history_x schrieb:Wieso wiederholen sie ihre Taten dann und das ist ja nicht nur mit so bagateldelikten so
"ihre Taten" sind verschiedenster Art.
es gibt Taten (z.B. Sexualdelikte allen voran), die werden unter einer Art Trieb oder Zwang begangen. Das rationale Denken und Hirn ist da also nicht mehr so beteiligt. Auch die Erinnerung an den für diese Gruppe besonders unangenehmen Gefängnisaufenthalt verblaßt, wenn die Sicherungen wieder mal durchbrennen angesichts eines Kindes oder einer schönen Frau. Diese Taten werden dann so lange und immer wieder wiederholt, solange man dem Täter diesen Trieb nicht nimmt.
Psychologen glauben zwar, sie könnten es, und sie erstellen bei solchen Tätern ja auch frisch und fröhlich und reichlich Gutachten mit den allergünstigsten Prognosen, aber die tun das, weil sie halt Geld dafür bekommen.
Um einem Triebtäter den Trieb zu nehmen, der ihn immer wieder ins Verbrechen führt, hilft als sicherstes Mittel nur die Kastration.
Solange diese Leute unkastriert rumnlaufen, werden die Kinder und Frauen niemals ganz vor ihnen sicher sein.
Recht sicher sind auch gewisse Medikamente, aber wehe, wenn er sie absetzt!
Alles andere mit schöner Therapie und Blabla und den Täter zur Einsicht lenken ist Wischiwaschi.
Dann haben wir Tätergruppen, die gar nichts anderes gelernt haben als ihr "Fach".
Ich hatte mal einen Bankräuber auf Zelle, ca. 50 Jahre alt, und davon fast schon mit kleinen Unterbrechungen 30 Jahre in Haft.
Der plante schon den nächsten Coup.
Er sagte, ich kann nichts anderes als JKuwelierläden und Banken überrfallen, und mir ist der Knast wurst, denn ich kenn mich hier herinnen aus und als Häftling mit so viel Schmalz hast Du recht gute Privilegien. Für solche Täter gibt es also gar keine Alternative mehr draußen.
Einen Job bekommen sie nicht, und ein ordentliches Leben führen können sie nicht und lernen es auch nicht mehr.
Dann haben wir die Betrüger. Die sind eigentlich nicht unsympathisch, sie sind ruhig, angenehm und auch meist intellektuell.
Da es, wie ich schon eingangs erwähnt habe, keine Reue und kein Nachdenken und kein Auseinandersetzen mit seinen Taten im Gefängnis gibt (zumindest nicht so, wie man es sich in der Strafvollzugstheorie wünscht), überlegen die natürlich sehr exakt, was sie falsch gemachtg haben und was sie näöchstes Mal besser machen werden, damit es sicher klappt.
Ein Betrüger ist geistig ja sehr rege (er begeht ja seine Verbrechen mit dem Kopf), und ihm fallen immer wieder neue Sachen ein, die dann auch ganz sicher 100% klappen werden.
Dann haben wir noch die Mörder.
Die haben meist ein ganz eigentümliches Verhältnis zu ihrer Tat. Erstmal gibt keiner zu, daß er es gewollt hat ("Hab ein bißchen hart zugelangt, konnte ja nicht wissen, daß der gleich hops ging" ... "wollte ihm nur einen Denkzetel verpassen" und so). Manchmal glaubt sowas das Gericht, und vielfach auch nicht - ist man nicht selber dabeigewesen, kann man es nicht beurteilen.
Oft sind es kraftstrotzende Schlägertypen, die ganz einfach kein Maß und Ziel kennen.
Die werden werden draußen wohl früher oder später wieder in so eine Situation kommen.
Auftragsmöder, also solche, die es aus klarer Gewinnabsicht tun, gibt es sehr wenige, da man die so gut wie nie erwischt.
Den Auftraggeber erwischt man schon eher, denn der hat ja ein Motiv (und bei Mord strengt sich die Polizei nach wie vor wirklich sehr an!). Aber diese sind keine physischen Mörder, sie werden lediglich juristisch als solche behandelt.
Ein Gutes ist wenigstens, daß ein Mörder aufgrund der sehr langen Haftstrafen sowieso nicht viel Chancen hat, seine Tat allzuoft im Leben zu wiederholen. Lassen wir die also bei unseren Betrachutngen mal eher außen vor.
Die Drogenleute haben eigentlich eine recht gute Prognose.
Die Strafen für Drogendelikte sind jüngst nwieder angehoben worden.
Ich hatte für mein Delikt 4 Jahre bekommen (die únterste Grenze damals). Heute könnte ich damit locker auf einen Zehner einfahren.
Und das steht nicht dafür.
Wer den Knast kennt, der setzt nicht mehr wegen so einem Scheiß 10 Jahre seines Lebens ein.
4 Jahre seines Lebens Einsatz für sagen wir mal ein Kilo Heroin. Okay, da sag ich noch, das ist reell.
Aber 10 Jahre ... da steht der Marktwert einfach nicht mehr dafür.
10 Jahre Strafhaus gehört zu den Dingen, die ich mir trotz Erfahrung nicht vorstellen kann.
Aber es wird so oder so immer Wiederholungstäter geben. Der Mangel an Alternativen draußen ist trotz aller schönen Reden und Gesetze eklatant.
Hast du wegen eines Verbrechens gesessen, will dich ganz einfach keiner mehr, und das ist Fakt.
Und so gerät man draußen sehr leicht wieder in dieselben Kreise und Machenschaften.
Ich sag's ganz klar: Hätte ich damals nicht den Weg in die USA geschafft und ein komplett neues Leben, wo mich keiner kannte und keiner dauernd nach der Strafakte fragte und an jeder europäischen Grenze mein natürlich geheim-kodierter Reisepaß anschlug- ich säße heute wohl schon längst wieder drin.