Mobbing
08.01.2008 um 00:03
Erzähl ich auch mal meinen "Leidensweg"
Der Rest von meiner Familie + ich sind umgezogen, als ich 14 war. Ist, ihr euch denken könnt, generell ein "schwieriges" Alter, um aus seinem Freundeskreis etc rausgezogen zu werden/einen neuen zu finden. An der neuen Schule habe ich sporadisch Anschluss gefunden, merke ich am besten daran, dass ich eigentlich keinen Freund aus meiner Schulzeit habe. Der erste Anlass, gemobbt zu werden, war, wie doof es auch klingt, mein anderer Dialekt. Zudem sind wir in ein ziemliches Kuhdorf gezogen, was es wohl auch erschwert hat, Freundschaften zu schließen. Naja, es war jedenfalls keine schöne Zeit. Musste 3 Schuljahre überstehen, ich hab die letzten 2 Schuljahre, nachdem ich es aufgegeben habe "komplett aufgenommen zu werden", jeden Tag runtergezählt, bis ich endlich das Kapitel hinter mir habe.
In der Ausbildung wurde ich überhaupt nicht gemobbt, habe viele Bekanntschaften geschlossen, eine Freundschaft und bin jetzt noch ab und zu in den Semesterferien zum arbeiten dort, bzw schaue einfach so mal im Betrieb vorbei, wie es den andern geht.
Ebenso wurde ich, als ich das Abitur in 2 Jahren nachgemacht habe, nie gemobbt, sondern hab ein paar feste Freundschaften geschlossen und freue mich jetzt noch über jeden, der mir von meiner ex-Klasse über den Weg läuft.
Die Lehren, die ich daraus gezogen habe :
Wenn möglich vermeiden, Teenager im pubertären Alter aus ihrem Freundeskreis aus Kindheitstagen an rauszuzerren und in ein neues Umfeld "schmeissen" ;)
Wenn ihr noch zur Schule geht, eine neue / ein neuer in eure Klasse kommt... sagt ihm Hallo, seid nett zu ihm und bietet ihm an, mit eurem Freundeskreis etwas zu unternehmen. Die Dankbarkeit des Menschen, dem ihr geholfen habt Anschluss zu finden, lässt monatelang ein "gutes Gefühl" in euch selbst zurück ;)
Mobbing hat, meiner Erfahrung nach, viel mit dem Alter zu tun. Aber was ich hier so lese, mit Mobbing im Betrieb etc, hat mich wohl besseres belehrt.
Und das wichtigste : Es kommen andere Zeiten, nicht unterkriegen lassen.
Ansonsten, für alle die grad eine etwas "ungemütliche" Zeit durchmachen :
Schatten, die auf unser Leben fallen, sind nichts anderes als ein sicheres Zeichen dafür, dass es irgendwo ein Licht geben muss, das es sich lohnt zu suchen.
oder wie Winston Churchill sagte :
If you are going through hell, keep going...