@wiccagirl @TenguWie kann ich mir professionelle Hilfe holen? Ich kann nicht gut von zuhause weg, ohne zu sagen, wohin ich gehe. Und es ist schwer, ein Alibi zu finden, weil ich selten wegbin. Und das würde mich eh nur noch mehr deprimieren.
Das mit der Homosexualität dachte ich auch schon, aber wenn ich homosexuell wäre, müsste das ja enorm tief verdrängt sein.
Es ist aber schon so, dass ich gegen aussen auf viele homosexuell wirke, weil ich den passiv-analen Charakter habe. Diesen habe ich aber, weil unter meinem tyrannisch-cholerischen Vater litt/leide, den ich umfliessen musste. Die ganze bürgerliche Erziehung allgemein ist fatal, die alles Leben in einem abtötet. Erst vor kurzem habe ich mich wieder ein Stück weit davon freigemacht, zumindest innerlich. Dann noch die Schulzeit in einem Ausländerschulhaus mit Kindern die 180 Grad anders erzogen wurden, dadurch gegenseitige Abneigung...
Das verrückte ist, ich hatte so eine erdrückende Erziehung, wo die Eltern immer da waren, aber wenn ich sie mal wirklich gebraucht hätte, als ich keine Stelle fand, waren sie nicht da. Bzw. räumlich waren sie schon da, 24/7, die Mutter arbeitet schon lange nicht mehr, sie haben auch keine Hobbys. Das ist schlimm für ein introvertiertes Kind, denn erdrückt von der Struktur fängt es gar nicht an, sich selber eine eigene Struktur von Freunden aufzubauen, da es in erster Linie mal Ruhe will, um überhaupt sich selber zu finden. Lange wusste ich nichtmal, was ich überhaupt will, und noch heute bin ich beruflich orientierungslos.
Der psychiatrische Dienst und die Arbeitslosenkasse haben mir nicht geholfen oder konnten mir nicht helfen, weil der Einfluss, den meine Eltern nahmen, immer stärker war. Ich selber begriff lange gar nicht, wie sehr meine Eltern mir widerstreben, da musste ich verdrängen, da ja schliesslich von ihnen abhängig.
Mir fehlt also mehr als nur die Erfahrung mit Frauen, sondern ganz Allgemeineres schon, Freunde beispielsweise. Ich habe mich selbst nicht einmal, habe kein Leben, kann nicht für mich einstehen, nicht einmal vor den Eltern.
Im Moment bin ich überhaupt damit beschäftigt, zu überleben und zurückzuschlagen, bin - seit Jahren schon - daran, meine Welt wieder zusammenzusetzen, die zersplittert ist. Im Moment arbeite ich beispielsweise an einem politischen Manifest, um Rache zu nehmen (an ein paar Stuhlbeinen sägen) und etwas verändern, ich brauche also immer etwas, was mich trägt und mir Hoffnung und eine Perspektive gibt. Ich muss all meine Perspektiven selbermachen.
Ich denke also eh häufiger an das Tödliche als an die Sexualität, von dem her habe ich meist keine Komplexe mehr damit, Jungfrau zu sein. Das Berufliche und die Wohnsituation ist meist deprimierender. Die Libido ist entsprechend schwach geworden, alle Maschinen werden runtergefahren, es ist sogar schon so, dass Du dir sagst, Du willst keine Frau, solange dein restliches Leben nicht in Ordnung ist. Aber das wird schon gut, es wird bald besser und dann "führt kein Weg mich mehr zurück"