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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

237 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Depressionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 02:55
Der Übersichts halber unterteile ich den Beitrag mal da es lang geworden ist.

Psychisches leiden, Körper oder Geist

Nehmen wir das Serotonin als den messbaren körperlichen Zustand bei Veränderungen der Psyche im Hinsicht auf Depression. Ok, bei depressiven Menschen scheint das Serotonin Spiegel also niedriger zu sein.

Das es an solchen körperlichen Zuständen liegt erklärt wieso manche Depressionen sogar genetisch bedingt sein können, da durch Gendefekte das Serotonin Gehalt nicht korrekt gehalten werden kann. In einem solchen Fall würden Anti-Depressiva die das Serotonin steigern einem Menschen nur den Zustand geben den er von Natur aus haben müsste, die Anwendung in so einem Fall ist also sinnvoll und vermutlich die einzige Möglichkeit.


Moderne Lebensweise und die Steinzeit Psyche
Zitat von pescadopescado schrieb:Das Leben heute ist nicht mehr einfach. Und bewiesen, dass heute mehr psychische Krankheiten erkannt werden, als noch vor paar Jahren. Entweder trauen sich die Leute zum Arzt zu gehen, sich zu bekennen. Oder es gibt definitiv mehr Fälle heute, als es damals der Fall war.
Die meisten Menschen leiden aber anscheinend an Depressionen die nicht genetisch bedingt sind sondern aus Erlebnissen resultieren oder auch aus der heutigen Lebensweise.

Klar ist das die heutige Lebensweise der Menschen durch die Evolution nicht angepasst ist. Zu schnell hat sich der Mensch vom Jäger und Sammler zu sesshaften Gruppen entwickelt bis hin zu heutigen modernen Gesellschaften.
Damit sind sogenannte Zivilisationskrankheiten entstanden.
Wikipedia: Zivilisationskrankheit

Man hat durch die neue Lebensweise einige neue Krankheiten, muss aber einsehen das man unzählige andere Krankheiten/Herausforderungen ausgerottet hat, wieso wir auch heute länger leben.
Die Psyche funktioniert nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die Psychologie ist die Wissenschaft von der Erforschung dieser Gesetzmmäßigkeiten, es ist vergleichbar mit der Erforschung von Naturgesetzen.

Und diese Psyche ist evolutionär definitiv nicht auf die heutige Lebensweise angepasst. Sondern immer noch an das primitive jagen und sammeln Leben und das leben in kleinen nomadischen Gruppen.
Daher ist die Frage inwieweit eine radikale Veränderung der Lebensweise unsere Psyche beeinflusst berechtigt da der Mensch wie kein anderes Lebewesen sein Leben radikal verändert hat.
Einfaches Beispiel: Affen deren Lebensraum verkleinert wird durch den Menschen werden aggressiver und jagen und fressen sich gegenseitig.
Was macht der Mensch in den heutigen engen Städten? Wir fressen uns nicht gegenseitig auf aber was macht das mit unserer Psyche? Werden wir arroganter, paranoider, eifersüchtiger, schauspielerischer, verletzlicher, Erfolgsbessesener vielleicht?
Was macht der materielle Reichtum, macht es auf Dauer zufriedener oder hat es doch eine zu stark übersättigende Wirkung das wir vermehrt die lust an neuem verlieren?
Was macht die soziale Unabhängigkeit mit unserer Psyche, noch nie konnte ein Mensch alleine so sicher überleben wie heute, inzwischen braucht auch eine Frau keinen Mann mehr und ein Kind keine Eltern mehr, die riesige Gesellschaft, der Staat geben genug Schutz. Was toll klingt könnte ein Faktor sein wieso familiäre Struckturen stärker zerfallen und Menschen stärker vereinsamen oder immer öfter soziale Kälte erleben.
Menschen die sich einfacher scheiden können, toll für schlimme Ehen und toll für Freiheit, schlecht für die Psyche unzähliger Kinder da auch mehr normale Ehen dadurch enden.

Bekanntlich kommt mit jedem Fortschritt ein neues Problem. Das betrifft nicht nur technische Fortschritte.




Psyichisches leiden durch Erlebnisse
Zitat von pescadopescado schrieb:Psyche, ist das nichts, was man ausschalten kann? Wir kennen doch den richtigen weg, den Weg aus der Krise?! Wieso gehen wir den nicht und laufen in den Wald rein, statt raus?
Außer dem genetisch bedingtem Zustand oder der veränderten Lebensweise kann die menschliche Psyche auch durch individuelle Erlebnisse in Konflikt geraten.
Warum? Nun wenn ich mit mit einer Eisenstange kräftig auf mein Kopf schlage, oder mit dem Auto gegen eine Wand fahre, oder mich beim Brot schneiden in den Finger schneide brauche ich mich auch nicht wundern das mein Körper einen großen oder minimalen Schaden nimmt.

Genau so kann die menschliche Psyche durch gewisse Erfahrungen einen kleinen harmlosen Schaden nehmen wie auch einen großen. Diese Schäden entstehen dann wenn die Psyche etwas verarbeiten muss das gegen die Regeln der Psyche ist.

Beispielsweise ist unsere Psyche so gebaut das wir Liebe brauchen oder Freunde. Wir leiden wenn das fehlt, da im evolutionären Verlauf es Überlebens wichtig war das man durch Liebe und Zusammenhalt Gruppen bilden konnte die besser überleben.

Fehlen Liebe und soziale Bindungen löst der Körper leiden aus (damit könnte das sinken der Serotonin Ausschüttung verbunden sein bzw. alles was ein biologisch glücklich macht), ähnlich wie es z.B. nach dem Sex ein mit Hormonen belohnt das man gerade etwas richtig gemacht hat, genau so straft es auch wenn man nicht nach gewissen Normen lebt, damit wir den Zustand ändern. Hunger ist z.B. auch ein unangenehmes Gefühl das nur weg geht wenn man isst, Hunger ist nicht nur subjektiv sondern wird vom Körper gezielt erzeugt und nach Nahrungsaufnahme auch gestoppt.
Oder ein anderes Beispiel sind Schmerzen, ein äußerst effektiver Signal der uns zwingt ein höchst schädlichen Zustand zu ändern.


Nun was passiert mit einem Menschen der längere Zeit Zustände erlebt die der natürlichen Lebensweise widersprechen (sei es z.B. sexueller Missbrauch oder das fehlen von Liebe von wichtigen Bezugspersonen oder Einsamkeit) und wo der Körper gezielt leiden auslöst?
Nun ich könnte mir denken das die Serotonin Produktion so lange gedrosselt wird das ein allgemeiner Serotonin Mangel entsteht mit der Folge eine Depression zu erleiden.
Der Körper erzeugt Schmerzen, in diesem Fall seelische, nämlich das Gefühl unglücklich zu sein.
Das Serotonin geht so stark runter das nun allgemeine Lustlosigkeit entsteht.
Und nicht selten führt eine psychische Störung zu weiterem Fehlverhalten, wie etwa Isolation, was natürlich vom Körper sofort bestraft wird mit noch mehr Unglück, also eventuell mit noch weniger Serotonin.



In diesem Rahmen wird klar wieso man durch Anheben des Serotonin Spiegels Depressionen "heilen" kann.
Man trickst den Körper aus, genau wie Schmerzmittel Schmerzen stoppen können.

Es gibt so effektive Schmerzmittel das wir damit ohne Probleme unsere Hand ins Feuer halten könnten und es nicht unangenehm wäre während unsere Hand verbrennt.

Genau so können Antidepressiva den leidensdruck beenden, also die Warnsignale des Körpers (Drosselung von Serotonin) deaktivieren.
Damit wäre das eigentliche Problem allerdings nicht gelöst. Es kann aber einem Kraft und Zeit geben um die störenden Dinge zu ändern bzw. besser zu verarbeiten, so das nach Absetzen des Medikamentes die Serotonin Ausschüttung weiterhin normal bleibt und die Psyche mit dem Zustand zufrieden ist.



Die Dauerhaftigkeit von Leiden auslösenden Erlebnissen
Zitat von pescadopescado schrieb:Ich versuche das ganze zu ergründen. Wie können Dinge die Jahre her sind, uns in die Knie zwingen? Uns schwach machen, dass wir anfällig werden, Depressionen bekommen o.ä.
Nun würden manche fragen ja ich lebe doch jetzt aber gut und habe nur in meiner Kindheit oder früher schlimme Dinge erlebt, der Zustand hat sich doch geändert, wieso leide ich also?

Schwierig zu sagen.
Meine Vermutung: Es ist bekannt das Menschen die Erlebnise haben die mit einem Schock verbunden sind diese Erlebnisse viel intensiver speichern.
Das ist manchmal bei Kriegs Veteranen der Fall die schreckliche brutale Dinge gesehen haben.
Sie haben in dem moment Menschen gesehen, Gesichter, Schreie, Worte...
Solche Menschen sehen diese Dinge sogar noch nach Jahrzehnten in ihrem alltag vor Augen immer wieder und in vielen Alpträumen.

Dieses Verhalten der Psyche wird damit erklärt das die Psyche besonders fatale Erlebnisse extra so intensiv speichert und so oft wiederholt damit eine solche Situation vermieden wird, sozusagen als dauerhafte Warnung und regelmäßiges Leidungsdruck um nie wieder in so ein Zustand zu kommen.
Nach solchen Schocks bildet man manchmal auch Ängste die auf das erlebte zurückgehen, beispielsweise Angst vor Wasser weil man einmal was ertrunken wäre.

Folgendes Beispiel:
Jemand wird brutal von seinen Eltern geschlagen und die Eltern bringen immer wieder richtigen Hass zum Vorschein. Man bekommt das Gefühl nicht geliebt zu werden oder muss es sogar hören.
Im Hintergrund heißt das also das Gehirn fängt an Leiden zu verursachen damit sich an dem Zustand was ändert, auch wenn das unsinnig erscheint, indem wir leiden erregen wir auch den sozialen Zusammenhalt von Mitmenschen und sind selber auch gefordert wieder glücklich zu werden und die Probleme zu beenden.

Nun dieser Erlebnis ist vergleichbar mit einem Schock, also es ist einer der sehr tief gehenden Schäden die die Psyche erlebt und die Psyche wird in vielen Fällen lange Zeit regelmäßig leidensdruck auslösen um daran zu errinern, wie schlimm es war.
Genau wie Kriegs Veteranen oder Opfer/Zeugen von brutalen Ereignissen die Dinge immer wieder sehen und leiden.

Es mag unsinnig erscheinen, es hilft einem Kriegs Veteran genau so wenig wie einem depressiven auch nach Jahren mit diesen Dingen konfrontiert zu werden, aber so funktioniert unsere Psyche, es will uns langfristig vor Dingen bewahren die eine extreme zerstörerische Wirkung hatten. Das heißt die für unser überleben sehr gefährlich waren.
Ob nun die Gefahr durch körperliche Verletzung zu sterben oder (in der Steinzeit) durch Verstoßung aus der Familie in der Einsamkeit nicht zu überleben.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 10:51
@Lightstorm
Zitat von LightstormLightstorm schrieb:Es mag unsinnig erscheinen, es hilft einem Kriegs Veteran genau so wenig wie einem depressiven auch nach Jahren mit diesen Dingen konfrontiert zu werden, aber so funktioniert unsere Psyche, es will uns langfristig vor Dingen bewahren die eine extreme zerstörerische Wirkung hatten. Das heißt die für unser überleben sehr gefährlich waren.
Ob nun die Gefahr durch körperliche Verletzung zu sterben oder (in der Steinzeit) durch Verstoßung aus der Familie in der Einsamkeit nicht zu überleben
Diese Ängste durch einen Kriegsschock, Erziehung oder Ertrunkenen sind keine Depressionen, sondern vom Betroffenen bewusstes Erinnern damit er dadurch seine Ängste hinterfragt. Diese Ängste kann man auch mit Phobien vergleichen.

Folgendes Beispiel der Angehörigen der Verstorbenen vom 11.September.
Leiden sie depressiv weil sie trauern, oder weil sie es nicht verstehen können?
Diesen Verlusst, hinterfragten die Angehörigen unabhängig von einem Schock um den Verlusst zu verstehen. Bis zum hinterfragen des Ergeignissis selbst.
Mein Opa z.B. hatte große Schlafstörungen und Alpträume. Also wird mann auch unbewusst erinnert. Das sind keine Depressionen sondern Verarbeitungen um sich dem Ereignissgrund bewusster zu machen.

Für mich war die ganze Welt in einer Depressionsphase in der es allmählich konstrucktiver vorran geht. Solche Dinge wie Krieg, Armut oder Tod eines Angehörigen, sowie auch Eifersucht, sind Dinge die heut zu Tage enweder bereits verarbeitet sind, oder erfordert kurze Zeit um diese Ergeignisse bewusster zu betrachten.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 11:31
@Primpfmümpf

Ich sage ja nicht das das Depressionen sind, mir ging es auch nicht unbedingt nur um die Depression.
Sondern wie die Psyche bei Problemen leiden auslöst, vergleichbar mit körperlichen Schmerzen. Und ich denke Depression ist ein Zustand der entsteht wenn dieses leiden über längere Zeiten hinweg besteht.
Da dann anscheinend das Serotonin so weit absinkt das die Folgen eines Serotonin Mangels entstehen, also eine Depression, die auch dann besteht wenn die Person in einem aktuellen Moment eigentlich lachen und fröhlich sein müsste, was dann nicht mehr geht. Oder das jemand plötzlich nur noch das negative im Leben sieht.

Ob mit Antidepressiva oder indem man den für die Psyche belastenden Zustand ändert, also Psychotheraphie, dauert es einige Zeit wieder bis allgemein gesagt die Stoffe im Körper ansteigen die ein fites und glückliches Gefühl schaffen.

Ich sag mal unser Glück entsteht nicht durch Stoffe, aber unser Körper muss gewisse Funktionen korrekt erfüllen können damit wir glücklich und motiviert sein können-
Deswegen ist die Depression ja eine Krankheit, es unterbindet die Möglichkeit glücklich zu sein und stört damit die natürliche Funktionsweise unseres Gehirns das eigentlich immer Gründe zum fröhlich sein findet.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 11:35
Dass nun "der Fortschritt", der böse, schuld sei an psychischen Leiden, wäre ein These.
Waren die Menschen früher geistig gesünder? Die Geschichte der Medizin kennt aus früheren Zeiten andere psychische Probleme, die heute nahezu ausgestorben oder aber auch erschreckend modern erscheinen, von der dämonischen Bessesenheit, religiösen Wahnvorstellungen, Essstörungen und Hysterie bis hin zu so seltsamen Dingen wie Klaviersucht. Depressionen, Angstneurosen und Suchtverhalten sind aus vergangenen Jahrhunderten, fast Jahrtausenden, immer wieder in Dokumenten erwähnt worden, sind also nicht neu und durch den Zeitgeist bedingt.

Neu ist vielleicht nur, dass Angehörige der Mittelschicht in westlichen Dienstleistungsnationen mehr Zeit haben und weniger materielle existentielle Sorgen. Sie können ihre individuellen Wehwehchen individell analysieren, wenn nicht anders, dann mit Hilfe meterweiser Ratgeber-Regale in der Buchhandlung, vulgärpsychologischer Abhandlungen in der "Bäckerblume" oder Foren wie diesen.

Wo ein Bedarf zu sein scheint, wächst auch das "rettende" Angebot derer, die damit Geld verdienen wollen, was im entwickelten Kapitalismus natürlich auch ganz legitim ist.
Ging man früher zum Schamanen oder zur Weisen Frau, so geht man heute eben zum Psychotherapeuten, zur Selbsthilfegruppe oder eben wieder zum Schamanen, um sich mit allerlei modischen Therapieformen (Nonverbale Gesprächstherapie) wieder ins seelische Gleichgewicht rücken zu lassen.

Früher ging man halt zum Pfarrer und betete 'ne Runde oder wurde von ihm auf den Scheiterhaufen gestellt.
Dann war alles wieder gut.


Heute zahlt die Krankenversicherung.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 11:40
Zitat von PrimpfmümpfPrimpfmümpf schrieb:Leiden sie depressiv weil sie trauern, oder weil sie es nicht verstehen können?
Diesen Verlusst, hinterfragten die Angehörigen unabhängig von einem Schock um den Verlusst zu verstehen
Ich bin der Meinung sie trauern weil das Gehirn gezielt Trauer auslöst, genau wie es Schmerzen erzeugt wenn man körperlich verletzt ist.

Dieser Schmerz, ob körperlich oder psychisch hat natürlich einen Sinn, es sagt uns was falsch gelaufen ist, was gefährlich ist, was nicht sein sollte, dadurch das wir leiden beschäftigen wir uns damit.

Sollte der Schmerz aber nicht nachlassen weil man z.B. für die Psyche keine befriedigende Lösung für das geschehene findet und dadurch das leiden weiter geht, dann schadet der Körper irgendwann sich selber.
Genau wie anhaltende körperliche Schmerzen Stress Hormone auslösen und verhindern das man fröhlich sein kann bzw. erschweren es.

Bei psychischem leiden finden auch gewisse Stoffvorgänge statt, bei dem anscheinend eventuell unter anderem das Serotonin gedrosselt wird bis ein gefährlicher Mangel entsteht und das Gehirn ernsthafte Funktionsstörungen bekommt die sich durch Depression also Antriebslosigkeit der betroffenen ausdrücken.

Das kann so lange gehen bis man es medikamentös ändert oder der Psyche mit Dialog hilft die Dinge so zu ordnen das es für die Psyche nicht mehr belastend ist, das ist allerdings schwierig wenn man nach einem Schock diese Dinge immer wieder bekommt obwohl man sie rational bearbeitet hat, unsere Psyche ist da nicht immer so rational und benötigt auch Zeit um den erlittenen Schaden zu kompensieren oder zu heilen.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 11:54
@Doors

Es gab sicher keine Zeit wo man nicht krank werden konnte. Das gehört seit unserer Existenz genau so dazu wie die Gesundheit.
Wie gesagt man hat heute viele alte Krankheiten ausgerottet, aber dafür eventuell neue provoziert.

Der Mensch ist in der Lage gegen seine eigene Natur zu handeln, also Dinge zu tun die ihn körperlich oder psychisch belasten werden und man kann dabei sogar glauben das sei gut für ein, da wir so "lernfähig" sind.

Die Art wie man lebt ist sicher nur ein Faktor, das aber eventuell stärker geworden ist, da die Menschen in einer Art leben wie sie es noch nie getan haben.


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15.01.2010 um 12:00
Wir bekommen alle auch mal einen Schnupfen und darum sagen wir aber nicht, will uns unser Immunsystem töten?

Das Gegenteil ist der Fall, es wird letztlich dadurch ja sogar noch gestärkt.

Bei Depris sehe ich es genauso.
Im Idealfall lassen wir sie hinter und und gehen gestärkt daraus hervor.
Und kommen mit der nächsten Belastung vielleicht dann sogar besser klar.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 12:02
Ja, ich denke es ebenso.

Ich erwähnte im Intro, dass eine Depression u.a ähnlich wie eine Blidndarmentzündung ist.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 12:10
@Lightstorm

Sehe ich auch so.
Mann muss möchte die Trauer verstehen was Zeit erfordert. Wie man auch bei einer Wunde am Fuß verstehen möchte warum man so verletzt ist damit er geheilt wird. Doch mann kommt nicht immer drauf wo man sich gestoßen hat. Dennoch erfolgen körperliche Aktivitäten der Blutkörperchen. Somit wird auch die Ungewissheit innerhalb der Psyche geheilt.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 12:12
Was mir aufgefallen ist @pescado: Du schreibst einen kleinen Satz, der mich doch irgendwie nachdenklich macht:

"Psyche, ist das nichts, was man ausschalten kann?"

Und in dem Zusammenhang möchte ich dich an deinen Thread erinnern: "Kann man Glauben ausschalten?"

Irgendwie scheint mir, dass du dich mit gewissen Dingen konfrontiert siehst, die dir Probleme bereiten und die Frage nach dem "Ausschalten" mehrmals stellst. Das ist ZU einfach gedacht, etwas, das einem Schwierigkeiten macht, einfach auszuschalten. Das gibt es nicht, das ist Wunschdenken !

Man kann weder die Psyche ausschalten, noch seinen Glauben. Das eine wie das andere sind Teile unseres eigenen ICHs. Man kann und man soll auch nicht etwas ausschalten, nur weil es einem Probleme macht, sondern man wird nicht umhin kommen, damit zu leben, ob es einem gefällt oder nicht.

Das nur mal so am Rande ...


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 12:20
@Fabiano

Es drückt finde ich die Sehnsucht aus das man das leiden beheben möchte, das ist der Sinn hinter dem leiden, es soll sich etwas ändern da es für die Psyche nicht gut ist oder es ist was passiert was nicht gut war und was man immer noch reflektiert.

Man soll sein leiden verstehen und versuchen die Ursachen zu bearbeiten. Man muss nicht einfach damit leben indem man das leiden hinnimmt, man kann daran arbeiten und sich wieder glücklich und ausgeglichen fühlen.
Muss man allerdings Geduld aufbringen und versuchen die Dinge in Zukunft zu vermeiden was ein vorher sehr verletzt hat.


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15.01.2010 um 13:16
Ja, gut. Etwas als daran leidend zu erkennen und die Ursachen zu finden, um daran etwas zu ändern, akzeptiere ich, das ist auch wichtig dabei. Aber bitte nicht immer den "Ausschalter" suchen, den es nicht gibt :D

Man muss nicht alles hinnehmen, aber am Zustand, wenn er leidend ist, kann man arbeiten und verändern, ohne gleich immer zu versuchen alles Leid "ausschalten" zu wollen, das meinte ich damit.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 13:23
@Fabiano
Nein, es war keinesfalls bewusst von mir, so geäußert. Vielmehr zeugt es daraus, dass ich mir keine Zeit mehr für die Religion >>Islam<< nehme, weil ich mich der Psychologie widme und darin meine Zukunft sehe, fern von meiner Ausbildung. Ich habe mir ein Konzept dafür erstellt und versuche mit Hilfe dieses Threads, neue Möglichkeiten und Ideen zu schaffen. Das hat nichts mit meiner Lage zutun oder Problemen.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 13:24
Leben "wir", also der typisch mitteldeutsche Mittelreihenhausbewohner mittleren Alters und mittlerer Schulbildung mit Mittelklassewagen und mittelprächtigem Kontostand denn wirklich so "anders" als früher?

Was fehlt uns denn?

Der Existenzkampf? Der Krieg? Der Hunger? Der Stress?

Das ist doch alles, nur in leicht veränderter Form, noch da.


Lediglich mehr Zeit haben wir, die wir damit verbringen können, in uns hinein zu horchen - wenn wir nicht gerade vor der Glotze einschlafen.


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15.01.2010 um 13:36
@Fabiano

>>Was mir aufgefallen ist @pescado: Du schreibst einen kleinen Satz, der mich doch irgendwie nachdenklich macht:

"Psyche, ist das nichts, was man ausschalten kann?"

Und in dem Zusammenhang möchte ich dich an deinen Thread erinnern: "Kann man Glauben ausschalten?"

Irgendwie scheint mir, dass du dich mit gewissen Dingen konfrontiert siehst, die dir Probleme bereiten und die Frage nach dem "Ausschalten" mehrmals stellst. Das ist ZU einfach gedacht, etwas, das einem Schwierigkeiten macht, einfach auszuschalten. Das gibt es nicht, das ist Wunschdenken !

Man kann weder die Psyche ausschalten, noch seinen Glauben. Das eine wie das andere sind Teile unseres eigenen ICHs. Man kann und man soll auch nicht etwas ausschalten, nur weil es einem Probleme macht, sondern man wird nicht umhin kommen, damit zu leben, ob es einem gefällt oder nicht.

Das nur mal so am Rande ...<<

Ja das ist sehr intressant. Unser werter Freund coelus ist ja ein Verfechter des Nicht-Glaubens.
Als ich ihn darauf ansprach, das wir ja alle seit frühster Kindheit an unsere Prägungen erhalten haben und ich darum ja nicht einfach die Dinge wie etwa Jesus vergessen könnte, antwortete er im Sinne von:

"Die Prägungen können wir niemals loswerden und ändern, sie sind immer ein Teil von uns, aber wir können sie umtransformieren und sie bekommen dadurch einen neuen Sinn, bedeuten nicht mehr das selbe wie zuvor"

Soll heissen, das wir uns sehr wohl ändern können, nichts zementiert sein braucht.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 15:59
Zitat von FabianoFabiano schrieb:das einem Schwierigkeiten macht, einfach auszuschalten. Das gibt es nicht, das ist Wunschdenken !
Wollte ich es ausschalten bzw. ignorieren, wäre es nicht Thema in diversen Threads.
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Soll heissen, das wir uns sehr wohl ändern können, nichts zementiert sein braucht.
Ja, davon gehe ich aus und das erhoffe ich mir.


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15.01.2010 um 16:52
Zwingt uns die Psyche in die Knie?
Ich würde sagen, es ist umgekehrt.


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Zwingt uns die Psyche in die Knie?

15.01.2010 um 17:46
@pescado
„Tragen wir hier zusammen, wie man die eigene Psyche austricksen kann.“

Der Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Du kannst Deine Psyche ebenso wenig austricksen, wie Du Dich selbst belügen kannst.

Eine Lösung wäre es sich mit der Psyche auseinanderzusetzen. Warum fühle ich mich plötzlich unwohl? Warum habe ich hohen Blutdruck. Warum habe ich Allergien. Das wären schon einmal wichtige Fragen, die ich mir stellen sollte?

Und es ist nicht so einfach, das wir die Antworten kennen, Maßnahmen ergreifen und dann Ruhe haben. So leicht ist das Leben nicht. Wir müssen unsere Psyche genau so trainieren wie unseren Körper. Der Alltag stellt uns ständig neue Herausforderungen. Man kann nicht immer den belastenden Dingen ausweichen, und man kann sich auch nicht auf bestimmte Dinge einstellen.


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15.01.2010 um 18:29
@Waldfreund
Mir geht es hier nicht um einen Masterplan. Ich bin selber nicht auf den Kopf gefallen und weiß dass alles nicht so einfach ist. Aber es gibt Möglichkeiten.

Mein Ziel war es vielmehr, die Leute mal anzuregen über sich nachzudenken und sich mit kleinen Problemem ihrer selbst zu beschäftigen.


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15.01.2010 um 18:42
Unglücklicherweise hat die Vernunft kaum Waffen gegen die Psyche und das Unterbewusstsein, darum lohnt es sich oft nicht wirklich dagegen zu kämpfen, sondern eher darüber nachzudenken, wie man seine Gefühle Kanalisieren und umleiten kann, als das man sie unterdrückt-


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