kbvor4 schrieb:Fleisch ist Luxus.
Warum wird bei Fleisch immer an das Filetstück oder Steak gedacht?
Na klar sind das die besten Stücke eines Rindes/Schweines und daher
auch am teuersten. Gerade gestern erst gesehen, das vom Rind
fastausschließlich das Filetstück und Sperribs gekauft wird. Insgesamt
wird vom Rind nicht einmal zwei Drittel verwertet (63% Nahrung und
sonstige Materialien). Das heißt, noch bevor das Fleisch in der Auslage
des Metzgers landet, fliegen schon 37% in den Müll. Und das liegt
einzig und allein an unserer Wohlstandsgesellschaft. Immer mehr
Fleischteile werden mit Ekel und negativen Touch behaftet. Da ist es
doch kein Wunder, daß immer mehr Mastvieh gebraucht wird, wenn
nur zwei Teile verwertet werden und der Rest in den Müll wandert.
Um zu meinen Zitat zurückzukehren. Bei Fleisch denke ich nicht nur
an Steak oder Kotlett. Ich denke da viel mehr an Wurstwaren. (Deutsch-
land hat das - mit Abstand - weltweit größte Wurstangebot).
Wenn ich da z.B. an Kalbsleberwurst denke, so kosten 100g nicht
einmal 1,- € (nebenbei: Kalbsleberwurst besteht nicht aus Kalbsleber,
sondern aus billiger Schweineleber mit einem geringen Kalbfleischan-
teil), oder Wurstaufschnitt im Angebot 100g ab 1,10 €.
Daher empfinde ich Wurstwaren (die ja auch Fleisch sind) nicht als
Luxus. Außerdem werden in Wurstwaren Fleischteile verwendet, die
man als Stück - und in der Pfanne gebraten - nicht essen würde. Wirkt
also der Wegwerfgesellschaft entgegen.
Wenn ich mir dann die Preise der Wurst-/Fleischwaren in den Sonder-
postenmärkte ansehe, wird deutlich, mit welcher Preisspanne in "regul-
ären" Kaufhäusern verkauft werden.
Beispiel :
Salami in Scheiben geschnitten, 100g 1,09 € (bei real,-)
Die gleiche Salami (aber nur die Enden) in Scheiben 1kg für ,-88 €
Und nur weil die Enden (logischerweise) unterschiedliche Größen auf-
weisen, können diese in den Kaufhäusen/Discountern (scheinbar) nicht
mehr verkauft werden?
DAS nenne ich schlimm und DA sollte auch angesetzt werden.
Weniger "Ih" und "Bäh" bei den unterschiedlichen Fleischsorten/-arten
vermitteln, dann wird auch wieder mehr vom Mastvieh verarbeitet.
Mit dieser Einstellung würde der gemeine Omnivor - in der Tat - zu ei-
nem "besseren" Menschen.
Sorry, aber das lag mir schon die ganze Zeit (in der ich hier im Thread
lese/schreibe) auf der Zunge.