@IlviJa, das mit dem Erwachsenwerden ist schon "verdamp lang her"(BAP). Aber das ist ja auch ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Man verändert sich hoffentlich ständig. Optimisten sprechen von Weiterentwicklung. Mir reicht die Veränderung
:DNatürlich hat man immer wieder Phasen im Leben, in denen man sich nutzlos, überflüssig und wehrlos fühlt. Frag' Arbeitslose oder vom Partner verlassene Menschen.
Ich kann solchen Phasen durchaus etwas abgewinnen. Ich kann mich in ein tiefes Loch fallen lassen, bei deprimierendem grauen, nasskalten Wetter, wenn Regen und Sturm ums Haus peitschen (also im norddeutschen Hochsommer) kann ich mich bei Blues oder irischen Balladen meinem Weltschmerz hingeben, kann trauern um verlorene Zeiten und Menschen, um verpasste Gelegenheiten, um die Endlichkeit und die Beschränkungen des eigenen Daseins, über Fehler, Irrtümer und Verbrechen nachdenken. Ja, ich kann mich ganz dem Selbstmitleid hingeben (sonst bemitleidet einen ja niemand), mir mal das ganze schwarzgraue böse Down-Feeling geben.
Aber dann packe ich meine Klappleiter wieder aus und krabbele nach oben. Da erscheint mir das Licht dann heller, die Sonne wärmer, die Zeitgenossen freundlicher und das Leben lebenswerter.
Das ist dann so eine Art innerer Saunagang mit Hirninventur. Nicht immer angenehm - aber ab und an notwendig. Wie der Gang auf's Klo. Man ist hinterher erleichtert.
Apropos Blues:
Was mache ich, wenn es mir schlecht geht?
Ich lasse mir von alten schwarzen Männern einen blasen.
Auf der Mundharmonika natürlich. Live is just the blues, man!