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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

70 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Zwischenmenschlich ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

10.08.2010 um 17:13
O. das ist eure Definition von Freundschaft. Also mit meinen wirklich guten Bekannten trink ich auch mal n Bier abends im garten oder gehe mit ihnen aus bzw. erzählen wir uns auch untereinander evtl. intimere details aus dem Leben obwohl ich da auch unterscheiden muss zwischen den bekannten.
Aber das nun einen "freund zu nennen........Hmmm ich weiss nit!!!!Meine Lebensgefährtin mit der ich nu schon 12 Jahre zusammen bin würde ich als ehestes als Freund betrachten.

Also extra aus dem Urlaub zu kommen weil ein "freund" verlassen wurde würde ich defenitiv nicht machen und würde denke ich für mich auch keiner machen.

Gruss


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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

11.08.2010 um 02:47
danke erstmal für eure stellungnahme zu diesem thema..

wie schon erwartet, die einen sind gesellig die andren sind lieber alleine.
Aber wieso kommt denn das zustande?
Ist es Erziehung die einen von klein auf geprägt hat oder ist es einfach der charakter?

Bei mir ist es zum Beispiel so, dass wenn ich mal 2-3Tage wirklich allein zuhause bin und nicht vor die tür gehe oder so ich mich von tag zu tag wohler fühle allein zu sein. Je länger ich mich praktisch verschanze in meiner "Welt" in der mir keiner "befehlen" kann was ich tun soll desto weniger Gedanken mache ich mir eigentlich und ich könnte dann ewig so vor mich hinvegitieren.

Allerdings wenn ich mich dann wieder aufraffe aus dem Haus zu gehen und "Freunde" treffe dann fühl ich mich eigentlich auch nicht schlecht und möchte dann auch wieder 3-4Tage was mit ihnen machen so oft es geht. Aber dann wenn ich wieder merke es wird zu eintönig, und ich wieder Zeit für mich brauch geht das Spiel wieder von vorne los und ich könnte nen Monat jeglichen Kontakt zur "Außenwelt" abbrechen.

Kennt jemand dieses "Symptom" oder bin ich der einzige dem es so geht?


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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

11.08.2010 um 12:50
Allmystery wird eher von Leuten besucht die gerne alleine sind.


Alleine sein können. Jeder kann das nicht. Früher hat es bei mir auch jeden Tag geklingelt und irgendwelche Kumpels kamen. Irgendwann ging es mir aber aufem Sack, weil man ausser saufen keine gemeinsamen Interessen hatte. Da war ich froh mal alleine zu sein und die Dinge zu tun, die mich interessierten. Irgendwann brauchte man dann aber mal nen Tapetenwechsel und ging dorthin, wo sich die Kumpels aufhielten.

Habe es die letzten Jahre so gehalten. Die meisten kamen garnicht mehr uneingeladen zu mir, weil sie wussten, ich mache eh nicht auf.
Das war kein Streit oder so, die haben es einfach akzeptiert, dass ich meine Ruhe haben will. Ich bin dann zu denen gegangen wenn mir so war. Dies hatte den Vorteil, dass man sich einiges erzählen konnte, weil man sich ne Weile nicht gesehen hatte.

Jeden Tag die selben Leute um mich (ausser Partnerin) ist mir zu wider.


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11.08.2010 um 14:10
Mal ne kleine Zwischenfrage zu dem Thema:

Habt ihr unter "Freundschaft" im Laufe eures Lebens immer dasselbe verstanden und im selben Maße dran geglaubt?

Mir fällt an mir auf: Je älter ich werde, desto skeptischer bin ich da, inzwischen halte ich "lebenslange" Freundschaften sogar für eher unwahrscheinlich. Dabei bin ich erst Mitte 20. xD Manche meinen, ich sollte da nicht so schwarz sehen, aber meine Erfahrungen sprechen da ne andere Sprache.


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11.08.2010 um 14:51
@Strigoaica
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:inzwischen halte ich "lebenslange" Freundschaften sogar für eher unwahrscheinlich.
Ich auch. Viel wahrscheinlicher ist - finde ich - daß man immer Freunde in einer ähnlichen Lebensphase hat bzw findet. Manchmal gehen die Lebenswege extrem auseinander, und dann verliert man sich eben auch aus den Augen. Bei mir sind viele Freundschaften einfach "eingeschlafen" , weil mir mitunter die Zeit und Muße fehlte, sie zu pflegen.


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11.08.2010 um 15:11
@Thalassa

So ging's mir mit meinem Freundeskreis aus der Oberstufe. Drei Jahre lang engstens befreundet, dann verteilte man sich auf Ausbildungen und Unis überall auf der Welt, und zack, war's mit dem "Wir verlieren uns nie aus den Augen" schon vorbei. Man hat sich hier und da nochmal getroffen, aber selbst dann konnte man sich nie mehr so nahe kommen - wenn jeder alles erzählt hätte, was in der Zwischenzeit in seiner Lebenswelt passiert ist, hätten wir da jahrelang gesessen. Die Muße dafür bringt man dann echt nicht mehr auf. Und dann entwickelt man sich als Person ja auch in ganz unterschiedliche Richtungen. Bitter, aber wahr. :/


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nope ehemaliges Mitglied

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11.08.2010 um 15:12
@Strigoaica
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Habt ihr unter "Freundschaft" im Laufe eures Lebens immer dasselbe verstanden und im selben Maße dran geglaubt?
ich denke dass es halt situationen gibt im leben, wo diese "freundschaften" auf die probe gestellt werden. dann sieht man schnell, ob es ein "wahrer" freund ist bzw. ob es sich lohnt diese freundschaft weiterhin zu pflegen. das ist dann eben eine gelegenheit solche freunde "auszusortieren"... die brauchst du nicht.
früher wollte ich mit jedem gut auskommen, heute bin ich da natürlich schon wählerischer. ich denke dass hat nur mit der zunahme von erfahrung zu tun...


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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

11.08.2010 um 15:14
@Strigoaica
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Und dann entwickelt man sich als Person ja auch in ganz unterschiedliche Richtungen.
Natürlich! Bei mir war es damals so, daß ich zum Workaholic mutiert bin und die anderen mit ihrer Familie beschäftigt waren - da waren sogar die Gemeinsamkeiten weg, weil wir verschiedene Prioritäten gesetzt hatten.


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11.08.2010 um 15:28
Zitat von nopenope schrieb:dann sieht man schnell, ob es ein "wahrer" freund ist bzw. ob es sich lohnt diese freundschaft weiterhin zu pflegen.
Das stimmt. Je mehr Vertrauen man sich da zu "investieren" wagt, desto riskanter und aufschlussreicher wird's. Und plötzlich merkt man - wie schon Andere hier beschrieben haben - dass jemand, den man für nen Freund hielt, sich als missgünstig rausstellt und einem nix Gutes gönnt. Immer wieder "herrlich" und so gut für's allgemeine Menschenbild. -.-

@Thalassa

Ich hab ja immernoch die Hoffnung, dass sich nach der Wanderschaft durch die Berufsausbildung doch noch die Chance für längerfristige "Lebensphasengemeinschaften" ergibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, hoffentlich überlebt sie mich nicht. *g*


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nope ehemaliges Mitglied

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11.08.2010 um 15:46
@Strigoaica
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Immer wieder "herrlich" und so gut für's allgemeine Menschenbild. -.-
ja natürlich, da wirste halt paar mal im leben mal eine "kassieren"... aber man lernt draus (oder sollte man zumindest), dass du dich eben nicht mehr jedem dahergelaufenen "offenbarst". :) zudem glaube ich immer noch ans gute im menschen. klar gibt es viele missgünstige menschen, aber sich dann pauschal jedem zu verschliessen ist auch kein lösung. je nach dem verpasst du dann wirklich mal was..?

tja, wenn's die menschenkenntnisse in tüten zu kaufen gebe ;)


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11.08.2010 um 15:53
Ich war mein ganzes Leben allein! Ich KANN das nicht mehr! Ich habe jetzt selbst eine Kleine Familie! Ich will und kann nie mehr allein sein! Das wär das schlimmste was ich mir vorstellen könnte!


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11.08.2010 um 16:14
@Addy

Welche Art von Alleinsein meinst du? Ohne Gesellschaft (also z.B. alleine leben) oder ohne Beistand in schweren Lebenslagen?


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11.08.2010 um 16:17
Ich war jahrelang freiwillig alleine - ein richtig glücklicher Single... und jetzt bin ich mindestens genauso glücklich mit meinem Partner, es hat alles seine guten Seiten (schlechte Seiten gibts bei mir nicht ;) ).


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11.08.2010 um 16:18
@Strigoaica
Wenn du es lesen magst, lies "schickssalschläge"
Ich war immer auf mich allein gestellt! keine Freunde, keine Familie... Und das von klein auf!


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11.08.2010 um 16:56
Das sag ich doch vieles wenn nicht sogar fast alles was sich Freund nennt ob nun oder in der Vergangenheit stellt sich dann/Nachhinein als Fehler heraus bzw. schläft ein oder wird nicht gepflegt. Das ist dann also ein Freund gewesen..........

ich persönlich denke das uns die meisten Menschen (Familie nehme ich hier deutlichst aus) denen wir begegnen im leben, in den unterschiedlichsten lebensphasen eine zeitlang begleiten und zu 95%
wieder im Nirvana verschwinden.

Nach dem Motto "Ach ja früher kannte ich den und den Ohh jo das war ne lustige Zeit"
Aber das kann ich alles nicht "freund" oder Freund fürs Leben nennen!


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11.08.2010 um 17:04
@pep

Bleibt abzuwarten, ob irgendwann mal jemand den "Titel" verdient, nech? Vielleicht ist die veklärte Idee von wahrer Freundschaft das eigentliche Problem, weil man mehr erwartet, als von der Realität geleistet werden kann. Ähnlich wie mit noch Unenttäuschten, die sich unter "Liebe" Frühlingsgefühle bis ins Grab ohne jemals aufkommendes - wie auch immer geartetes - Interesse an anderen Leuten außerhalb der Beziehung vorstellen. Irgendwann merkt man: Läuft so einfach nicht. :D


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11.08.2010 um 17:12
@Strigoaica
Na ja ich bin Ü 30 und hab schon allerhand erlebt im Leben! Von einem Jahr USA zur Selbstfindung (so würde ich es heute nennen) bis hin von schweren Depresionen in der Jugendzeit zu einer "fast" karriere als Profi Bodybuilder bis nahe an die Grenze des Alkoholismus war alles dabei.

In diesen ganzen Situationen bzw.Stationen meines lebens hat sich nicht einer/eine als "Freund" entpuppt sondern würd ich sagen waren/sind ALLE AUSNAHMSLOS Bekannte bis Gute Bekannte!

Gruss


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11.08.2010 um 17:18
@RageInstinct

Ja, dieses "Symptom" kenne ich auch in einer Weise.

@Strigoaica
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:inzwischen halte ich "lebenslange" Freundschaften sogar für eher unwahrscheinlich.
Ich halte es nicht für unwahrscheinlich. Ich habe einige meiner Freunde jetzt schon seit vielen Jahren. Diese würde ich schon als richtig gute Freunde ansehen. Ich denke auch, dass sich das noch einige Jahre so weiterführen lässt.
Leider kann man es eben nicht mit jedem Menschen so handhaben. Da verliert man sich schon mit der Zeit aus den Augen.
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Habt ihr unter "Freundschaft" im Laufe eures Lebens immer dasselbe verstanden und im selben Maße dran geglaubt?
Ja habe ich. Eigentlich gibt es da wie ich finde garnicht so viel verschiedenes darunter zu verstehen. Vertrauen gehört natürlich dazu und vor allem, dass man über die selben Dinge lachen kann.


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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

11.08.2010 um 19:41
@RageInstinct
Ich glaube eher dass zwischenmenschliche Beziehungen unterbewertet werden und das eher zum Trend wird was du von dir selbst beschreibst...die Individiualisierung bzw. die Abschottung und das egal sein was mit dem anderen bzw. den anderen ist.Ich persönlich finde dass man den Wert von zwischenmenschlichen Beziehungen nicht unterschätzen darf...dafür dass die Welt so massiv Leid hat..Hunger, Armut, Menschenhandel, Kinderpornographie, Tierquälerei und man echt nicht für alles Mitleid haben kann denke ich dass man wenigstens vertrauensvolle Beziehungen zu Menschen in seiner Umgebung führen und zur Stelle sein kann wenn ein Freunde, eine Freundin Hilfe/Kontakt etc. braucht sowie man das für sich doch auch gern hat...

Wobei es auch tatsächlich die Entscheidung von jedem Einzelnen ist.Introvertierte Menschen mögen nicht viel Gesellschaft um sich rum, extrovertiere können den Stall an Freunden gar nicht genug voll kriegen, das ist denk ich mal persönliches Belieben.


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Zwischenmenschliche Beziehungen überbewertet?

11.08.2010 um 20:39
Zitat von RageInstinctRageInstinct schrieb:Wissen die meisten Menschen einfach nichts mehr allein mit sich anzufangen oder wieso brauchen sie ständig irgendjemand um sich herum?
Haben sie angst vor dem allein sein?
Ach das sollte jeder selbst entscheiden, wie er leben möchte... Nehmen wir doch einfachmal einen bekannten Promi *mitdemFingeraufSaschaHehnzeig* Sascha hat sich in den Wald zurückgezogen, weil er es so will .

Ausschnitt aus einem BILD Interview:

BILD: Noch mal langsam: Sie leben in einer Hütte im Sumpf?

Hehn: „Das kann man so sagen: am Fuße der Berge, weit ab von allem. Mit einem Bach, den ich renaturiere. Dort wird gefischt und gejagt.“

BILD: Und geliebt?

Hehn: „Ich habe seit zehn Jahren eine feste Beziehung. Vielleicht braucht’s im Leben lange Zeit, bevor man einen Topf für den Deckel findet. Sie (Freundin Linda, d. Red.) ist ein Mensch, der nicht rausgeht, der dieses Affektierte nicht braucht. Sie kommt am Wochenende auf meine Hütte, mittlerweile sogar öfter.“


Genauso stelle ich mir auch ein alternatives Leben vor.... wenn das Konto voll ist.


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