Atimic
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2011
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Mein Weg zu mir selbst: Meine wahren Bedürfnisse finden
09.01.2011 um 16:37Als Jugendlicher war ich in so einer Clique wo alle entweder Indierock oder Metal gehört haben. Teilweise habe ich mir damals so gar ein paar CDs gekauft, weil ich davon ausging, dass wäre auch meine Musikrichtung. Auf jeder CD war vielleicht aller höchstens ein Lied was mir wirklich gefiel und jedes Mal wenn ich dachte, die Melodie wird jetzt wieder besser kam wieder so ein unmelodisches Gitarrenspiel, was alles kaputt machte.
Ebenso, habe ich, weil meine Freunde alle Rollenspiele toll fanden, mir so Fanatasybücher gekauft und die gelesen und mir dann EINGEREDET ich würde diesen, für mich, langweiligen Schrott interessant finden.
Man muss dazu sagen, ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen. Zu meiner Zeit gab es noch keinen Internetanschluss und der nächste CD-Laden oder die nächste Bücherei war 50km entfernt. Es blieb nichts anderes über als die Hobbies und Interessen aufzunehmen, die man vom Umfeld vorgelebt bekam. Und viel Auswahl gab es nicht.
Ich stelle immer wieder fest, dass man von seinem Umfeld stark vereinnahmt wird und man dann jemand wird, der man gar nicht ist und Dinge tut, die man gar nicht möchte
Als Beispiel: Mein letzter Arbeitsplatz.
Da ich jede Woche 50 Stunden gearbeitet hatte, verbrachte ich mehr Zeit auf der Arbeit als Privat. Die Arbeitskollegen mit denen ich direkt zusammengearbeitet hatte ersetzten meine Freunde, die Leute aus der Firma die man in der Kantine trifft, ersetzten meine Bekannten. Gemeinsame Aktivitäten wurden auch nach der Arbeit immer häufiger.
Da die Meisten alles Yuppies waren, verwandelte ich mich dann auch automatisch in einen. (das geht ganz schleichend)
So nach dem Motto, wer viel Geld verdient, soll auch viel Geld ausgeben.
Wir sind für 200 EUR pro Stunde Paintball spielen gefahren, wir haben Angeltouren gemacht usw. etc. Hierfür dann Angelausrüstung im Wert von über 1000 EUR gekauft. Das ganze Zeugs aus der Zeit habe ich seit dem nie wieder angerührt und steht jetzt immer noch im Keller rum. Weil ich es vorziehe, einfach auszuschlafen anstatt morgens um 5 auf eine Angeltour zu gehen und lieber Fernsehen gucke anstatt mich mit meinen Kollegen zu unterhalten.
Ein letztes Beispiel noch.
Ich war für ein halbes Jahr beruflich in Singapur. Es war wie ein goldener Käfig. Wir haben zwar alles von der Firma gezahlt bekommen: Essen, Hotel, Unterkunft aber mussten dafür auch viel arbeiten. Teilweise bis zu 12 Stunden am Tag. Am Wochenende haben wir mit den Arbeitskollegen Unternehmungen gemacht. Meist so Sachen, die sauteuer waren und irgendwie interessant sein sollten. Angefangen von Golf spielen bis hin zu Ausflüge zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten. Und dann war auch schon wieder Abend, wir haben noch was gegessen und sind dann alle wieder auf unsere Hotelzimmer und ins Bett gegangen.
Seit drei Jahren sage ich mir: ICH BRAUCH DIESEN SCHROTT NICHT MEHR. Seit dem ich die meiste Zeit mit mir selber verbringe, habe ich endlich die Interessen und Vorlieben entdeckt, die mir wirklich Freude bereiten.
Angefangen von der eigenen speziellen Musikrichtung (ja, ich weiß bisschen spät mit Anfang 30), bis hin zu eigenen Interessen und Hobbies. Ich wette 90 % von den Dingen, die ich jetzt gerne mache, von denen habt ihr noch nie gehört oder würdet gar nicht glauben, dass man sowas als Hobby bezeichnen könnte. :-)
Das was noch am ehesten als Hobby durchgeht ist das Reisen. Davor bedeutete Reisen für mich: Zwei Wochen Pauschalurlaub und jeden Tag volles Programm, abbummeln von Sehenswürdigkeiten, Abendprogramme im Hotel oder das Besuchen von teueren Clubs etc.
Das war einmal. Inzwischen reise ich nur noch so wie ich es wirklich am liebsten habe:
Mit meinem alten klapprigen Motorrad von Asien nach Europa gefahren. In Südamerika getrampt und jede Nacht alleine gezeltet. Und selbst, wenn man als Backpacker reist ist man auch ständig von einer Subkultur umgeben, die einen versucht Bedürfnisse einzureden angefangen von irgendwelchen ganz seltenen Sehenswürdigkeiten (die man besucht haben muss) bis hin zu der angeblich richtigen Ausrüstung für einen Backpacker.
Das Problem ist. Es brauch Zeit bevor man wirklich unabhängig wird und seine eigene Persönlichkeit entwickelt. In meinem Falle musste ich mich dafür erst von außen isolieren und mehr Zeit mit mir selber verbringen. Die Dinge die mir auch heute noch am meisten Freude bereiten hätte ich alle nie für mich entdeckt, wenn ich mich nicht von gesellschaftlichen Normen und Konventionen befreit hätte. Erst jetzt empfinde ich wahre Freude. Davor war alles nur halb so aufregend. Ein Schritt zurück in ein bürgerliches Leben, würde bedeuten mich wieder in ein Korsett zu zwängen und ein Teil meiner Freiheit aufzugeben.
Ich habe folgende Fragen an Euch:
Könnt ihr nachvollziehen, was ich meine ?
Sind eure Interessen, Hobbies und Angewohnheiten üblich oder eher unüblich ?
Inwiefern würdet ihr Euch verändern, wenn ihr für einen längeren Zeitraum frei nimmt und euch von dem jetzigen Umfeld einmal entfernt ?
Ich freue mich darüber Eure Erfahrungen dazu zu lesen.
Ebenso, habe ich, weil meine Freunde alle Rollenspiele toll fanden, mir so Fanatasybücher gekauft und die gelesen und mir dann EINGEREDET ich würde diesen, für mich, langweiligen Schrott interessant finden.
Man muss dazu sagen, ich bin in einem kleinen Dorf in Bayern aufgewachsen. Zu meiner Zeit gab es noch keinen Internetanschluss und der nächste CD-Laden oder die nächste Bücherei war 50km entfernt. Es blieb nichts anderes über als die Hobbies und Interessen aufzunehmen, die man vom Umfeld vorgelebt bekam. Und viel Auswahl gab es nicht.
Ich stelle immer wieder fest, dass man von seinem Umfeld stark vereinnahmt wird und man dann jemand wird, der man gar nicht ist und Dinge tut, die man gar nicht möchte
Als Beispiel: Mein letzter Arbeitsplatz.
Da ich jede Woche 50 Stunden gearbeitet hatte, verbrachte ich mehr Zeit auf der Arbeit als Privat. Die Arbeitskollegen mit denen ich direkt zusammengearbeitet hatte ersetzten meine Freunde, die Leute aus der Firma die man in der Kantine trifft, ersetzten meine Bekannten. Gemeinsame Aktivitäten wurden auch nach der Arbeit immer häufiger.
Da die Meisten alles Yuppies waren, verwandelte ich mich dann auch automatisch in einen. (das geht ganz schleichend)
So nach dem Motto, wer viel Geld verdient, soll auch viel Geld ausgeben.
Wir sind für 200 EUR pro Stunde Paintball spielen gefahren, wir haben Angeltouren gemacht usw. etc. Hierfür dann Angelausrüstung im Wert von über 1000 EUR gekauft. Das ganze Zeugs aus der Zeit habe ich seit dem nie wieder angerührt und steht jetzt immer noch im Keller rum. Weil ich es vorziehe, einfach auszuschlafen anstatt morgens um 5 auf eine Angeltour zu gehen und lieber Fernsehen gucke anstatt mich mit meinen Kollegen zu unterhalten.
Ein letztes Beispiel noch.
Ich war für ein halbes Jahr beruflich in Singapur. Es war wie ein goldener Käfig. Wir haben zwar alles von der Firma gezahlt bekommen: Essen, Hotel, Unterkunft aber mussten dafür auch viel arbeiten. Teilweise bis zu 12 Stunden am Tag. Am Wochenende haben wir mit den Arbeitskollegen Unternehmungen gemacht. Meist so Sachen, die sauteuer waren und irgendwie interessant sein sollten. Angefangen von Golf spielen bis hin zu Ausflüge zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten. Und dann war auch schon wieder Abend, wir haben noch was gegessen und sind dann alle wieder auf unsere Hotelzimmer und ins Bett gegangen.
Seit drei Jahren sage ich mir: ICH BRAUCH DIESEN SCHROTT NICHT MEHR. Seit dem ich die meiste Zeit mit mir selber verbringe, habe ich endlich die Interessen und Vorlieben entdeckt, die mir wirklich Freude bereiten.
Angefangen von der eigenen speziellen Musikrichtung (ja, ich weiß bisschen spät mit Anfang 30), bis hin zu eigenen Interessen und Hobbies. Ich wette 90 % von den Dingen, die ich jetzt gerne mache, von denen habt ihr noch nie gehört oder würdet gar nicht glauben, dass man sowas als Hobby bezeichnen könnte. :-)
Das was noch am ehesten als Hobby durchgeht ist das Reisen. Davor bedeutete Reisen für mich: Zwei Wochen Pauschalurlaub und jeden Tag volles Programm, abbummeln von Sehenswürdigkeiten, Abendprogramme im Hotel oder das Besuchen von teueren Clubs etc.
Das war einmal. Inzwischen reise ich nur noch so wie ich es wirklich am liebsten habe:
Mit meinem alten klapprigen Motorrad von Asien nach Europa gefahren. In Südamerika getrampt und jede Nacht alleine gezeltet. Und selbst, wenn man als Backpacker reist ist man auch ständig von einer Subkultur umgeben, die einen versucht Bedürfnisse einzureden angefangen von irgendwelchen ganz seltenen Sehenswürdigkeiten (die man besucht haben muss) bis hin zu der angeblich richtigen Ausrüstung für einen Backpacker.
Das Problem ist. Es brauch Zeit bevor man wirklich unabhängig wird und seine eigene Persönlichkeit entwickelt. In meinem Falle musste ich mich dafür erst von außen isolieren und mehr Zeit mit mir selber verbringen. Die Dinge die mir auch heute noch am meisten Freude bereiten hätte ich alle nie für mich entdeckt, wenn ich mich nicht von gesellschaftlichen Normen und Konventionen befreit hätte. Erst jetzt empfinde ich wahre Freude. Davor war alles nur halb so aufregend. Ein Schritt zurück in ein bürgerliches Leben, würde bedeuten mich wieder in ein Korsett zu zwängen und ein Teil meiner Freiheit aufzugeben.
Ich habe folgende Fragen an Euch:
Könnt ihr nachvollziehen, was ich meine ?
Sind eure Interessen, Hobbies und Angewohnheiten üblich oder eher unüblich ?
Inwiefern würdet ihr Euch verändern, wenn ihr für einen längeren Zeitraum frei nimmt und euch von dem jetzigen Umfeld einmal entfernt ?
Ich freue mich darüber Eure Erfahrungen dazu zu lesen.