen und Kino.

Krokogator schrieb:Es gibt berichte darüber, dass der Geköpfte die Sekunden nach dem Vollzug noch weiter mit den Augen blinzelte bzw. versuchte zu reden, was natürlich nicht möglich war

Muskelreflexe, mehr war /ist das nicht.

Joo, die olle Kamelle über den Störtebekker - von wegen noch zig Schritte ohne Kopf entlang seiner Manschaft dahin stolziert - Seemannsgarn.

@Chips

Chips schrieb:Muskelreflexe, mehr war /ist das nicht.

Was macht dich da so sicher? Das Gehirn ist ja nicht sofort tot, wenn der Kopf abgetrennt wird ;)

@Krokogator

Ich erinnere mich an einen Bericht eines modernen Arztes, der sich intensiv mit Hinrichtungsmethoden befasst hat - der hatte das auch für Laien recht gut erklärt.
Leider finde ich den nicht mehr, den Bericht.

@Chips
Weißt du noch wie der korrekte Name des Berichtes war? Interessiert mich nämlich brennend :D

@Krokogator:

Nein,leider nicht. Wenn ich mich nicht täusche, war der in einer HP über Hinrichtungsmethoden eingebunden, kann mich aber auch täuschen.

Es war auch mal im TV - bei Planet Wissen - eine Doku über den Störtebekker dran, kann auch sein das es da gebracht wurde, weil dort eben auch die Legende vom kopflosen Gang des Störti´s thematisiert wurde.....

Aber auch das ist ein interessanter Punkt zum Thema " letzte Gedanken":

Wenn er schon krankhaft davon überzeugt war, das seine Tat "richtig" war - der erträgt seinen letzten Gang wohl eher, als einer der wirklich unschuldig ist.....

Im TV lief mal eine Doku über Serienkiller - u.a. wurde dort Thommy Lynn Sells interviewt.

Der Profiler vom FBI meinte nach diesen Interview, er habe noch mit einem so eiskalten Menschen gesprochen wie in diesen 2 Stunden.

@Chips
War Thommy Lynn Sells auch ein zum Tode Verurteilter?

@Krokogator ( was für ein nick! :-)

Soviel ich weiß - ja.

Wikipedia: Tommy Lynn Sells

In dem Interview damals mit dem Profiler fragte dieser Sells, wieviele Morde er wirklich begangen habe, meinte dieser: " Ich habe beim 75.ten aufgehört zu zählen.."

@Chips - Danke :) Aber deiner ist auch nicht schlecht - was bedeutet er denn?

ach du Kacke... Was geht in solchen Menschen vor ???

Der wartet heute noch auf seine Hinrichtung!

@Krokogator:

Palisander ist der Überbegriff für einige Holzarten.

Krokogator schrieb:Was geht in solchen Menschen vor ???

Ich hoffe wir schweifen nicht zu sehr vom Thema ab. Ich habe mich über Jahre hinweg mit dem Thema Serienkiller auseinander gesetzt - und für mich persönlich ist Sells der schockierenste Fall von allen, international gesehen.Warum? Aus folgenden Grund: Auf die Frage hin, warum er soviele Menschen getötet habe, antwortete er ( diesmal mit einem sichtbaren Leuchten in seinen Augen )
: Weil es für mich das höchste der Gefühle ist - der eigentliche Akt des Tötens, der technische Vorgang an sich. Ich verspürte eine Art inneren Orgasmus, der weit über die körperlichen Empfindungen eines sexuellen Orgasmus hinaus ging."
Mit anderen Worten: Sells tötete aus reiner Lust am Töten, es machte ihn schlichtweg Spass.

Aber auch er wird eines Tages seinen Schöpfer gegenüber treten müssen, und zwar auf eine unnatürliche Art und Weise.
Bleibt abzuwarten, ob er seinen letzten Weg ebenso kalt absolvieren wird.

Chips schrieb:Bleibt abzuwarten, ob er seinen letzten Weg ebenso kalt absolvieren wird

Hoffentlich wird er sich seinen Taten bewusst. Dieser Mensch soll leiden!!

Krokogator schrieb:Dieser Mensch soll leiden!!

Nun ja, auf ihn wird wohl die Giftspritze warten - angeblich ist da nicht viel mit " Leiden" - wenn alles glatt ( rein-)geht ^^.

@Chips

Die benutzen da jetzt übrigens Tier-Narkosemittel^^

Hoffentlich die Dosis für einen Pottwal.

Hmm weiss nich. Vll doch lieber etwas weniger, dass er möglichst viel vom Sterben hat?

Die Angst vor dem Tod hat jeder. Bei Todeskanidaten, sprechen wir jetzt mal von den amerikanischen kommt es ja sehr häufig vor, das sich diese während ihrer " Wartezeit" - die ja nicht selten viele Jahre dauert, dem Glauben zuwenden. Eventuell mag das eine Art " Vorbereitung" sein, den letzten Weg leichter zu ertragen, ist man sich doch dann als streng Gläubiger Christ bewusst, das man ( vielleicht ) gleich vor seinem Schöpfer treten wird....
Ich kann mir schon vorstellen, das es der Glaube einen leichter machen kann zu sterben....zumindest in deren Situationen.

Vll doch lieber etwas weniger, dass er möglichst viel vom Sterben hatt?

Nee, glaub ich nicht. Die Henker, oftmals sind es die Gefängnisdirektoren selbst haben die Pflicht den Todeskanidaten möglichst wenig leiden zu lassen.

Deshalb wurden u.a. die Gaskammer nahezu abgeschafft - das war wirklich qualvoll.