Postmortem Fotografie
28.06.2011 um 21:16Marie Luise Schröder
cute_lenore schrieb:Daher empfinde ich solche "grauenvollen" Fotos als wichtig, da sie uns zeigen, das der Tod häufiger ein andere Gesicht hat, als das eines friedlich schlafenden Engels.Persoenlich finde ich PM-Fotos hauptsaechlich wegen ihrer Aesthetik so faszinierend. Darum sagen mir die "schoenen Leichen", wie Du es ausdrueckst, als typische PM-Fotos weit mehr zu - und sie sind ja auch in der Ueberzahl. Es ging ja hauptsaechlich darum, eben ueberhaupt ein Foto der Person zu haben, weniger, den Tod zu zeigen.
The_saint schrieb:Sicher geht ihr auch ins Leichenschauhaus um Euch am Anblick der Toten (falls offen aufgebahrt) zu ergötzen!Klar, taeglich! Steh ich voll drauf!
The_saint schrieb:Um sich Fotos von Leichen ansehen zu wollen muss man schon irgendwann mal vom Wickeltisch gefallen sein!Das ist beleidigend!
The_saint schrieb: Ich zähle hier mal den Tod zu einem Problem, das der Verstorbene bzw. seine Familie hat.Und genau da ist das Problem unserer Gesellschaft! Der Tod ist kein "Problem", sondern gehoert zum Leben dazu! Wegen Leuten wie Dir werden sterbende Menschen heute in Altenheime und Krankenhaeuser abgeschoben, weil sich niemand mehr damit befassen kann.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war das Fotografieren von Leichen noch durchaus üblich. Doch heute wirkt es auf viele Menschen eher befremdlich. Damit ist innerhalb weniger Jahre eine Jahrhunderte währende Tradition fast verschwunden.
Schon vor der Erfindung der Fotografie gab es Maler, die sich auf das Anfertigen von Porträts Toter spezialisiert hatten. Als das Fotografieren zu einem Beruf gemacht werden konnte, war schon bald die Leichenfotografie eine Haupteinnahmequelle und manche Fotografen spezialisierten sich auf dieses Gebiet.
Gemalte Porträts von Toten haben in der Geschichte der westeuropäischen Kunst eine lange, heute fast vergessene Tradition. Erste Beispiele sind aus dem 15. Jahrhundert überliefert. Giorgio Vasari (1511-1574), der berühmte Biograf italienischer Künstler, schildert, dass der Maler Luca Signorelli (um 1450-1523), Schöpfer der bekannten Fresken im Dom zu Orvieto, nach dem Tod seines Sohnes zu Cortona, diesen in seinem Atelier malte, "damit er, sooft er wolle, durch seiner eigenen Hände Arbeit das schauen könne, was die Natur ihm gegeben, ein feindliches Schicksal aber geraubt hatte". Das Entstehen dieser ersten Gemälde von Toten ist eng mit einer neuen Sicht auf das Individuum in der Renaissance verbunden.
Zunächst wurden vor allem verstorbene geistliche Würdenträger porträtiert. Ebenso aber auch Adelige und zumindest ab dem 17. Jahrhundert auch Bürger. Gemalte und gezeichnete Porträts von Toten kann man bis ins 19. Jahrhundert finden. Auch wenn mit Ferdinand Hodler, Gustav Klimt, James Ensor und Käthe Kollwitz wichtige Künstler des 20. Jahrhunderts Tote porträtierten, werden nun Zeichnungen und Gemälde weitgehend durch fotografische Porträts ersetzt.
Für die Maler von Leichenporträts waren die Ausdrucksmöglichkeiten - nicht
Luma30 schrieb:Das ist beleidigend!drüber stehen,