@Südlicht Südlicht schrieb am 08.01.2010:Der Mensch ist in seinem eigenen Dilemma gefangen: Er ist ein Individuum und er weiß das auch, aber zugleich zwingt ihm das Individuum-Dasein ein subjektives, in seiner verschärften Form, egozentrisches Weltbild auf (zu deutsch: Jeder ist der Hauptprotagonist seines eigenen Films) - und bei den allermeisten Menschen ist dieses fatal für das so notwendige Zusammenleben in der Gemeinschaft. Denn andere Individuen haben ebenso ihr eigenes Weltbild, die meisten decken sich zwar in ihren Grundrissen, sind jedoch nie vollkommen identisch, und wird erstmal ein (gravierender) Unterschied zum eigenen Weltbild erkennbar, reagiert Mensch auf anderen Menschen genauso wie auf alles, was Mensch nicht kennt: Angst, Ablehnung, Hass, oder Gewalt im Sinne eines an falscher Stelle platzierten Selbstverteidigungsinstinkts.
Nein, dem kann ich nicht zustimmen.
Solche Menschen lehnen andere Menschen vielleicht ab,
einzelne Menschen. Der Misanthrop hat etwas gegen alle Menschen. Und das rührt nicht daher, dass er die Menschheit nicht kennt bzw. versteht, sondern dass er sich viel mit ihr auseinander gesetzt hat, aber nicht in ihrer Mitte, sondern von außen. Misanthrop wird man nicht von heute auf morgen. Zuerst beobachtet man. Dann kommt das Unverständnis über so viel Dummheit und Engstirnigkeit (meistens erhebt man sich selbst über den Rest der Menschheit, immerhin hat man selbst ja verstanden und ist nicht so dumm, wie die Mitmenschen) und dann kommt nach und nach Resignation, Verachtung, Hass.
Irgendwann will man einfach nichts mehr mit den Menschen zu tun haben.
Hat nichts zu tun mit normalem Menschenhass.
Südlicht schrieb am 08.01.2010:So bewegt man sich nun alltäglich in diesem Spannungsfeld zwichen Ur-Instinkten und erworbener Intelligenz,
Sind Misanthropen dumm?
Südlicht schrieb am 08.01.2010:Glaub aber das reicht um zu konstatieren: Ja, ich muss wohl Misanthrop sein. :-)
(Bin dennoch grundsätzlich für ein harmonisches Miteinander aller Individuen,
Widerspricht sich das nicht irgendwie?
@Nichtmensch Nichtmensch schrieb am 08.01.2010:Ja, folglich, als Misantroph, müsste man auch sich selbst hassen oder verachten, was logischerweise zur Unzufriedenheit der eigenen Existenz führt, somit müssten sie sich, wenn sie es ernst meinen, eigentlich umbringen, keine Ahnung wieso das keiner bzw. wenige "Misantrophen" dann wirklich durchziehen und sich das Leben nehmen.
Misanthropen müssen ja nicht zwangsläufig sich selbst hassen. Das wäre ein bisschen zu einfach.