Wie viel Potential zur Grausamkeit steckt wirklich im Menschen?

@Jessica-
Es gab doch einen Fluchtversuch, der allerdings scheiterte.

@Aether

...früher waren die Menschen nicht mehr oder weniger grausam als heute, von daher ist dein Vergleich mit der heutigen Wohlstandsgesellschaft, Ernährung etc...meines Erachtens falsch.

Es entsteht oft nur der falsche Eindruck, als wenn heutzutage mehr Kinder mißhandelt werden, mehr grausame Taten oder Verbrechen begangen werden etc...- dieser Eindruck ist jedoch sehr verzerrt, da heute durch das Internet und andere Medien alles sofort LANDESWEIT publik wird.

Wenn vor hundert Jahren ein Verbrechen im Dorf xy geschah wurden, haben das früher gerade mal die Menschen im Nachbardorf erfahren, heute erfährt sowas gleich das ganze Land.

Aufgrund dieses verzerrten Bildes, daß die Medien vermitteln, sind viele Menschen heute übervorsichtig, da sie denken, heutzutage gibt es soviele Verbrecher, daß man im Dunkeln nicht mehr alleine auf die Strafe darf.

Was meinst du was sich früher alles innerhalb der Familien abgespielt hat und wieviel Leid und Mißbrauch oft über Generationen vertuscht wurde - die Menschen früher waren weder besser noch schlechter, sie waren höchstens im Vertuschen besser.

Kinder hatten früher perse keinerlei Rechte und waren Freiwild.

@Bonnie

Sylvia wurde von einem Sohn von Gertrude kurz vor ihrem Tod in den Wald verschleppt und sollte dort "vergessen" werden (zurückgelassen werden) - Sylvia ist dann jedoch wieder zu Gertrude zurückgekommen und wurde dann von GErtrude an der Haustür aufgelesen.

Aber der Spielfilm über die Folterung von Sylvia, den es auf YouTube auch in der deutschen Synchro gibt, ist auch eine sehr gute Sozialstudie über das kleinbürgerliche Spießtertum in vielen abgelegenen Regionen der USA - und am Sonntag kriechen die Rxxxxxxx aus ihren Löchern und gehen in die Kirche....

@Jessica-
Achso. Hab nur bei Wiki gelesen, dass ein Fluchtversuch missglückte.

Hab vorhin auch "An American Crime" geguckt. Vor einiger Zeit habe ich schon "Evil" gesehen, aber der schmückt das ja noch etwas mehr aus. An American Crime ist näher an der eigentlichen Geschichte.
Meintest du den?

Jessica- schrieb:Es entsteht oft nur der falsche Eindruck, als wenn heutzutage mehr Kinder mißhandelt werden, mehr grausame Taten oder Verbrechen begangen werden etc...

Das stimmt. Witzigerweise ist es sogar genau gegenteilig. Es gab früher viel mehr Gewalt, diese ist mit Einführung der Menschenrechte schon enorm zurückgegangen.
Man erinnere sich doch nur mal an das Mittelalter.

@Bonnie

Ich meine er hieß an american crime - gibt es auf YouTube auch auf Deutsch.

Der Film evil ist auch nicht authentisch und vielfach nur auf Effekthascherei aus, wie die Sache mit dem Bunsenbrenner...

@Jessica-
Du verwechselst die grad beide. "Evil" ist der mit dem Bunsenbrenner, An American Crime ist der, der authentischer ist. Hab wie gesagt beide gesehen^^

Edit: Ah, vergiss es. Hab "evtl." gelesen und nicht "evil"^^ nehm alles zurück.

Draiiipunkt0 schrieb:Hast du nen Lebensmittelvorrat, Wasserfilter usw. ?

Nicht absichtlich. Aber man könnte darüber nachdenken..

Ich glaube der Mensch ist zu intelligent und heute gibst zu viele Menschen deswegen werden wir krank im kopf

@sweetasiafruit

...also daß es ZUVIELE Menschen gibt sehe ich genauso - wir leben auch - vor allem in Europa - zu dicht mit unseren Artgenossen zusammen und werden dadurch schon krank (Stichwort: Lärmbelästigung)

Der Mensch ist ja rein biologisch nur ein Tier (mit einem größeren Gehirn) und schon im Tierversuch mit Ratten hat man festgestellt, daß Ratten, die zu eng in einem Käfig mit ihren Artgenossen zusammenleben müssen, sich gegenseitig totbeißen.

Man muß sich nicht wundern, daß in Ländern, wie z.B. den USA wo die Nachbarn (in diesem weiten Land) oft kilometerweit voneinander entfernt wohnen und sich nur zu Festen wie Weihnachten, Halloween oder Thanks giving mal treffen, ein besonders gutes Verhältnis unter Nachbarn besteht, als bei uns wo die meisten Rechtsstreitigkeiten vor den Gerichten Nachbarschaftsstreite sind, weil man zu eng aufeinander wohnt, was perse krank macht, auch im Kopf, da hast du recht :-)

Verstörend, traurig und einfach nur krank.
Zeigt aber auch nur wie krank Menschen sein können.

Die Getrude ist..nun, echt eine Hexe. Im Kopf labil und gibt ihren Kindern die schuld. Ich bin mir sicher, bevor Sylvia zum Boxsack geworden ist, wurden die anderen Kinder (in der Familie) auch nicht viel verschont. Und als die kleine Sylvi schließlich eingesperrt wurde, haben sie ihre Rettung gesehen und sie gleich mit gefoltert. Gefallen werden sie daran aber sicher auch gehabt haben. Kennen es ja nicht wirklich anders, wenn die Mutter es ihnen ständig vor macht.

Was die Nachbarskinder angeht..puh. Echt keine Ahnung. Alles kranke Menschen, das steht fest.

@Pika

die Kinder von Gertrude haben vorher bei ihrem leiblichen Vater gelebt, bis auf die allerkleinsten - es gibt amerikansiche Websites über diesen Fall, wo man dies nachlesen konnte.

Erst kurz bevor Sylvia und ihre Schwester Jenny bei Gertrude im Sommer 1965 einquartiert wurden, sind die ältesten Kinder wieder vom Vater zurück zu ihrer Mutter Gertrude gezogen.

Das war großes Pech für Sylvia.

Aber es wurde auf den o.g. US websites auch erwähnt, daß Gertrude wohl auch ihren eigenen Kindern häufig eine Abreibung verpaßt hat, deshalb sind ja die ältesten Kinder zu ihrem Vater gezogen und haben über lange Zeitspannen auch dort gelebt und sind erst im Sommer 1965 wieder zu Gertrude zurückgezogen - zum großen Pech von Sylvia, die genau zu dieser Zeit mit ihrer Schwester Jenny bei Gertrude einquartiert wurde.

@Jessica-

Jessica- schrieb:die Kinder von Gertrude haben vorher bei ihrem leiblichen Vater gelebt, bis auf die allerkleinsten

Okay, das wusste ich nicht. Ich habe nur den Wikipediaeintrag zu dem Fall gelesen.

Dann kann ich nicht verstehen (nachvollziehen weniger!) wieso die Geschwister so grausam zu Sylvi gewesen sind. Ich meine, sie wissen wie sowas ist. Haben es wohl selbst am eigenen Leib erfahren und sind kein Deut besser als die Mutter.

Und die haben dem Vater auch nichts davon erzählt?

Vielleicht haben sie auch aus Angst gehandelt um nicht selbst bestraft zu werden..aber ich weiß auch nicht. Dass Menschen grausam sind ist ja nichts neues-

@Pika

..ja verstehen kann man das nicht, das übersteigt jedes Vorstellungsvermögen.

Der Sohn von Gertrude, John ist auch der einzige, der seine damalige Tat bereut und er diese Reue auch öffentlich in Interviews dargelegt hat.

Es haben ja nicht nur Gertrudes Kinder bei der Folterung mitgemacht, sondern auch Nachbarskinder waren beteiligt, die auch Eltern hatten, die hätten einschreiten können, sowie auch die gesamte Nachbarschaft, die über Wochen die Schreie von Sylvia gehört hat, ohne eingeschritten zu sein.

Es geht also nicht nur um Gertrudes Kinder, sondern auch andere haben mitgemacht, bzw. geschwiegen etc...

@Jessica-
Und..wer weiß warum John sich so bereuend zeigt. Klar, vielleicht tut es ihm jetzt leid, kann ich auch verstehen, er war ja damals noch ein Kind, aber auch kein Baby mehr. Gewisse Taten sollte man auch im Moment erfassen können. Besonders wenn man wen auf so bestialische Weise quält.

Ich sehe es im Kindergarten ja, ab und zu, dass Kinder ohne Reue andere Kinder ärgern und auch nicht aufhören, wenn das Opfer aufgibt und weint. Aber auch das hält sich in Grenzen. Und ihnen muss auch nur gezeigt werden, wer und was das Opfer eigentlich ist. Ein Wesen, genau wie man selbst.

Bei den Kindern sollte man sich nicht wundern, wenn sie so sind..sie kennen es nicht anders.

Aber der Rest? Wieso handeln sie so? Welchen Status hat die Gertrude gehabt, dass niemand den Mund geöffnet hat? Sylvi hat einen angeblichen Abschiedsbrief geschrieben, klar. Aber wenn man ihre Schreie hört..dann sollte auch der letzte Dorftrottel die Augen geöffnet bekommen.

So lang ist das alles übrigens ja auch nicht gewesen. Das war vor 70 Jahren und nicht im Mittelalter. Aber ich sehe in dem Fall hier echt keinen Unterschied..

@Pika

.. ich glaube das war halt vielfach auch der Zeitgeist in den proviziellen und konservativen ländlichen Regionen der USA der damaligen Zeit, einfach wegschauen und sich nicht einmischen.

Der damalige Fall von Sylvia hat ja auch, nachdem die ganze Sache damals publik wurde, in der Politik und Gesellschaft viel bewegt damals, da die Menschen aufgrund dieses Falles mehr sensibilisiert wurden, bei solchen Vorfällen nicht mehr nur wegzuschauen, sondern zu handeln und Verantwortung zu übernehmen.

@Jessica-
Gut möglich. Trotzdem nicht nachvollziehbar und grausam. Ich meine..das ist ja kein Fall, bei dem ich nachts durch die Straßen laufe und dann zufällig jemand verdroschen wird und ich selbst um mein Leben bangen muss.

Sie waren alle sicher in ihren Häusern..und ein(!) einfacher Anruf hätte genügt und Sylvi wäre das alles erspart gewesen. Und keiner macht was..das ist einfach nur enttäuschend.

Überhaupt, Sylvi war 16 jahre alt. Sie war noch ein verdammtes Kind und kein Schwein hat sich getraut irgendwas zu machen..

Aber mehr darüber zu diskutieren können wir auch nicht. So war es damals, so wird es teilweise heute noch sicher sein und man kann nichts anderes tun, als selbst nicht so werden, wie die man hasst..

@Pika

...der damalige Vater von Sylvia war ja auch völlig verantwortungslos, indem er Sylvia einfach bei einer wildfremden Frau und ihrem völlig verwahrlosten Haushalt abgeliefert hat, welcher normale Mensch würde heute so etwas tun ? - mit dem absoluten Fehlverhalten des Vaters von Sylvia fing das ganze Drama ja schon an....

@Jessica-
Für ihn ist sie doch nicht wildfremd gewesen. Wie sonst haben sie die Kinder gezeugt? Es ist verantwortungslos gewesen, dass er ab und zu nicht nach seinen Kindern gesehen hat, ja. Aber ihm gebe ich nur die schuld, dass er die Kinder abgegeben hat und sie nicht mehr besucht hat.
Die wahre Schuld tragen die dämonischen Familien und als oberste Stelle die Rabenmutter.

@Pika

..ich meinte den Vater von Sylvia, nicht den Vater von Gertrudes Kindern - da hast du mein posting versehentlich mißverstanden.

@Jessica-
Habe mich gerade informiert. Habe gedacht, Sylvi wäre das leibliche Kind von gertrude gewesen, dabei war sie wohl irgendwie nur adoptiert oder sowas.
Wer weiß, ob der Vater Gertrude vorher gekannt hat. Trotz allem ist es unverantwortlich, wenn die ehemaligen Eltern ihr Kind nicht einmal besucht haben. Nicht um Liebe zu zeigen, sondern um zu sehen, ob es ihr gut geht..