Wenn die Hoffnung stirbt.
17.12.2010 um 00:14
alles im Leben hat einen sinn, man darf nur nicht versuchen bei allem im leben einen sinn zu sehen. diese geschichte hatte mir auf ihre art unheimlich geholfen. vielleicht hilft sie dir ja auch.
mir hat sie in einer dunklen stunde gut getan.
Dieser Text spricht mir aus der Seele. Auf einer Seite im Netz gefunden.
Ich dachte immer ich bin ein Held, einer der irgendwann wirklich jeder Situation gewachsen ist. Ich dachte ich hätte das Glück gefunden, dass alles nun gut werden würde und dass wir zusammen einfach jede Hürde meistern könnten. Ich schenkte ihr die Prise Verrücktheit, die sie begehrte, sie schenkte mir die Ruhe, nach der ich mich so sehnte. Aber wie so oft, war auch dieser Traum dann irgendwann einfach vorbei. Als sie ging, da war es, als fiele ich in die Dunkelheit.
Wenn man Geschichten über Helden liest, dann kämpfen sie immer für das Gute, gegen Bosheit und Ungerechtigkeit, gegen Unglück und Leid und sie besiegen sie, die Dunkelheit. Sie sind Wesen des Lichts. Das Licht ist furchtbar stark, es siegt immer. Die Helden wissen oft nicht, dass sie Helden sind, sie zweifeln, oder wollen gar keine Helden sein. Sie verweigern sich sozusagen dem Licht. Manchmal sind sie zunächst auch alles andere als wahre Helden, eher anti. Aber auch schlimme Antihelden kämpfen letztlich gegen noch schlimmere Schurken, oder die Antihelden wollen keine Antihelden mehr sein und kämpfen gegen sich selbst, oder sie sind eben gar keine Helden, aber dann verlieren sie.
Wahre Helden kämpfen im Grunde ausschließlich für das Gute und sie siegen auch immer, manchmal auch nur moralischerweise oder durch Zufall.
Ich aber habe verloren, ergo bin ich auch kein Held mehr, vielleicht war ich auch nie einer. Ich verlor meine Kraft, meinen Glauben, mein Licht. Und ich wollte das echt nicht wahrhaben.
Das Licht ist stark, es leuchtet, ist voller Energie, Wärme, Lebendigkeit, es kämpft und strahlt, aber über seiner Herrlichkeit vergisst es eines: es erzeugt nichts als Dunkelheit.
Je heller es strahlt, je stärker es brennt, desto dunkler werden die Schatten, desto mächtiger wird die Dunkelheit, die es umgibt.
Wenn man nachts den Himmal anschaut, dann sieht man es ganz deutlich. Tausende von Sternen versuchen die Dunkelheit zu erhellen, aber es wird eines nur zu deutlich: die Dunkelheit umfängt sie und egal wie sehr sie sich anstrengen, sie werden die Dunkelheit niemals vertreiben. Die Dunkelheit ist zu mächtig!
Ich habe gegen diese Schatten gekämpft: mit all meiner Kraft habe ich versucht zurückzuschwimmen ans Licht, zurück in die Wärme und zurück ins Leben, ich habe gestrahlt, geleuchtet, geliebt bis an die Grenze meines Seins.
Ja. das Licht ist mächtig. Es gebiert ständig Neues, es bebt vor Kraft, zuckend und tanzend, wirbelnd und bunt. Es schmerzt vor lauter Intensität, es ist die pure, schiere Freude, die Kraft des Lebens ist seine Passion. Es ist schnell und es ist augenblicklich. Das Licht ist die lebendige Liebe selbst.
Aber hier offenbahrte sich mir die eigentliche Macht der Dunkelheit, ihre wahre Natur: sie ist Nichts. In der Dunkelheit ist kein Leben, keine Bewegung, keine Liebe. Alles was in sie hineinstrahlt vergeht. Sie absorbiert das Licht, verschlingt es und erzeugt nur neue, tiefere Dunkelheit. Sie ist grenzenlos, unersättlich, unendlich und sie ist ewig.
Wir haben gelernt die Dunkelheit zu bezwingen, indem wir das Licht mitnehmen in die Nacht. Aber sie ängstigt uns, weil wir sie nicht durchdringen können. Die Dunkelheit ist die ewig schleichende Trägheit, die undurchdringliche Macht der Leblosigkeit, die sich nicht um jetzt und heute schert. Im Kampf ist sie unbesiegbar. Je mehr ich versuchte sie zu überwinden, desto mehr verstrickte ich mich in das Nichts ihrer Leere. Sie nahm mir die Luft zum Atmen, sie nahm mir meine Kraft. Sie raubte mir die Lebendigkeit meiner Sinne und sie stahl mir meine Liebe. Je mehr ich strampelte, deste fester nahm sie meine Seele in ihren unerbittlichen Würgegriff.
Die Dunkelheit ist ruhig, anders als das Licht. Sie ist bewegungslos und friedlich. Sie ist der Tod und das ist es wohl, was wir am meisten fürchten. Den Verlust unserer Lebendigkeit, die ewige, undurchdringliche Nacht.
Irgendwann aber, als alle Kräfte aufgebraucht waren, als ich nur noch eine Ahnung meiner Selbst war, ergab ich mich einfach. Ich hörte auf mich zu wehren, schloss meine Augen und versank. Ich wurde 'Nichts'.
Und jetzt, wo ich Nichts mehr bin, schliesst sich plötzlich der Kreis und aus der Leere fühle ich etwas in mir, ein winziges Leuchten.
Etwas ist im Werden, denn das Nichts, so entdecke ich nun, ist nicht einfach Nichts, im Gegenteil. Das Nichts ist die Summe allen Seins, dicht und dunkel durch die sich immer und immer neu überlagernden Wellen der Stille, die jede Harmonie in sich birgt. Es allein erzeugt erst das Licht, die Wärme, die Farbe und das Leben.
Und die Dunkelheit erschafft auch mich und meine Liebe neu und sie macht aus mir, was ich immer schon sein wollte - einen Helden. Nun verstehe ich es, denn indem ich mich meinen Schatten ergeben habe, habe ich sie endlich, endlich besiegt.