@Mirrorman25 "Plötzlich werfen wir die ganze Fassade über Bord und sind doch nur Killermaschinen?Nein, das würde heutzutage deutlich schlichter laufen."
Den naiven Kinderglauben bewahre Dir.
Wenn man sich selbst mal in eine (Bürger)Kriegsregion begibt, wird man feststellen, wie dünn die Firnis der Zivilisation doch ist, wie schnell Menschen bereit sind, zu kämpfen und zu töten, und man wird feststellen, wie erschreckend schnell einen dieses Situation selbst verwandelt. Spätestens, wenn einem einer nach dem Leben trachtet, trachtet man ihm nach seinem. Da fällt alle Friedfertigkeit sehr schnell von einem ab, schneller als es einem lieb ist und schneller, als es der eigene Verstand fassen kann. Der geht dann nämlich zusammen mit der Moral in den Keller und überlässt die Regie dem Instinkt. Und der will überleben und ist dafür bereit, zu töten.
Wie schnell sich der nette Nachbar von nebenan in einen Feind verwandeln kann, zeigte sich in Europa zuletzt an die Kriegen im zerfallenden Jugoslawien.
In der Zeit dieser Kriege hat mich ein Portrait eines Fernseh-Kollegen über eine junge Scharfschützin in Sarajewo sehr beeindruckt. Die Frau ist morgens früh aufgestanden, hat ihre Kinder geweckt, gewaschen, angezogen und mit ihnen gefrühstückt. Dann hat sie sich mit einem liebevollen Kuss von ihnen verabschiedet, den Tarnanzug angezogen, das Scharfschützengewehr aus dem Schrank geholt und ist auf ein Hochhaus gestiegen. Von dort aus hat sie dann Frauen und Kinder erschossen. Als abends die Sicht zu schlecht wurde, ist sie wieder nach Hause gekommen, hat sich um die Kinder gekümmert, sie ins Bett gebracht und anschliessend Kerben in den Kolben geschnitzt. Eine für jeden "Kill". Auf die Frage, was sie sich wünschen würde, antwortete sie: "Einen Gameboy für die Kinder und ein Nachtsichtgerät für mein Gewehr."
Soviel zum Thema Verhalten von Menschen in Kriegszeiten und auch gleich zur Frage: Sind Frauen bessere Menschen.