@all meine lange antwort auf blachangels fragen
;)...man macht oft fehler im leben, die man nie wieder rückgängig machen kann, sie passieren jedem von uns, sowohl gewiss, als auch ungewiss. meistens lernt man aus diesen fehlern, manchmal nicht und selten begeht man diese fehler noch einmal. jeder von uns macht im leben dinge, die er später bereut, doch warum?
was heißt eigentlich fehler machen: ist es eine falsche entscheidung treffen? sich in den/die falschen mann/frau verlieben? den falschen beruf wählen? falsches studium? falsche wohnung? falsche stadt?
diese frage zu beantworten, würde bedeuten, daß mir jemand gesagt/gezeigt hat, daß etwas anderes richtig ist, ein anderes verhalten, den umgang mit anderen menschen, etc…
...warum können wir menschen nicht perfekt sein, einfach fehlerlos? warum?
was bedeutet perfekt sein? und vor allem für wen perfekt sein?
ich würde eher für mich das wort stimmig verwenden, daß macht es leichter und stellt alles in beziehung zu meiner person. etwas muß stimmig für mich sein
...ist es den wichtig fehler zu machen? ergibt das einen sinn?
ich finde ja. daraus lerne ich, was ich will, brauche oder auch nicht, dies ist der sinn für mich
...fehler sind bekanntlich da, um aus ihnen zu lernen, doch wieso gibt es dann noch immer manche, die nicht daraus lernen?
wir alle haben die freie entscheidung, das eine oder das andere zu tun. jeder wählt das, was er in diesem moment für sich richtig hält – betrachtet aus der zeitlichen distanz und/oder durch andere, mag es ein fehler gewesen sein, aber im damaligen moment wars die richtige.
...oft erscheint einem das leben sinnlos – ist es wegen den fehlern?
ich denke nicht! manchmal habe auch ich das gefühl, alles ist sinnlos – ich spüre dann so eine leere. alle menschen in meinem umfeld haben solche momente und jeder geht anders damit um: die einen meditieren oder lesen spirituelle bücher, die anderen arbeiten noch mehr, die dritten gehen in den garten und kümmern sich um ihre pflanzen und wiederum andere verreisen irgendwohin.
der sinn des lebens – tja, diese frage hatte ich mir sehr oft schon gestellt, je nach lebensabschnitt gab es eine andere antwort – ich war auf der suche nach meinem sinn im leben. heute habe ich eine sehr persönliche antwort gefunden: ich habe endlich einmal den eingang zu mir selber gefunden, nicht das bild von der arkana, die sich ihre familie gewünscht hat, daran bin ich komplett gescheitert! nein, ich habe endlich den weg gefunden, den es sich lohnt zu gehen, mich selbst zu entdecken, das was mich ganz persönlich ausmacht, MEINE ängste, hoffnungen, träume, vorstellungen von vielem. und nicht das, was ich im außen dauernd vorgehalten bekomme, was ich tun, hoffen, mir vorstellen, erträumen sollte!
...kann ein gesamter mensch eigentlich ein einziger fehler sein?
sollte man eigentlich über soetwas nachdenken?
ich denke nicht, daß der mensch ein großer fehler ist, sondern eine große chance auf diesem planeten. aber stehen bleiben und über das eigene leben nachdenken, daß finde ich sehr sinnvoll, aber bitte sich selbst dabei mit viel nachsicht und einem verzeihenden auge betrachtend!
...sollte man an die zukunft denken oder lieber das gesamte leben auf einen zukommen lassen? besser gesagt: sollte man sich über die zukunft bzw. vergangeheit mehr gedanken machen als über die gegenwart?
es gibt in meinem leben momente, da denke ich über meine zukunft nach und bekomme kopfschmerzen!
nun habe ich eingesehen (meine reichliche vergangenheit betrachtend), daß trotz einiger ausgefochtenen kämpfe, trotzdem mit dem kopf durch die wand zu gehen, und partout es anders als die anderen zu machen, mich das leben schließlich gelehrt hat, dinge einfach geschehen zu lassen, dann passiert genau das richtige und ohne große kraftanstrengung!
ich habe gelernt, die qualität der gegenwart zu lieben, nämlich genau hier findet das leben statt und genau in diesem moment treffen wir entscheidungen, genau jetzt spüren wir uns echt und handeln. die gegenwart ist da, wo alles gerade passiert!
...wenn ja… was, wenn man zuviel über dies nachdenkt und vorlauter nachdenken beim verzweifeln ist?
was immer in meiner vergangenheit passiert ist und da ist schuld ein großes thema, dann verzeihe ich mir mal ganz schnell und erinnere mich an die damalige situation und daran, daß ich damals in jenem moment für mich stimmig gehandelt hatte
...wenn nein… was, wenn man den zuwenig bereut oder gar keine chancen in der zukunft hat, weil man sich nie sein eigenes berufsleben vorgestellt hat?
was heißt zu wenig bereuen, er bestimmt das maß an reue???
tja, das mit dem berufsleben sich vorstellen ist so eine sache: ich habe malerei studiert (sinnlos und ohne jobaussichten) und sogar in der kunst „doktoriert“, meinen lebensunterhalt allerdings habe ich mir mit kranken- und altenpflege, sprachlehrerin, übersetzerin, plastikpuppenanmalerin, sekretärin und seminartrainerin verdient – nicht gerade eine bilderbuchkarriere mit rotem faden! pfeif drauf! ich habe für mich vgesorgt und heute versorge ich auch noch mein kind, ich war immer und bin es noch immer frei und unabhängig
der preis? nun ja, kein geregeltes einkommen, keine statussymbole, ein einfaches leben. für jene, denen materielle werte und karriere wichtig sind (wie meine familie) für die bin ich gescheitert, na und? ich bin glücklich und ich muß nicht sie glücklich machen.
...kann es eigentlich passieren, daß einem die vergangeheit einholt und man gar nicht mehr weiß, ob hier in der gegenwart der richtige platz für jeden einzelnen von uns ist?
die vergangenheit hat mich sicherlich schon mehrmals eingeholt und ihren tribut gefordert, d.h. ich musste die konsequenzen in der gegenwart tragen. ich habe mich aber stets ihr gestellt, sie angeschaut und mit der weisheit der gegenwart erkannt, welche tiefen beweggründe, motive ich hatte, daß was mich aus den tiefen meiner seele motivierte, damals so zu handeln; z.b. liebe und anerkennung von anderen menschen zu bekommen – tja dafür unterschrieb ich mal eine bankbürgschaft… die ist 4 jahre später fällig geworden und die bank wollte von mir das geld, weil beim anderen nicht zu holen war…
...ist das schicksal das, was uns jeden tag passiert?
ich sage JA dazu!
...sollte man das leben einfach nur in vollen zügen genießen oder sich streng an die regeln halten?
ich denke, ich genieße mein leben, meistens jedenfalls (manchmal bin ich mit meinem aussehen unzufrieden… altes frauenselbstmitleid). an die regeln halten? an welche? ich meine an das gesetz schon, aber an die gesellschaft, nein ich bin nonkonformistin und war sogar in meinen stürmischen jahren eine ausgesprochene revolutionärin!
...wird jeder einzelne von uns eine zukunft haben?
wenn’s nach der umweltverschmutzung und den kriegen geht, na ja ;-))
wenn wir die globalisierung mal außer acht lassen – ich denke schon, AUF JEDEN FALL sogar eine supergute!!
...hat eigentlich jeder eine gegenwart oder will man die derzeitige situation einfach nicht wahrhaben?
wir alle leben in der gegenwart, die gegenwart ist die realität, der augenblick ist der wahre moment! aufhören zu denken, innehalten, tief durchatmen und sich spüren – so nimmt man wieder bodenhaftung mit der gegenwart auf…
...es passieren soooviele dinge im wirklichen leben, mit einigen ist man vertraut, bei anderen ist man froh, wenn sie passieren und andere wiederum verabscheuen wir. muß man mit allem, was man erlebt auch umgehen können? oder ist es besser, sich um manche dinge erst recht nicht zu kümmern?
den hohen anspruch, mit allem was mir passiert umgehen zu können, will ich erst gar nicht gerecht werden. früher war das anders und das bereitete mir große mühen. verletzlichkeit, hilflosigkeit und ohnmacht, nicht immer alles in der hand haben können, haben mich gelehrt demut vor meinem schicksal und das andere menschen zu haben, ohne zu bewerten und verändern zu wollen. geschehen lassen ist ein qualität, die wir hier in der westlichen welt nicht so mögen, wir glauben wir haben alles in der hand…
besser ist es mit einem festen schritt abseits zu gehen, als hinkend auf dem „rechten“ weg (meine freii interpretation von augustinus)
wenn´s etwas gibt, gewalt´ger als das schicksal, so ist´s der mensch der´s unerschüttert trägt (geibel)
Mögen meine Taten sein wie meine Worte, und meine Worte wie mein Herz