Wie wichtig ist euch Treue?

Eintagsfliegin schrieb:Ich weiß nicht wirklich woran das bei mir liegt aber Treue ist für mich kein Thema..fast schon egal. Jeder Mensch gehört sich selber - hat seinen eigenen persönlichen innerlichen weg..mir ist Loyalität und Vertrauen etc. natürlich wichtig - nur gehört die Treue nicht mit rein..es ist mir zu "uninteressant". :-) ist einfach so. Ich mag nur nicht verarscht zu werden...Klarheit ist mir schon wichtig...^^ und wenn nicht, joa dann eben nicht.

Das geht mir grundsätzlich ganz genauso. "Grundsätzlich" heißt ja, "es gibt Ausnahmen". In guten Bindungen stelle ich die Treufrage auch nicht.

Ich kenne es aber, dass ich eifersüchtig bin, aus der konkreten Angst heraus verletzt zu werden, etwa durch Zurücksetzung.

KFB schrieb:Ich kann mich nicht benehmen, wie die Axt im Wald und dann eifersüchtig werden, wenn die bessere Hälfte mal jemandem zuzwinkert.

@KFB
Exakt.
"Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg' auch keinem anderen zu!"
:)

Einem Flirt entspräche in der Arbeitswelt eine unaufgeforderte Bewerbung. Wenn ich bei Firma A beschäftigt bin, und mich bei Firma B bewerbe, der Chef von A dies mitbekommt, dann ist das arbeitsrechtlich ein Kündigungsgrund.
Ob dies in einer Beziehung entsprechend funktioniert, hängt vom "Arbeitsvertrag" ab, den man mit Chef A hat. Alles eine Frage des Verhandlungsgeschickes.

Wir haben das bei uns eigentlich ganz locker geregelt: Flirten macht Spass, testet den Marktwert, hebt das Selbstwertgefühl und die Stimmung, sorgt für Abwechslung und erweitert den Horizont. Wie weit so ein Flirt geht - nun, das ist situationsabhängig. Eine Bindung muss keine Fessel sein (obwohl...:)) - und erlaubt ist, was beiden gefällt, auch wenn andere naserümpfend "Shocking!" schreien.

Doors schrieb:keine Fessel sein (obwohl...:))

Hatte eine ähnliche Assoziation :D :D :D

@Black_Canary

Um es mal ganz kurz angebunden auszudrücken:

Bondage ist irgendwie fesselnd.

@Doors

Doors schrieb:Bondage ist irgendwie fesselnd.

Man fühlt sich fast wie angekettet! :troll:

Black_Canary schrieb:Man fühlt sich fast wie angekettet!

Und wenn die Frau am Herd festgekettet wird, ist es Küchenbondage :engel:

Doors schrieb:Einem Flirt entspräche in der Arbeitswelt eine unaufgeforderte Bewerbung. Wenn ich bei Firma A beschäftigt bin, und mich bei Firma B bewerbe, der Chef von A dies mitbekommt, dann ist das arbeitsrechtlich ein Kündigungsgrund.

@Doors
Du hast mich gerade etwas geschockt mit Deiner Aussage, also habe ich mal etwas recherchiert. :) Es sieht so als, als wäre es wohl doch kein Kündigungsgrund:

http://www.rechthaber.com/tag/kuendigung-wegen-bewerbung-bei-konkurrenz/

http://www.anwalt-kiel.com/kuendigung/bewerbung-unternehmen-stellt-kundigungsgrund-dar/

@Black_Canary

Na, dann mag sich das inzwischen durch aktuelle Urteile geändert haben. Früher galt noch die Durchsage im Betrieb:

Der Mitarbeiter, der seine Bewerbungsunterlagen auf dem Kopierer vergessen hat, möge sich bitte umgehend in der Personalabteilung melden.

Doors schrieb:Der Mitarbeiter, der seine Bewerbungsunterlagen auf dem Kopierer vergessen hat, möge sich bitte umgehend in der Personalabteilung melden.

@Doors
Hahaha achso! Ja, ich denke, Du kannst auf jeden Fall den Job verlieren wenn Du am Arbeitsplatz Bewerbungen schreibst :D das geht natürlich nicht :D

@Black_Canary

Ich schrieb ja:

Doors schrieb:der Chef von A dies mitbekommt

Ich hatte allerdings auch schon mal den Fall, dass der Chef einer Firma, bei der ich mich initiativ bewarb, bei meinem damals aktuellen Arbeitgeber Informationen über mich einholte. Das gab dann Stress.

@Doors
Klar, der Chef kann dann theoretisch kündigen - ob das vor dem Arbeitsgericht aber durchgeht, das ist ne andere Sache :D

Vielleicht strengt sich der Chef aber auch besonders an - und dann gibts ne Gratifikation, weil er @Doors nicht verlieren will ;)

cesare schrieb:Ich kenne es aber, dass ich eifersüchtig bin, aus der konkreten Angst heraus verletzt zu werden, etwa durch Zurücksetzung.

Aus der konkreten Angst, verlassen oder verletzt zu werden... dann bist du eigentlich schon auch eifersüchtig, wenn deine Partnerin irgendwo anders rummacht... auch wenn du davon weißt, also sie dir vorher mitgeteilt hat, dass sie sich jetzt mal ein wenig umschauen geht... oder würde dich diese Ansage nicht eifersüchtig machen?

Eigentlich gehört sie ja nach eurer Aussage ihr selbst, kann also diesbezüglich machen, was sie will, wenn sie nur vorher sagt, was sie machen will. Oder ist das anders gemeint von euch?

@cesare

Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich. Sie/er könnte jemanden finden, der/die besser ist als ich. Besser aussieht, mehr Geld hat, besser im Bett ist oder netter zu den Kindern. Statt darin, in dieser Konkurrenzsituation, einen Ansporn zu sehen, selbst "besser" zu werden, und sich der Konkurrenz zu stellen, verweigert man sich dieser praktischen Kritik des Partners, in dem man eifersüchtig ist, was im Extremfall dazu führen kann, den Partner von der Aussenwelt abzuschotten, in dem man ihn einsperrt, ihn aber wenigstens permanent in seinem sozialen Umgang kontrolliert. Dann wird Eifersucht zu einem Wahn, der Beziehungen und Menschenleben zerstört.

Habe ich die nötige Stärke, mich der Konkurrenz zu stellen, mich, um im Wirtschaftsbild zu bleiben, dem Markt zu stellen, weil ich besondere Qualitäten habe, Alleinstellungsmerkmale, die meine Kunden an mir schätzen, ich leistungsstark, wartungsarm und günstig im Preis-Leistungs-Verhältnis bin, darüber hinaus innovativ und kreativ, dann macht mir die Konkurrenz keine Angst. Dann stelle ich mich mit Freuden dem Wettbewerb, weil ich daraus nur lernen und letztlich profitieren kann. Natürlich hat auch mein Partner etwas davon: Freiheit. Die Freiheit der Wahl - und den Anspruch auf meine Weiterentwicklung.

Ich schätze meinen Partner, in dem ich ihm vertraue, ihm die Freiheit zur Entscheidung überlasse.

moric schrieb:auch wenn du davon weißt, also sie dir vorher mitgeteilt hat, dass sie sich jetzt mal ein wenig umschauen geht... oder würde dich diese Ansage nicht eifersüchtig machen?

also in meiner jetzigen Beziehung nicht, weil ich dem gar keine Bedeutung beimessen würde. Natürlich fände ich das respektlos in meinem Beisein, aber ich fühle mich nicht dadurch bedroht und frage auch nicht danach.

Doors schrieb:Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich. Sie/er könnte jemanden finden, der/die besser ist als ich.

Ganz genau. Das kann aber in einer ungleichmäßigen Beziehung (meiner Erfahrung nach) aber auch den Partner bedingt werden, der die Eifersucht verursacht, etwa indem er dem anderen nicht die nötige Sicherheit und Akzeptanz vermittelt. Und dann vergleicht man sich (bzw; verglich ich mich) mit Personen, die u.U. meinen Platz einnehmen könnten.

@cesare

Beziehungen werden immer ohne Sicherheitsgurt gefahren. Das sollte einem von Anfang an klar sein - und das muss man ggf. auch dem Partner klar machen. Lebenslänglich gibt's nur im Knast.

Doors schrieb:Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich.

Mir wurde schon vorgeworfen, ich sei nicht eifersüchtig genug. Das waren nichtmal wirklich feste Bindungen. Wenn ich als Argument angab, dass ich halt genug Vertrauen in die Person habe, war das auch wieder nicht recht.

Doors schrieb:Lebenslänglich gibt's nur im Knast

Aber nicht in DE

@KFB

Ich wollte keine Knast-Debatte entfachen. Dafür gibt's andere Threads.