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Bedürfnisse formulieren

18 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunikation, Bedürfnis, Bedürfnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Begründung: Auf Wunsch des Erstellers
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Bedürfnisse formulieren

04.12.2022 um 12:05
Thema: Bedürfnisse formulieren.

Schon sehr früh wurde mir als Kind "beigebracht", dass meine Bedürfnisse nachrangig seien und sich den Bedürfnissen anderer unterzuordnen sind. "Was du willst, interessiert niemanden!", war ein Spruch, der mir oft genug eingetrichtert wurde.

Deshalb habe ich bis heute Probleme damit meine Bedürfnisse zu äußern. Weil ich mir sicher bin, dass diese ignoriert oder als unwichtig herabgesetzt werden.

Gibt es hier welche, die eine ähnliche Problematik haben?
Und wie kann man lernen seine Bedürfnisse mitzuteilen?


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Bedürfnisse formulieren

04.12.2022 um 13:16
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Gibt es hier welche, die eine ähnliche Problematik haben?
Bei mir hieß der entsprechende Glaubenssatz, dass ich mich nicht verteidigen dürfe - es wurde immer als "Angriff" (Unverschämtheit!) gewertet. Für die Erfüllung meiner Bedürfnisse hatte ich selbst zu sorgen (bin die älteste von drei Geschwistern), kombiniert wurde der Mist noch mit "wer schreit hat Unrecht". Bei drei kleinen Kindern ziemlich wasserdicht, die Nummer.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Und wie kann man lernen seine Bedürfnisse mitzuteilen?
Indem man es tut, kurz gefasst.
Dabei ist dann enorm hilfreich, wenn man zwei Unterscheidungen trifft, zum Einen, was das Bedürfnis angeht,
also ob es etwas sehr wichtiges ist oder besonders dringend oder eher was allgemeines, nur manchmal wichtiges.
Oder wie wichtig es ist, es direkt umzusetzen oder ob ich Zeit habe, bzw. wie viel Spielraum ich überhaupt in der Sache habe (den "Handlungsbedarf" nenn ich das.)

Und zum Anderen, mit wem ich da reden muss, ob ich die Person kenne, vielleicht befreundet oder bekannt bin, oder ob es wer Fremdes ist, bei einer Behörde oder ein Vorgesetzter. Weil es dann ja unterschiedlich schwer ist, bzw. überhaupt unterschiedliche Erwartungen da sind.

Und es bei dem Problem "wie mach ich das" erfahrungsgemäß viel bringt, wenn ich derartige Details auseinander halten kann.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Deshalb habe ich bis heute Probleme damit meine Bedürfnisse zu äußern. Weil ich mir sicher bin, dass diese ignoriert oder als unwichtig herabgesetzt werden.
Da mischt sich, möchte ich wetten, noch das Bedürfnis danach, dass dir überhaupt zugehört wird, rein, richtig?
Und jemand, der dir "gut" zuhört, hat es dann leichter, dir was auszureden, oder?
Wenn beides zutrifft, reduziert sich die Antwort auf ein "indem du dir selber glaubst", also dir dein Bedürfnis nicht ausreden lässt.

Wenn das Problem eher darin liegt, dein Bedürfnis zu formulieren (also du kennst es, bekommst aber nicht den "richtigen Ton" hin, wenn du danach fragst), könnte es helfen, es vorher aufzuschreiben - und dir dabei nicht (nur) die Person vorzustellen, mit der du reden musst, sondern (zum Üben) wen, mit dem du dich wohl fühlst. Weil man dann automatisch anders formulieren, bzw. argumentieren kann, finde ich jedenfalls.

Und wenn dein Problem darin liegen sollte, dass du deine Bedürfnisse ganz schlecht erkennen kannst, naja, dann musst du halt noch kleinschrittiger vorgehen. Es ist ja auch gar nicht so selten, dass man erst hinterher merkt, was man eigentlich gebraucht hätte - dafür kann man auch um "Platz bitten", also ankündigen, dass es evtl. nötig werden könnte. Auch wenn man noch gar nicht weiß, wofür man den Platz brauchen würde.

Und, auch wichtig:
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:dass meine Bedürfnisse nachrangig seien und sich den Bedürfnissen anderer unterzuordnen sind
So was fühlt man dann auch als Erwachsener so und kommt gar nicht richtig auf den Gedanken, dass man ja jetzt "groß" ist und sowieso der Einzige, der dafür verantwortlich ist, dass es passiert.
Da geht es dann nicht darum, seine Bedürfnisse erst zu formulieren, sondern darum, sie real umzusetzen - auch wenn die Menschen um einen herum vielleicht andere Bedürfnisse haben.
Dabei geht es auch gar nicht darum, wessen Bedürfnis wichtiger sei (es ist wichtig, einschätzen zu können, inwieweit man dem Anderen dabei ins Gehege kommt - aber generell ist es völlig o.k., dass einem das Eigene wichtig ist), sondern um eine Art "Vorfahrtsregelung":
wer warten muss, sollte auch was dafür bekommen (z. B. die Sicherheit, bei seinem Bedürfnis unterstützt zu werden.)

Als letztes vielleicht noch: das "Mitteilen": es geht nicht nur darum, dass du (endlich) deine Bedürfnisse äußerst;
was da in deiner Erziehung ausgefallen ist, wäre ja ein Dialog gewesen, indem deine Eltern mit dir auch bereden,
wie das im Detail gehen könnte.
Und nicht alle, die dir "spontan widersprechen" sind dagegen, dass du dein Bedürfnis umsetzt - manche möchten dich vielleicht auch vor schlechten Erfahrungen schützen, die sie selber gemacht haben, halten es aus diversen Gründen für schwer bis unmöglich, was du dir da wünschst.
Oder, auch krass, sagen "Ja!" zu deinem Bedürfnis, meinen aber dann was anderes, als du im Sinn hattest. So Leute sind ja manchmal dann sauer, wenn sie einen nicht "glücklich machen dürfen".
Da sind wir dann wieder bei der Notwendigkeit, sich selber zu glauben und das vermitteln zu können:
"Ich bin halt bisl anders als du, aber wir wollen doch beide nur nach der eigenen Fasson glücklich werden".

Ich hoffe, dass diese Ausführungen zu deinem Bedürfnis gepasst haben!


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04.12.2022 um 13:19
Es macht meiner Ansicht nach keinen Sinn, seine Bedürfnisse zu äußern, wenn man auf taube Ohren stößt. Entsprechend bracht man als erstes ein Umfeld, das auch bereit ist, auf deine Bedürfnisse zu achten. Genau so, wie man es sich irgendwann abgewöhnt, weil das, was man sagt, weggewischt wird, lernt man es denke ich nur wieder durch den Erfolg, dass es etwas nützt, wenn man die eigenen Bedürfnisse formuliert.
Ohne entsprechende Resonanz von außen geht es nicht.


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04.12.2022 um 13:32
@DalaiLotta

Es geht mehr darum, dass ich sie erst gar nicht mitteile.
Weil ich "instinktiv weiß", dass diese zurückgewiesen werden.

Ich äußere meine Bedürfnisse auf einem Wege, der nicht nur mir selber sondern auch Anderen schadet. In dem ich "Drama" mache. Und anderen eben vorwerfe, sie würden mich hassen oder das ich mir einrede, dass es anderen ohnehin egal ist, was ich brauche. Leider aber bestätigt sich diese Erfahrung immer wieder. "Komm' allein zurecht!", heißt es immer wieder.

Natürlich ist das irgendwie unlogisch. Dennoch habe ich diese große Angst.
Angst, dass andere sie nicht erfüllen möchten. Angst, dass es eben falsch ist.
Angst vor der Zurückweisung anderer.

Deshalb muss ich lernen, sie zu äußern, aber auch, dass ich körperlich ein erwachsener Mensch bin und ich kaum ein "Anrecht" darauf habe, dass diese erfüllt werden.
Das wiederum verstärkt aber die Angst, diese zu formulieren.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ohne entsprechende Resonanz von außen geht es nicht.
Ich habe kein "unterstützendes Umfeld".
Was ja auch ein Bedürfnis ist. Bedürfnis nach einer sozialen Zugehörigkeit. Nach einer Familie. Nach Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und die ich unterstützen kann.


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04.12.2022 um 14:05
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:In dem ich "Drama" mache.
Oh, das kenne ich gut! Wenn auch ein wenig anders: ich hab früher meine "Verteidigung" auch regelmäßig eskalieren lassen - damit ich dann wenigstens wusste, warum ich nicht das bekomme, was ich brauche: "selber schuld!"
Das ist nicht wirklich "unlogisch" (doch, eigentlich schon...), aber das bekannte Leid ist immer noch "sicherer" als was, das man als Kind nicht kennen gelernt hat.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:dass ich körperlich ein erwachsener Mensch bin und ich kaum ein "Anrecht" darauf habe, dass diese erfüllt werden.
Moment, langsam. Natürlich hast du ein Recht darauf, so angenommen zu werden, wie du als "Erwachsener" bist (also auch mal unerwachsen.)
Aber du bist du selber, du hast kein Recht auf Symbiose mit anderen, wie es kleine Kinder nicht nur haben, sondern tatsächlich brauchen.
Du hast kein "Recht auf 24/7 Bedürfniserfüllung" - ungeachtet der Tatsache, dass man auch als "Erwachsener" 24/7 an seinen Prägungen leiden kann.

Versuch mal drüber nachzudenken, dass da ein Unterschied ist zwischen dem Haben dieser Bedürfnisse (ich nehme an, es geht um Sachen wie "Nähe") und deren realer Umsetzung in definierten Situationen.

Und dann teste einfach mal, wie deine Umgebung darauf reagiert, dass es nicht um den Drama-Teil geht (24/7),
sondern darum, dass wir Menschen alle diese Bedürfnisse/Wünsche haben und was genau du am meisten brauchst.
Und, wichtig: dass du dich drüber freuen könntest. Denn dafür brauchen wir einander.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:"unterstützendes Umfeld".
Das könntest du dir ja eigentlich auch selber sein.
Die Beziehung zu dir selber musst du ja aushalten bis zu deinem letzten Atemzug.
Diese "Nähe" ist vielleicht ausbaufähiger, als du annimmst.


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04.12.2022 um 14:37
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Und dann teste einfach mal, wie deine Umgebung darauf reagiert, dass es nicht um den Drama-Teil geht (24/7),
sondern darum, dass wir Menschen alle diese Bedürfnisse/Wünsche haben und was genau du am meisten brauchst.
Wie genau meinst du das?
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Aber du bist du selber, du hast kein Recht auf Symbiose mit anderen, wie es kleine Kinder nicht nur haben, sondern tatsächlich brauchen.
Aber genau das ist das Problem. Ich denke, ich bin "entwichlungstechnisch" zumindest in diesem Aspekt "hängengeblieben".
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Das könntest du dir ja eigentlich auch selber sein.
Die Beziehung zu dir selber musst du ja aushalten bis zu deinem letzten Atemzug.
Ich denke, man muss differenzieren, welche Bedürfnisse tatsächlich "selbsterfüllbar" sind.
Habe ich beispielsweise das Bedürfnis, etwas leckeres zu essen, dann koche ich mir etwas. Dieses Bedürfnis muss nicht von anderen kommen.

Aber soziale Bedürfnis müssen leider von außen kommen. Das wurde treffend beschrieben von @Ilvareth .
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Es macht meiner Ansicht nach keinen Sinn, seine Bedürfnisse zu äußern, wenn man auf taube Ohren stößt. Entsprechend bracht man als erstes ein Umfeld, das auch bereit ist, auf deine Bedürfnisse zu achten.
Ich meine, es gibt durchaus Bedürfnisse, die man sich selbst erfüllen kann.

Soziale Bedürfnisse gehören leider nicht dazu, unter anderem:

- Den Wunsch nach sozialer Nähe zu anderen.
- Den Wunsch nach einer funktionalen Familie.
- Den Wunsch anderen körperlich und seelisch nah zu sein.
- Den Wunsch an mehr sozialer Teilhabe.

Ich gehe mal auf das Beispiel auf Wunsch nach funktionalen Familie ein, natürlich auch mit eigenen Kindern.
Das kann ich mir unmöglich selbst erfüllen.
Das Wissen, dass ich daran "kein Anrecht" habe, oder anders ausgedrückt, dass keiner verpflichtet ist, mir diesen Wunsch zu erfüllen, bestätigt mich aber blöderweise in meinem Glaubenssatz, dass sich meine Bedürfnisse anderen unter zuordnen haben.
Was wiederum dazu führt, dass ich denke, weshalb soll ich sie dann überhaupt formulieren.

Mein Problem ist nicht, dass ich meine Bedürfnisse nicht genau kennen würde.
Ich kenne sie (leider) zu gut.
Mein Problem ist diese auch zu Äußern im dem Wissen, dass das ohnehin niemand wirklich erfüllen muss oder wird. Also warum äußern?

Wie findet man den Mut zu sagen:

"Ja, ich bin auch nur ein Mensch! Und wie fast alle Menschen wünsche auch ich mir soziale Nähe, Dazugehörigkeit, gemeinsames Lachen mit Anderen und selbstverständlich auch körperliche Nähe und Intimität!", in dem Wissen, dass das sowieso keiner erfüllen muss?

Das heißt:
Ich möchte lernen beispielsweise zu sagen, "Ich wünsche mir ein Kind!", aber es ist okay, dass dies niemand anderes (mit mir) wünscht und es ist okay, und es ist ebenfalls okay, dass mich das sehr traurig macht.
Aber ich habe auch große Angst davor, dass ich dadurch soziale Ablehnung anderer erfahre.

Das Paradigma, das Rollenklischee, dass Männer ihre Bedürfnisse nicht äußern dürfen, spielt sicherlich auch eine Rolle. Erfahre ich Ablehnung als Mann, wenn ich meine emotionalen Bedürfnisse äußere, weil die Gesellschaft erwartet, dass Männer über ihren Bedürfnissen stehen? Gemäß dem Motto, "Ein Indianer kennt keinen Schmerz!"

Wenn soziale Bedürfnisse längere Zeit nicht erfüllt werden, so führt dies zu Stressreaktionen, unser Steinzeithirn denkt wohl immer noch, dass ich ohne andere Menschen, ohne meine Sippe, nicht überleben kann. Und das wiederum führt zu psychischen Erkrankungen bzw. Stressreaktionen.

Wie kann ich damit umgehen, das zu akzeptieren?


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Bedürfnisse formulieren

04.12.2022 um 15:32
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Wie genau meinst du das?
Versteh ich jetzt nicht - du schreibst es doch selbst:
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:"Ja, ich bin auch nur ein Mensch! Und wie fast alle Menschen wünsche auch ich mir soziale Nähe, Dazugehörigkeit, gemeinsames Lachen mit Anderen und selbstverständlich auch körperliche Nähe und Intimität!",
- nur scheinst du ein Problem damit zu haben, dass es
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:keiner erfüllen muss?
Hey, ist dir schon mal aufgefallen, dass das nur dann einen Wert hat, wenn du es als Geschenk bekommst? Wie soll das denn sonst funktionieren, wenn das wer erfüllen müsste? Könntest du dich dann daran freuen?

Hmm, mein Bauch sagt grade, es geht da weniger um "Bedürfnisse", sondern um "Abhängigkeiten".
Du wärest bereit dazu, findest aber keinen, der (bzw. die) sich von dir so abhängig machen möchte, wie du von ihr.
Sozusagen - eigentlich geht es eher darum, dass du als Mann halt nicht schwanger werden kannst und darum für eine Familie eine Frau "brauchst".
Und als Frau würde ich dazu sagen, ich brauch keinen Mann, für den ich ein Kind austrage, ich brauche einen Erwachsenen an meiner Seite, der für sich sorgen kann. (Und der mich braucht, weil er mich mag - aber nicht weil er sich von mir abhängig machen will.)
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Aber ich habe auch große Angst davor, dass ich dadurch soziale Ablehnung anderer erfahre.
Diese Ablehnung wäre dann berechtigt, wenn du "deine" Frau tatsächlich nur als "Brutmaschine" sehen würdest - solltest du den Boden dafür küssen wollen, dass sie mit dir dieses Wagnis eingeht, sieht es schon völlig anders aus. (Naja, es soll auch Leute geben, die Romantiker ächten - who cares?)

@Mindslaver ich hab das Gefühl, du leidest so dolle an deinem "Problem", das du gar nicht siehst, dass es eigentlich ein ziemlich normales Problem ist, das bei dir aber extrem unsortiert auftritt. Und es ist diese "Sortierung", die dir keiner abnehmen kann.
(Praktisch: was wärest du bereit, für ein Kind zu "opfern" also an Zeit und Geld und Energie zu investieren?
Und hättest du Verständnis dafür, wenn deine Frau neben dir und dem Kind auch noch "ein Leben" haben wollen würde?)

Das ist eigentlich nicht "dein" Problem (das Bedürfnis, dazu zu gehören), so gesehen ist dieses Gefühl auch "die Lösung", weil wir das (fast) alle haben - und "soziale Begegnungen" immer dafür da sind, dieses "Problem" zu lösen. Du bist alles andere als allein damit.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Ich denke, ich bin "entwichlungstechnisch" zumindest in diesem Aspekt "hängengeblieben".
Psychologisch gesehen ist das relativ "normal" (also diese Art Störung, das Hängenbleiben; würdest du es nicht merken, wärest du ja wirklich verdammt dazu, es so zu lassen.) Deine "Aufgabe" besteht eher darin, Emotion und Verstand nicht so zu koppeln - denn das musst du nicht.
Das "eigentliche" Problem (aus therapeutischer Sicht) wäre der Unterschied zwischen "Abhängigkeit" (die als Kind real war; als Erwachsener kannst du dich einfach freuen, wenn es mal klappt) und der Verantwortung für deine Bedürftigkeit.
(Also Gefühl und Verstand ein wenig mehr auseinander zu halten. Wann du dich analysierst und wann eine konkrete Situation,
bzw. was du dir wünschst und was du real, bzw. von wem, erwarten kannst.)

Mein Tipp: ich wollte mich auch lange "ändern" - bis ich gemerkt habe, dass ich mich mit diesem "Wunsch"
regelmäßig selbst "allein gelassen" habe, in genau den Momenten, wo ich "mich", also einfach Trost, gebraucht hätte.
Inzwischen versuche ich nicht mehr, mich zu ändern - sondern mich zu trösten.
Mir einfach mein Bedürfnis, inclusive einer (deutlich kleineren) Portion Trauer, zu gestatten.

Man kann nicht die anderen ändern - nur sich selbst.
Und dann erst können andere auch anders mit einem umgehen.


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04.12.2022 um 15:49
@DalaiLotta

Ich denke, du hast da etwas missverstanden.


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04.12.2022 um 16:04
@DalaiLotta

Ich meine im Grunde geht es darum, dass man einsam bleiben muss.

Wie kann man das akzeptieren?


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04.12.2022 um 16:27
Es ist eine bittere Erkenntnis, das soziale Bedürfnisse, die man hat, von niemandem erfüllt werden müssen. Keiner muss etwas Mit mir zu tun haben, wenn er das nicht will. Welchen Sinn soll es dann haben, diese auch zu äußern?


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04.12.2022 um 16:44
Ich merke schon, die Reaktionen sind genau der Grund, weshalb ich meine Bedürfnisse nicht äußere.
Es ist meinen Mitmenschen schlicht egal, ob es mir schlecht geht oder nicht. :(


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04.12.2022 um 17:06
@Mindslaver
Ich leg dir ans Herz, das mit professioneller Hilfe zu besprechen, dringend.

Allmy ist da echt der falsche Ort für.


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04.12.2022 um 17:08
@Mindslaver

Ich habe mal ganz ähnlich wie du gedacht. Das Problem ist nur, und das muss man sich immer wieder verinnerlichen, dass deine Bedürfnisse, um die es vorrangig geht, nur einvernehmlich zu erreichen sind. Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse, die man wenigstens tolerieren muss.

Gut finden muss man das nicht, kann auch sauer auf diese Menschen werden, aber sie zu irgendetwas zwingen, geht leider auch nicht.

Deine Bedürfnisse dürfen nur so weit gehen, wie sie nicht die Bedürfnisse anderer verletzten oder einschränken/behindern.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Wie kann man das akzeptieren?
Muss man irgendwie. Notfalls mit Hilfe. Aber wie gesagt gilt das nur fürs Tolerieren. Gut finden musst du es niemals. Dazu dürfte dich auch niemand zwingen. Du darfst traurig, sauer usw. sein. Kannst diese Menschen auch ignorieren, die nichts mit dir zu tun haben wollen.

Ps.
Am besten sagt man zu sich, füge keinem Menschen das zu, was man selber auch nicht zugeführt bekommen will.


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04.12.2022 um 17:08
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Ich leg dir ans Herz, das mit professioneller Hilfe zu besprechen, dringend.
Klar, mit Wartezeiten von mehreren Monaten.


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04.12.2022 um 17:10
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ps.
Am besten sagt man zu sich, füge keinem Menschen das zu, was man selber auch nicht zugeführt bekommen will.
Damit fühle ich mich in meinem Glaubenssatz bestätigt.
Es macht keinen Sinn soziale Bedürfnisse zu äußern, weil es den Menschen ohnehin scheiß egal ist.


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04.12.2022 um 17:17
@Mindslaver

Meinst du nicht, dass du gerade etwas übertreibst? @rhapsody3004 hat vollkommen recht - man kann niemanden zwingen, dass er sich mit einem abgibt, Zeit verbringt, sich für die eigenen Bedürfnisse interessiert usw. Wie stellst du dir das auch vor? Soziale Kontakte ergeben sich - oder eben nicht. Und wenn Interesse an deiner Person besteht (ob nun beziehungstechnisch oder rein platonisch), dann interessiert sich dein Gegenüber auch für dein Empfinden, deine Bedürfnisse oä. Erzwingen kann man da gar nicht, und auch nicht einfordern.

Du sagst, dass du kein soziales Umfeld hast. Wem gegenüber willst du denn dann deine Bedürfnisse äußern?


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04.12.2022 um 17:20
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:amit fühle ich mich in meinem Glaubenssatz bestätigt.
Es macht keinen Sinn soziale Bedürfnisse zu äußern, weil es den Menschen ohnehin scheiß egal ist.
Ich wollte damit gar nicht sagen, dass mir deine Bedürfnisse oder Probleme egal sind. Ich kann dich auch verstehen. Aber was soll ich anderes sagen, wenn es nun mal leider nicht anders geht?

Du kannst andere Menschen nun mal nicht zu irgendetwas zwingen, wenn es um solche Bedürfnisse wie deine beschriebenen geht. Diese anderen Menschen haben ja auch ihre Bedürfnisse, die ihnen auch zustehen. Sind freie Wesen mit eigenem Willen und haben dieselben Grundrechte wie du.

Sag dir immer, dass du deine Grundrechte auch nicht gegen deinen Willen verletzt sehen wollen würdest. Dann ist es vielleicht auch verständlicher, warum das anderen Menschen auch zusteht und warum sie dann auch Entscheidungen gegen deine Bedürfnisse treffen. Nämlich dann, wenn sie deine Bedürfnisse nicht teilen oder ja, sorry, leider nicht mit dir teilen wollen.

Kann dir nur Mut machen und sagen, dass auch du irgendwann auf Menschen treffen kannst, die deine Bedürfnisse teilen und dann mit dir gemeinsam ausleben wollen. Die Menschen sind nicht alle gleich.


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04.12.2022 um 17:22
Ich möchte die Diskussion abbrechen, da es mich mehr und mehr retraumatisiert.


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Begründung: Auf Wunsch des Erstellers