@DieRoteZora An Dich erst einmal herzlichen Dank für dieses Thema. Sehr interessant und auch aktuell, wo doch demnächst all dieses Wissen um Haus- und Heilmittel vom Markt verschwinden soll - zumindest wenn es nach dem Kopf der Pharma- und Kriminellenlobby geht. Dann soll jeder, der ein Hausmittel gegen eine Krankheit empfiehlt, welches nicht auf einer - natürlich von der Pharma-Lobby erstellten - Liste steht, bestraft werden. Schöne Aussichten!
In meiner Hausapotheke findet sich kein einziges Pharmaprodukt; lediglich diverse Tee- und Kräutersorten, ätherische Öle, selbst angesetzte Tinkturen und Kräuterschnäpse, die mir schon seit über 15 Jahren jeglichen Arztbesuch erspart haben.
Ich möchte auch etwas zu Eurer Liste von helfenden und heilenden Hausmittelchen beitragen. Dies ist ein Rezept welches ich, gerade auch bei meinen Kindern, wenn sie etwas viel Sonne abbekommen haben, als Aftersun-Mittel und abendlicher Mückenabwehr eingesetzt habe. Die Mischung ist seit mehr als 10 Jahren erprobt. Allergische Reaktionen sind in meinem Bekanntenkreis nicht aufgetreten; diese können aber dennoch nicht ausgeschlossen werden. Also erst einmal eine kleine Menge anmischen und ausprobieren.
Leichter Sonnenbrand, Aftersun & Mückenabwehr0,5 ml Marokkanische Kamille (Matricaria chamomilla) = ätherisches Öl
0,5 ml Strohblume / Immortelle (Helichrysum italicum var. serotinum) = ätherisches Öl
0,5 ml Lavendel (Lavandula angustifolia) = ätherisches Öl
0,5 ml Römische Kamille (Anthemis nobilis) = ätherisches Öl
3 g D-Panthenol 75%ig
2 g Meristem-Extrakt
5 g Aloe vera 10fach
-----------------------------
entweder mit
40 g destilliertem Wasser (oder abgekochtes und abgekühltes weiches Wasser – also keimfrei!)
10 g Kosmetischem Basiswasser 95%ig (enthält Panthenol und Ethanol)
zur wässerigen Lösung aufschütteln
oder
-----------------------------
in 50 ml Haselnußöl einrühren
-----------------------------
Sonnenverbrannte Haut ist berührungsempfindlich, so daß ich die wässerige Lösung bevorzuge, vor allem bei sensibler Kinderhaut, da sich diese als Spray sehr gut auftragen läßt und nicht verrieben werden muß. Der Alkohol übernimmt dabei zusätzlich eine kühlende Wirkung und ist gleichzeitig eine Konservierung, so daß diese Lösung auch über den Winter hinweg (dunkel und kühl gelagert) ihre Wirkung behält. Das Aufschütteln vor Gebrauch nicht vergessen, da sich die Öle an der Oberfläche absetzen.
-----------------------------
Will man jetzt noch eine stärkere
Mückenabwehr haben – denn Lavendel mögen die meisten Mücken schon nicht, so fügt man noch einige Tropfen Citronell- und Nelkenöl (sehr sparsam verwenden!) hinzu.
-----------------------------
Bitte diese Mischung nicht in der Sonne anwenden, sondern nur abends nach der Sonnenbestrahlung, da Lavendel phototoxisch ist.
-----------------------------
Wirkung der einzelnen Komponenten:Deutsche Kamille ist zusammen mit dem Öl der
Strohblume das am stärksten entzündungshemmende Öl im gesamten Arsenal der Aromatherapie.
Da es sehr kostspielig und etwas schwierig ist, genuines / authentisches Öl der Deutschen Kamille zu bekommen, habe ich es durch die
Marokkanische Kamille ersetzt. Sollte es dennoch Schwierigkeiten bereiten, dieses Öl zu bekommen, so kann man auch
Alpha-Bisabolol einsetzen.
Lavendel hat eine ausgleichende und beruhigende Wirkung auf die Haut, außerdem ist es DAS Mittel gegen Verbrennungen schlechthin. Aus eigener Erfahrung kann ich von einer Verbrennung 2. Grades berichten, die durch die Behandlung mit Lavendelöl in so ungewöhnlich kurzer Zeit geheilt ist und kaum Narben hinterlassen hat, daß der Arzt Bauklötze staunte und es nicht für möglich hielt. Bitte darauf achten, daß es sich auch hier um ein genuines / authentisches Öl handelt, denn das billige Lavandin hat bei weitem nicht die Heilungseigenschaften des Echten Lavendels. Lavendel hilft auch den Juckreiz von Mückenstichen zu lindern. Es hat, 1-2 Tropfen vor dem Essen eingenommen, normalisierende Wirkung auf die Blutzucker-Bereitstellung der Leber und reduziert damit spürbar den Appetit.
Römische Kamille hilft ebenfalls bei überreizter und irritierter Haut und verstärkt die Wirkung des Lavendel-Öls.
D-Panthenol ist eine Vorstufe, also ein Provitamin, des Vitamin B5. Es wird über die Haut aufgenommen und dort zu Pantothensäure umgewandelt, welches ohnehin im Körper vorhanden ist. Pantothensäure fördert das Wachstum der Hautzellen und gleicht Mangelzustände aus, die durch äußere Reize, wie z.B. Sonneneinstrahlung entstehen. D-Panthenol wirkt heilungsfördernd und wird aus diesem Grund in vielen Heilsalben eingesetzt. Darüber hinaus wirkt es entzündungshemmend und speichert die Feuchtigkeit in der Haut. Es ist eine zähflüssige Substanz, die aber wasserlöslich ist. Es wird in einer Konzentration von 75% D-Panthenol und 25% Wasser angeboten und ist dann leichter zu dosieren.
Meristem-Extrakt hat ebenfalls entzündungshemmende, juckreizstillende und heilende Eigenschaften. Außerdem fängt es Sauerstoffradikale ein und wirkt antiallergisch. Es ist verblüffend, wie schnell Meristem jeglichen Juckreiz stillt.
Aloe vera enthält u.a. verschiedene essentielle Aminosäuren und hat die Eigenschaft, der Haut Feuchtigkeit zu geben. Außerdem beschleunigt Aloe vera die Hautheilung, ist entzündungshemmend, beruhigend, juckreizmindernd und kühlend. Bei einem Sonnenbrand oder Anzeichen desselben kann auch eine Mischung aus 1 Teil Aloe vera 10fach-Konzentrat und 1 Teil Wasser (abgekocht und abgekühlt) direkt auf die Haut auftragen werden. Man kann dieser Mischung auch noch ein paar Tropfen D-Panthenol oder Alpha-Bisabolol untermischen.
Alpha-Bisabolol ist der Wirkstoff aus der Kamille und wird auch preiswert synthetisch hergestellt. Es sollte maximal in einer Konzentration von 0,8% eingesetzt werden. „Viel hilft viel“ ist bei diesem Wirkstoff allerdings nicht angesagt. Übersteigt der Anteil 2 bis 3% tritt eine geringere Wirksamkeit ein.
----------------------
Noch ein paar Anmerkungen zu bestimmten Kräutern und ätherischen Ölen.
Es gibt viele Stoffe, die u.a.
phototoxisch sind. So ist z.B. Vorsicht bei Sonnenbädern geboten, wenn man Johanneskraut einnimmt, aber auch bei ätherischen Ölen wie Angelika, Eisenkraut, Estragon, Fenchel Süß und bitter, Karottensamen, Khellakraut, Lavendel, Petersilie, Schafgarbe, Sellerie, Tagetes, Petit Grain, Salbei und alle Zitrusöle besonders Bergamotte. Deshalb auf keinen Fall in der Sonne Parfums benutzen, gerade frische Sommerparfums enthalten meist Bergamotte. Das kann Pigmentflecke geben, die nie wieder verschwinden.
Ganz besondere Vorsicht ist bei
Bärenklau geboten. Gerade beim Rasenmähen oder Gärtnern in der Sonne kann der Saft von Bärenklau Hautverätzungen hervorrufen, die richtiggehend Brandblasen hervorrufen mit häßlicher Narbenbildung. Diese Pflanze auf gar keinen Fall in den Kompost geben! Noch schlimmer ist der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt.
----------------------
Folgende ätherischen Öle wirken
abortiv (=abtreibend) und sollten während der Schwangerschaft nicht innerlich eingenommen werden (auch nicht als Tee!), außerdem nicht in Bädern und in höherer Konzentration in Körper- und Massageölen verwendet werden. Für konzentrierte Inhalationen sind sie ebenfalls ungeeignet.
Anis, Basilikum, Cistrose, Davana, Dill, Eisenkraut, Kalmus, Kampfer, Koriander, Kümmel, Majoran, Muskatellersalbei, Muskatnuß, Myrrhe, Nelkenbaum, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Sadebaum, Santolin, Schafgarbe, Schopflavendel, Sellerie, Thymian, Wacholder, Wiesenkönigin, Ysop, Zeder, Zypresse.
Manche Frau mußte eine Fehlgeburt erleiden, weil sie - in gutem Glauben an den gesundheitlichen Wert - bestimmte Kräutertees getrunken hat, die Stoffe enthielten, die abortiv wirken und diese Gefahr nicht einmal auf der Packung vermerkt war, ja - der Hersteller sie nicht einmal kannte.
Petersilie und vor allem Petersilienfrüchte enthalten das Gift Apiol, welches besonders auf die glatte Muskulatur kontraktionsfördernd wirkt und in hohen Dosen sogar tödlich sein kann. Damit sich dieser Giftstoff nicht unnötig löst, soll frische Petersilie ja auch nicht mitgekocht werden.
Chinin wirkt in Überdosierung ebenfalls abortiv, deshalb während der Schwangerschaft auf Bittergetränke verzichten, die Chinin enthalten.