Ab welchem IQ ist Sex zulässig?

@Addy

Es geht doch nicht um ein Verbot auf Dauer, sondern nur um eine "Sex-Pause". Warten ist vielleicht nicht unbedingt schoen fuer die beiden, kann aber unter Umstaenden aufzeigen, ob es sich um Liebe oder um Missbrauch handelt. Ich habe mir mal sagen lassen, dass Analverkehr auch nicht unbedingt fuer alle homosexuellen Maenner schmerzfrei ist und es ist nun einmal moeglich, dass der Partner dieses Mannes ihn ausnutzt oder missbraucht und dieser Mann sich einfach nicht dagegen wehrt, weil er nicht weiss, dass Liebe und Sex nicht immer das Gleiche sind. Ich vermute, die Intention des Richters ist es, herauszufinden, ob es sich um Liebe oder um Missbrauch handelt. Denn wenn der IQ des Mannes wirklich so niedrig ist und er unter Umstaenden auf dem geistigen Level eines Kleinkindes ist, dann muss ich @insideman Recht geben: das Alter rechtfertigt nicht, dass sexueller Verkehr vorgenommen wird.

Cathryn schrieb:Ich vermute, die Intention des Richters ist es, herauszufinden, ob es sich um Liebe oder um Missbrauch handelt.

Das mag sein... Aber ganz ehrlich? Wenns missbrauch wäre/ist würde der Kerl sicher auch warten bis sein Opfer wieder zur Verfügung steht... Denke ich mal.
Kann man nicht auf "wahre Liebe" testen? :D

@Addy

Wir wissen nicht, welche anderen Auflagen es gibt. Nicht alles kommt in die Presse. Es ist gut moeglich, dass noch andere Massnahmen getroffen wurden, dass aber nur das, was fuer die breite Masse interessant ist (Sex Sells ;) ) auch nach draussen gedrungen ist. Ich vermute, der Richter hat sich etwas dabei gedacht und hat einen Plan. Eventuell wird in der "Sex-Pause" der Partner beobachtet, ob er sich einen anderen sucht oder aehnliches.

Bei einem IQ von etwa 50 ist man nicht auf dem Niveau eines Kleinkindes. Das wäre ein IQ von etwa 10. Die Ausnutzung von Zuneigung ist unter Erwachsenen übrigens gang und gäbe, und rechtfertigt keine staatlichen Eingriffe in die Willensfreiheit.

Ob Liebe und Sex das gleiche sind, oder nicht, ist eine ideologische Frage, die jeder nach seinem Geschmack für sich beantwortet. Darin hat sich niemand einzumischen.

Die relevante Fragestellung ist: Kann jemand den sexuellen Charakter einer Handlung erkennen und ist er imstande, seinen Eigenwillen nach seinen eigenen Neigungen zum Maß seines Handelns zu machen, d. h. seine Sexualität unabhängig von hierarchischer Unterordnung, Anpannungszwängen oder sozialen Verpflichtungen selbst zu bestimmen. Nur wenn jemand dazu nach gutachterlichem Befinden nicht imstande ist, kann von Mißbrauch gesprochen werden.

@Cathryn
Vertrauen wir mal dem Richter... ich bin gespannt wie die Sache ausgeht... Und wie sie das Sexverbot einhalten/ kontrollieren wollen ;)

mal ein Beitrag aus dem Heiseforum u dem ist nichts hinzuzufügen:


Na das ist ja großartig..
dem Mann, der angeblich nicht über das Wissen um die Existenz
primärer weiblicher Geschlechtsmerkmale verfügt (die
"Testbedingungen" der richterlichen Erkenntnis hierzu würden mich mal
im Detail interessieren)
dem Mann hat man also nun höchstrichterlich die Erkenntnisfähigkeit
bescheinigt, daß das "Rein- und Rausspiel" nun zwar mit der eigenen
Hand erlaubt sei und nur in Bett und Bad.. nicht aber im Bett seines
Partners und Mitbewohners, mit dem er das möglicherweise schon
jahrelang macht, ohne daß die Beiden damit irgendjemand geschadet
hätten.

Oder auf deutsch: Dumme haben gefälligst keine homosexuelle
Partnerschaft zu führen. Sie dürfen sich allenfalls einen
runterholen, weil kastrieren kann man sie ja noch nicht.

Hat er also nun via Sexverbot aber Wichserlaubnis gelernt, daß Frauen
schwanger werden können und wie man Kondome aufzieht? (heißt es
nicht, er sei "able" - geschickt)

Oder bekommt er nun amtliche Emailleschilder an Bad- und
Schlafzimmertür genagelt mit bildhafter Darstellung onanierender
Handlungen und dem Leitsatz "masturbating allowed (by order)" - weil
das Urteil wird er sich ja wohl im Umkehrschluß auch nicht merken
können.

Über Sinn und Unsinn einer IQ-Klassifizierung kann man an anderer
Stelle auch noch streiten.

Ich frage mich ja wie die den IQ gemessen haben, also welcher Test, wie war der Zustand des "Verurteilten" beim Test, er kann ja auch einfach nen schlechten Tag gehabt haben...
ich hatte selbst schon 2 IQ-Tests mit relativ großer Abweichung, der erste war bei 140 der zweite bei ca 100, also einmal überdurchschnitt, das andere Mal nur Mittelmaß.

Und ein Entzug der "Verkehrserlaubnis" wegen eines solchen Tests finde ich nicht angemessen...

Wenn der wirklich so beschränkt ist, wird er schon irgendwann nicht mehr überleben, denn ihr wisst ja: "Survival of the Fittest" wie schon ein weltbekannter Landsmann des Richters sagte ^^

@Cathryn

Cathryn schrieb:Eigentlich finde ich den urspruenglichen Fall ohnehin fragwuerdig

Ich nämlich auch ...
Über den Lebensgefährten wird ja nichts groß gesagt, wenn ich mich recht entsinne. Vielleicht ist der ja auch der eigentliche Auslöser, wegen dem sich die Gemeinde Sorgen macht?
Wer weiß, dennoch finde ich die ganze Geschichte irgendwie zwischen kurios und makaber.

Seltsam ist das schon, besonders wenn man bedenkt dass der Lebensgefährte Normal-Intelligent ist.

Das hat einen gewissen bitteren Beigeschmack.

Immerhin können aus so einer Verbindung keine Kinder entstehen, insofern sehe ich da in der Hinsicht keinen Handlungsbedarf.

Wenn der IQ48 Mann als unmündig in jeder Hinsicht eingestuft wird, und ihm die Volljährigkeit abgesprochen wird, dann bitte, aber seltsam bleibt die Sache.

Nach der Lektüre des Urteils vom 24ten, wird die Sache klarer, es geht schlicht um eine Klärung und um eine Einschätzung der Kapazitäten und des Gefährdungspotentials was von "Alan" ausgeht.

Auch um sein Wohl und um das Wohl seiner Umgebung.

Das hat die Gemeinde angeblich dazu veranlasst, ihn 2009 unter strenge Kontrolle zu stellen und ein Kontakt- und Sexualitätsverbot zu erteilen. Er darf allerdings im Bett oder im Bad noch masturbieren, wie während der Verhandlung gesagt wurde.



gehts noch.....seit 2009......und da soll es nicht möglich das gefährdungspotenzial festzustellen.....lächerlich......es geht nur um eins......und sowas hatten wir schonmal in germany

bennamucki schrieb:darf allerdings im Bett oder im Bad noch masturbieren

Ich sehe da schon einen Sinn dahinter. Wenn man ihm erlaubt, WO er es denn tun darf, macht man es ihm leichter, als wenn man ihm sagt, wo er es alles NICHT darf. Sich bei einem IQ von 48 ZWEI Orte zu merken, ist wahrlich einfacher, als eine lange Liste an Orten (Spielplatz, U-Bahn, Einkaufszentrum, Imbisbude, ...) - und darum geht es doch eigentlich erst einmal: er soll lernen, dass Sex etwas Privates ist und nicht in die Oeffentlichkeit gehoert. Und ob er von seinem Partner ausgenutzt wird oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Auch da versucht man, ihn zu schuetzen. Schlicht und ergreifend versucht man, ein Kind im Koerper eines Erwachsenen in die richtige Richtung zu lenken. Er versteht ja anscheinend (noch) nicht, dass Masturbation nicht in die Oeffentlichkeit gehoert. Fuer ihn ist es etwas, das Spass macht, wie Volleyball oder Eis-Essen - daher war ihm wahrscheinlich auch nicht klar, warum er das nicht draussen machen und mit anderen teilen kann ...

Bekommt er nun amtliche schilder an Bad- und
Schlafzimmertür genagelt mit bildhafter Darstellung onanierender
Handlungen und dem Leitsatz "masturbating allowed (by order)" - weil
das Urteil wird er sich ja wohl im Umkehrschluß auch nicht merken
können.

@unreal-live

Warum postest du das jetzt noch mal? Hast du doch oben schon von Heise kopiert ...

jep hab i doch gesagt...bloß wenn du lesen könntest würdest du selber nicht immer komische sache schreiben.......die sich wiedersprechen

Man will nicht ihn schützen, da er offensichtlich keine Probleme selber ha,t sondern eindeutig seine Umgebung.

Ich zitiere mal aus der Fachliteratur:



Als Ursache für dieses ungenierte ungehemmte Ausleben der momentan verspürten
Bedürfnisse ist ein zumeist in nicht besonders hohem Maße entwickeltes
emotionales Niveau, hinsichtlich der Moral- und Schamentwicklung sowie dem damit
in Zusammenhang stehenden Einhalten von Werten und Normen, zu nennen.
Insofern ist die Bedingung zur Entwicklung eines internen Gewissens bei einem
Großteil der geistig behinderten Menschen nicht gegeben (vgl. BOSCH/SUYKERBUYK
2006, 37), wodurch sie weniger Schamempfinden als auch Zurückhaltung entwickeln
(vgl. ACHILLES 2005b, 13). Dementsprechend weisen BOSCH/SUYKERBUYK (2006, 18)
darauf hin, dass es durchaus hilfreich für das Verstehen von gezeigten Verhaltensweisen sein kann, wenn man über das Entwicklungsalter der jeweiligen Person Bescheid weiß. Denn je geringer das emotionale Niveau eines Menschen ausgebildet
ist, desto schwieriger fällt es ihm, ein sozial angepasstes Verhalten zu zeigen (vgl.
BOSCH/SUYKERBUYK 2006, 58).
Das auffällige sexuelle Verhalten, welches zuweilen in der Öffentlichkeit präsentiert
wird, hat dabei allerdings keine obszönen Absichten oder einen exhibitionistischen
Charakter, sondern geschieht vielmehr aus der Motivation der Aufwertung des
eigenen Selbstwertgefühls heraus (vgl. WALTER 2005b, 166).



Also ist das ein ganz normales Verhalten bei behinderten Menschen.....nach der Richterlogik müsste man allen geistig behinderten Menschen, erstmal das Recht auf freie Sexualität nehmen.

Wer sich wirklich mal mit dem Thema beschäftigen will:

http://opus.bsz-bw.de/hsrt/volltexte/2009/59/pdf/WiHa_cindy_Beha.pdf

unreal-live schrieb:bloß wenn du lesen könntest

Auch wenn du der TE bist, gibt dir das nicht das Recht, mich zu beleidigen.

unreal-live schrieb:Also ist das ein ganz normales Verhalten bei behinderten Menschen...

Das rechtfertigt aber NICHT sein Verhalten.

Zum Thema lesen koennen, empfehle ich dir den von dir selbst im Eingangspost verlinkten Artikel, in dem es heisst:

hat auch obszöne Gesten gegenüber einem Jungen in einer Zahnarztpraxis und zwei Mädchen in einem Bus gemacht, die er angeblich auch betatscht haben soll

Und wenn es soweit kommt, dann ist mir das Wohl der Kids lieber, als das eines Mannes, der nicht weiss, was er da tut.

Ich entschuldige mich....das war nicht fair.

bennamucki schrieb:hat auch obszöne Gesten gegenüber einem Jungen in einer Zahnarztpraxis und zwei Mädchen in einem Bus gemacht, die er angeblich auch betatscht haben soll

Natürlich habe ich das gelesen aber wie soll bitte ein Sexverbot in der Lage sein, dieses Verhalten zu ändern, da wo der Betroffene nicht mal ein Unrechtsbewusstsein hat.

unreal-live schrieb:Das auffällige sexuelle Verhalten, welches zuweilen in der Öffentlichkeit präsentiert
wird, hat dabei allerdings keine obszönen Absichten oder einen exhibitionistischen
Charakter, sondern geschieht vielmehr aus der Motivation der Aufwertung des
eigenen Selbstwertgefühls heraus

Es liegt also an den Eltern, BetreuerInnen sowie Lehrkräften die sexuelle Entwicklung zu steuern und zu beeinflussen aber sicherlich nicht durch richterliche Anordnungen!

unreal-live schrieb:liegt also an den Eltern, BetreuerInnen sowie Lehrkräften die sexuelle Entwicklung zu steuern und zu beeinflussen aber sicherlich nicht durch richterliche Anordnungen!

Ich fuerchte, dafuer ist es mit 41 Jahren zu spaet. Nun kann nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden.

Ich weiss nicht, ob du Kinder hast, aber wenn, dann wuerdest du doch sicher nicht wollen, dass jemand sich ihnen gegenueber obszoen verhaelt, einfach, um sie davor zu schuetzen, ein falsches Bild von Sexualitaet zu bekommen.

Und so wie ich das sehe, ist das Sexverbot ja nur temporaer, er soll einfach lernen, sich zurueck zu halten. So lernt er, dass er Dinge nicht in der Oeffentlichkeit machen darf. Oder moechtest du einen wild masturbierenden Mann ueber den Kinderspielplatz rennen sehen?
Ihm wird erlaubt, das in seinem Bett oder in seinem Badezimmer zu machen. Der Gedanke dahinter ist vermutlich, dass er es nicht in der Kueche machen soll, wegen der moeglichen Ansteckungsgefahr dritter, sollte er dort "Spuren" hinterlassen. Und im Wohnzimmer wuerde ich es auch nicht empfehlen, es koennte Besuch vorbei schauen ;)

Mal ehrlich: man versucht hier, den Mann langsam daran zu gewoehnen, dass Sex nicht in die Oeffentlichkeit gehoert. Ob die Mittel und Wege nun die richtigen sind, sei dahingestellt. Wir kennen ihn nicht, aber die Gutachter haben sicher einen Grund, warum sie diese Behandlung empfehlen. Und es bleibt die Hoffnung, dass er daraus (wenn auch langsam) lernt.