Robert Enke

@Cathryn

Bei einer ausgeprägten Depression sollte man möglichst eine stationäre Therapie machen. Der Arzt muss doch erkennen wie schwer die Depression ausgeprägt ist. Zumal er vor Jahren mal in Behandlung gewesen ist.
Unabhängig wie bekannt diese Person gewesen ist.

Warhead schrieb:Die von der Gerichtsmedizin bekommen noch ganz andere Sachen präsentiert,dagegen ist das Einsammeln einer zerschredderten Gleisleiche eher harmlos,man weiss ja was geschah

Hab' da auch so einige krassen Sachen gesehen als ich im Krankenhaus gearbeitet habe.

Das war dieses typische "ist wie bei einem Unfall"-Gefühl, man kann nicht hinsehen, aber auch nicht wegsehen.

@sirius72
Wurde dein Dad,nachdem das Unglück passiert ist ausreichend psychologisch betreut?Wird man in der Ausbildung ausreichend auf den "worst case"vorbereitet"?

Man geht mittlerweile davon aus das Enke die stationäre Therapie abgelehnt hat, weil er Angst hatte das ihm und seiner Frau die kürzlich adoptierte Tochter weggenommen werden könnte.

Und an die Leute die meinen er hätte sich nicht so anstellen und lieber kämpfen sollen:
Ihr habt keine Ahnung wie es ist wirklich an einer schweren Depression zu leiden. Da kann man nicht kämpfen, es geht einfach nicht!
Ich glaube auch nicht das Enke noch in der Lage war bewusst zu planen wie er sich umbringt und ob er jemanden mit reinzieht. Das spielt einfach keine Rolle mehr im Denken des Kranken. Man kann sich das einfach nicht vorstellen, aber das ganz normale denken, die ganze Wahrnehmung und die Persönlichkeit veränderen sich durch diese Krankheit vollkommen.

Natürlich ist es für den Lokführer tragisch und vielleicht sogar eine lebenslange Bürde.
Aber als Lokführer weiss ich nunmal auch das es passieren kann das sich jemand vor meinen zug wirft. Es ist numal bekannt das die Gefahr in diesem Beruf grösser ist eine Selbstmord mitzubekommen als zum Beispiel als Buchhändler.
Wobei das Leiden des Lokführer aber natürlich auch nicht in den Schatten stellen will.

@sirius72


Warum trägt dann dieser Thread eigentlich nicht den Namen des Lokführers, sondern den des Balltreters, der Zug bekommen hat?

Das wäre doch immerhin mal ein Anfang, auch "die andere Seite" zu sehen.

Ich kann dir nur sagen, dass jemand, der von einem Zug überfahren wird, ziemlich übel aussieht.

Nich immer, der, bei dem ich zum Einsatz musste, der war noch in einem Stück...sagte auch dann der Sanitäter "Na...der sieht aber noch gut aus".

ich find es verantwortungslos, schwach und feige.

hat der in seinem selbstmitleidswahn mal uebberlegt das er mit seiner tat mind 3 leben mit zerstoert?
da ist seine (starke) frau, seine kleine tochter und natuerlich der bahnfahrer.

wie kann man nur so grosse angst haben um hilfe zu bitten das man lieber alles verliert und zerstoert?

das leben is halt kein zuckerschlecken und manchmal muss man auf allen vieren kriechen um wieder auf die beie zu kommen, er haete ja auch jede hilfe gehabt!!!
andere die nicht diesen stand haben, muessen sehr lange auf hilfe warten.

vor allem traegt man die verantwortung fuer frau und kind! da kann man sich doch nich einfach vorn zug schmeissen!
wenn ich die frau waer wuerd ich ihm aufs grab pissen!

@NoSilence

NoSilence schrieb:Vor allem wenn noch Kinder in dem Zug sitzen und alles live miterleben müssen. Je nach Lage wird der Körper zerfetzt. Vor allem das Geräusch, wenn die Knochen brechen. Vielleicht stößt dieser noch einen Schrei aus in dem Moment wo es passiert.

Denk mal drüber nach:
Son Zug ist erstens Hammerlaut wenn der da langrauscht.
dann haste erst mal ne mindestens 20m lange Lok. Dahinter kommen erst die Waggons, zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich mit geschlossenem Fenster.
Die Bahn wiegt ein paar 100 Tonnen. Wenn die in einen Torhüter mit 90 Kg rauscht, dann hörst und siehst du als Fahrgast nix davon.
So eine Lok ist ziemlich massiv gebaut, da gibts nicht mal ne Beule.
Schon mal Zug gefahren? Da hörst du nur die Räder auf den Gleisen, sonst nichts, keine spielenden Kinder, keine hupenden Autos und erst recht keine schreienden Zugspringer, die sich zu allem überfluss auch noch direkt vor der Lok befinden und so aus physikalischen Gründen eher schlecht zu hören sind.

Mal als Beispiel:
Ich hab mit nem 2 Tonnen schweren Volvo einen ausgewachsenen Rehbock mit 130km/h von der Strasse geschossen. Das Vieh ist knapp 120m weit geflogen und war sofort tot.
(aus verschiedenen Gründen musste ich das Tier etwas näher zum Auto ziehen und es war wirklich schwer).
Das einzige was ich gehört habe, war ein Aufprall, keine brechenden Knochen, kein Horrorfilmgeräusch von schmatzendem Fleisch, einfacht nur ein lauter Knall.
Und das war einen Meter von mir entfernt mit offenem Fenster.

Wenn Du ein Tier überfährst, macht es je nach Grösse nur einen dumpfen Bums oder ein Rumpeln unterm Rad.

@StUffz
man merkt schon eine erschuetterung.
man bekommt ja auch jeden windhauch mit, ka. in welchen bahnen du faehrst aber wir werden auch ohne hackfleisch regelmaesig rumgewirbelt.

im uebrigen kannt ich eine junge frau die sowas mal miterleben musste und ja man spuert die erschuetterung.
man spuert doch auch wenn man ne taube mit dem auto plaettet.

Was manche wieder so alles wissen, ohne jeh in dieser Lage mal war.
Oder selber schon mal jemand mit dem Zug überrollt hat.

Es ist einfach nur Schlimm, aber keiner hat das Recht diesen Mann nun durch die Scheiße zu ziehen.

@kayleigh
selbst wenn wir mal seine gruende ausen vor lassen, kann es nich angehen das er sich vor nen zug wirft!
in seinem luxusbadezimmer haett er doch genug platz gehabt um sich den puls aufzuschneiden.
schade das man tote nich mehr zur rechenschaft ziehen kann....

@Tiranu

Ich weiß nicht das für ein Auto du fährst. Aber ne Taube ist ein 100g Klumpen Hack mit Federn drum. Was du "spürst" ist der Aufprall in Form eines Geräusches. Wenn sie auf die Windschutzscheibe knallt, isses lauter. Liegt aber auch am Unterschied der Konstruktionsform zwischen Auto und Lok.
Blechdicke, Stossfänger und so weiter sind ja nicht das selbe.
Du wirst als Passagier mit Sicherheit nicht viel mitbekommen und auch nicht sofort drauf schliessen können, dass da gerade noch einer versucht hat in letzter Sekunde den Zug zu bekommen.


Übrigens in Japan müssen die Angehörigen die Kosten für die Folgen eines Zugsprunges zahlen. Was die Häufigkeit der Eisenbahnselbstmörder drastisch gesenkt hat...
Wär doch mal ein Anreiz

Mir tut es auch leid.
Um seine Frau, die Tochter, den Lokführer - und dann um ihn.
Allerdings kann ich mich auch nicht in jemanden hineinversetzen der Depressionen hat. Das können wohl auch nur jene, die selbst betroffen sind (oder waren).
Das Verhalten der Menschen mit Depressionen (die ich persönlich kannte/kenne) konnte ich auch nie nachvollziehen.

Das ist alles sehr bedauerlich, traurig und mein tiefstes Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen.

zum Eingangspost möchte ich mich wiederholen, was ich @lateral gestern zum Thema Selbstmord schrieb :


ich selbst würde mit nem highfligh abtreten wollen, Tabletten oder nen intravenösen Cocktail (der Freitod für Feiglinge,ich weiss^^)

Und es auch für mich allein inszenieren, vor allem auschliessen dass einen die Liebsten elend vorfinden oder gar Fremde mit reingezogen werden, wie bei den Menschen, die sich vor Züge, Autos etc schmeissen, damit verpasst man Unbeteiligten nen Schock fürs Leben oder riskiert gar deren Leben..das ist unfair

Sowas tut man höchstens seinen Feinden an

@Tiranu

Tiranu schrieb:selbst wenn wir mal seine gruende ausen vor lassen, kann es nich angehen das er sich vor nen zug wirft!
in seinem luxusbadezimmer haett er doch genug platz gehabt um sich den puls aufzuschneiden.
schade das man tote nich mehr zur rechenschaft ziehen kann....

Gut das wir keine Richter sind und (hin) richten dürfen. :|

@StUffz

StUffz schrieb:Übrigens in Japan müssen die Angehörigen die Kosten für die Folgen eines Zugsprunges zahlen. Was die Häufigkeit der Eisenbahnselbstmörder drastisch gesenkt hat...
Wär doch mal ein Anreiz

ja, hab ich schon von gehoert.
traurig eigentlich sollten diese kandidaten sich nich ueber den finanziellen schaden gedanken machen sondern eher um den seelischen den sie ihren verwandten zufuegen.

ja, okay der typ hatn kind verloren, aber er hat auch noch ein kind das lebt!
weiss nich was da in so ner situation mit zwei menschen passiert hab gehoert das sowas nicht zwingend enger aneinnander schweisst...aber trotzdem, er haette jeder zeit ne therapie machen koennen, er hatte die finanziellen mittel und gruende nich aufzugeben(kind, frau,kariere?).

@kayleigh
findest du das denn gut andere fuer seinen selbstmord zu noetigen?
stell dir mal vor ich huepf dir heut mittag vors auto und am samstag springt der flattermann (yoink) hinterher, und du hats wegenuns dein leben lang albtraeume, depressionen, dein mann verlaesst dich und du kriegst ne essstoerung(es lebe die deutsche rechtschreibung!)...

@Tiranu
Wahscheinlich spielen solche Überlegungen nur im Denken eines solchen Menschens keine Rolle mehr.

Ja ja der arme Lokführer, wie soll der jetzt damit weiterleben.
Wäre es nicht das Beste, sich auch vor einem Zug zu werfen?
Natürlich ist es für den Lokomotivführer nicht schön, aber ich denke das verarbeitet auch jeder anders.
Wenn jemand wie der Torsteher von Hannover 96 sich vorm Zug schmeisst und Frau sowie Kind hinterlässt, wird es schon seine Gründe gehabt haben.
Was interessiert mich denn der Zugführer, wenn ich einfach weg will aus dieser scheiss Welt, zu der auch der Lokfahrer zählt?

Ich hoffe, dass man jetzt nicht das Phänomen 'Depression' genauso zur Panikmache nutzt wie die Schweineinfluenza