Solitary - Isolation von Menschen
19.07.2010 um 13:38Mir ist es egal, ob es solche Shows gibt oder nicht. Ich schaue sie mir zumindest nicht an.
Allerdings finde ich folg. Artikel ziemlich aufschlussreich.
Ist das "Prominent-Sein" wirklich so wichtig?
Ist es so wichtig, daß man sich vor der Kamera zum Affen macht, nur um vor der Kamera zu stehen?
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,707045,00.html (Archiv-Version vom 21.07.2010)
Allerdings finde ich folg. Artikel ziemlich aufschlussreich.
Ist das "Prominent-Sein" wirklich so wichtig?
Ist es so wichtig, daß man sich vor der Kamera zum Affen macht, nur um vor der Kamera zu stehen?
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,707045,00.html (Archiv-Version vom 21.07.2010)
Das Fernsehen hat sie eigentlich schon ausgespuckt, nun verschlingt es sie doch noch ein letztes Mal mit Haut und Haaren. Ob Playmate oder Wrestler, ob Soap-Sternchen oder Casting-Opfer: Was die Beteiligten von "Solitary" eint, ist die Tatsache, dass die Spotlights um sie schon lange ausgegangen sind. Aus dem toten Winkel, wie verlockend, geht es nun direkt zurück ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
nsgesamt erfüllt "Solitary" also alle Kriterien eines inhumanen Strafvollzugs: Man demütigt die Show-Insassen mit lächerlichen Übungen (Hampelmann), hält sie in Isolationshaft (eine Minitoilette ist an die Kapsel angeschlossen) und beschallt sie schon mal die ganze Nacht über mit ein- und demselben Lied (David Hasselhoffs "Looking for Freedom"). Den Vergleich mit dem Gefangenencamp Guantanamo - haha - haben die Texter denn natürlich selbst auf Sonya Kraus' Teleprompter diktiert.
Obwohl dieser Vergleich hinkt: Hamburg und Rheinland-Pfalz werden demnächst ja zwei Guantanamo-Häftlinge aufnehmen und ihnen bei der Resozialisierung helfen. Dem Gewinner von "Solitary" steht leider kein solch hoffnungsfroher Wiedereinstieg bevor. Wenn er Glück hat, bekommt er noch mal einen Aufritt in irgendeiner ProSieben-Dokusoap und bleibt auf diese Weise im Verwertungs- und Verdauungskreislauf des Senders hängen.