@meteoraEs waren weniger die Urstämme als die schon etwas höher entwickelten Ackerbauern. Die echten Urstämme waren Jäger, die hatten genug Fleisch, so wie die Prärieindianer.
Aber als die Menschen sesshaft wurden, gab’s ja das Problem, dass das Dorf immer am selben Ort blieb und die Bevölkerung stark wuchs. Es wurde einfach zu viel gejagt und die Jäger mussten immer weiter weg vom Dorf jagen. Dabei kamen sie mit Jägern aus anderen Dörfern in Konflikt und mussten die Beute immer weiter zurück ins Dorf schleppen.
In Eurasien hatte man natürlich bald Haustiere, aber in den meisten Gegenden der Welt hatten die Menschen kein Nutzvieh bis die Europäer kamen.
Das Problem ist, dass die Jäger, weil es immer wenig Wild gab, nicht nur weniger erlegten, sie konnten den Jagderfolg nicht garantieren und Fleisch ist nicht so haltbar wie andere Lebensmittel.
Ackerbauern aber haben feste Zeiten, wenn sie ihre religiösen Feste feiern. Aussaat, Keimen der Saat, Ente etc. Und wie nun mal jeder weiß, macht Fleisch die Mahlzeit.
Und zusammen feiern und besonders zusammen essen verbindet Menschen.
Wir leiden ja nicht unter Fleischmangel, aber wenn wir essen gehen, dann erwarten wir in der Regel selbst Werktags ein gutes Stück Fleisch. Oder zumindest Wurst. Und an Weihnachten, Ostern, etc. einen saftigen Braten. Sonst ist es kein richtiges Fest.
Also die Leute bekamen ohnehin sehr wenig Fleisch, aber wenigstens zu einem besonderen Anlass erwarteten die Menschen nun mal Fleisch. Ansonsten war der Zusammenhalt der Gruppe akut gefährdet.
In Eurasien schlachtete man eben ein Schwein, Rind oder einen Hammel, aber was wenn man kein Nutzvieh hat?
Auch bei uns würde keiner es wagen seinen Gästen bei der Hochzeit nur Müsli vorzusetzen, aber man stelle sich mal diese Katastrophe vor. Das Brautpaar in Ornat, die Gäste gut gelaunt und erwartungsfroh auf den Festschmaus, und dann kommt der Koch herein und verkündet, es gäbe leider statt dem saftigen Braten nur Reis und Kartoffeln, weil der Jäger nichts erwischt hat.
Die ganze Hochzeit ist im Eimer, die Stimmung im Keller.
Aber wenn man kein anderes Nutzvieh hat, so kann man auch Menschen als Ersatz nehmen. Auch sie lassen sich „halten“, man kann sie aufziehen, mästen, schlachten und essen wie andere Tiere auch.