Macht Ehrlichkeit unbeliebt?

@Hornisse
das finde ich sogar gut

Hornisse schrieb:Bist du sicher das du das jetzt hören willst?

so lässt du dem gegenüber immer noch die möglichkeit.

Fakt ist, ich bin gnadenlos ehrlich. Zu jedem... aber auch nur weil ich erwarte das man auch zu mir ehrlich ist.

Man muss nichts beschönigen , wenn es nichts zum beschönigen gibt. Das ist nur anstrengend.

Und ich bin lieber unbeliebt, als verlogen.
Ich muss niemanden in den Arsch kriechen nur weil ich beliebt sein möchte.

Ich setzte eher auf die Menschen die mich mögen, gerade weil ich immer ehrlich bin. Davon gibt es wenige, aber die die ich kenne, die handeln da genauso wie ich.

Und wenn ich jemanden blöd find, dann sag ich ihm eben das ich ihn unsympatisch finde. Mann kann ja trotzdem respektvoll mit seinem Gegenüber kommunizieren.
Aber ich halte dann nach meiner "Ansage" auch Abstand . Ich lasse nichts in mein Leben, was es nicht schafft 100% ehrlich zu mir zu sein.

Ich spreche nicht von kleinen Notlügen, die stehen jedem zu.
Aber das wichtigste sollte schon ehrlich behandelt werden.
Gerade diese Arsch kriecherei geht mir auch hier derbe auf den Zünder ... und hintenrum lästern alle übereinander :D Für einen aussenstehenden kann das sehr witzig sein, aber irgendwann überwiegt dann doch das fremdschämen :)

Gut, also ich kann nicht behaupten, dass ich so unbeliebt bin. Und das, obwohl ich immer ehrlich bin. Naja, von kleinen Notluegen abgesehen. :)
Und ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob ich beliebt bin oder nicht. Lieber unbeliebt und ehrlich, als beliebt, aber alles auf einer Luege aufgebaut zu haben.
Geht mir jemand auf den Nerven spazieren, sag ich es ihm/ihr gleich. Und dann ist es mir aber sowas von egal, ob ich mich unbeliebt mache. Naja, hier koennte es schon zutreffen. Denn wenn man dem/derjenigen, den/die man ueberhaupt nicht mag, in den Arsch kriecht, macht man sich wahrscheinlich beliebter, als wie wenn man gleich die Wahrheit sagt.

meteora schrieb:Naja, hier koennte es schon zutreffen. Denn wenn man dem/derjenigen, den/die man ueberhaupt nicht mag, in den Arsch kriecht, macht man sich wahrscheinlich beliebter, als wie wenn man gleich die Wahrheit sagt.

Das könnte nicht nur zutreffen, nein das ist hier so :)

Für mich passt der Spruch "Sage nicht immer, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst" hier gut.

Ehrlichkeit macht dann unbeliebt, wenn man sie immer und in jeder Situation ungefragt und unüberlegt direkt und plump anbringt.

Ich schätze Ehrlichkeit sehr, gerade bei Menschen, die mir wichtig sind. Eine Freundin ist da sehr schonungslos, aber sie macht das so sachlich, dass ich damit umgehen kann. Es ist nie eine persönliche Wertung in ihrer Kritik enthalten. Das finde ich ganz wichtig.

Anstrengend finde ich es, auch und gerade hier im Forum, wenn ich aus persönlichen Angriffen die eigentliche Aussage erst herausfiltern muss. Beim Lesen mancher Threads kostet das wirklich Energie.

Ich sage lieber gar nichts, als herumzuheucheln. Und es ist wichtig zu unterscheiden, in welcher Situation ich mich befinde und ob es was wesentliches zur Verbesserung beiträgt, wenn ich ehrlich bin, wohl wissend, dass das Gegenüber eigentlich etwas anderes hören möchte und dass es Ärger geben kann. Am Arbeitsplatz ist das in der Abhängigkeitssituation besonders schwierig.

Ich habe lange gebraucht, bis ich begriffen habe, dass die Frage "wie geht's" nur eine Floskel ist. Darauf antworte ich nur noch mit "gut".

Wenn ich jemandem die Wahrheit sagen will, wähle ich die Worte mit Bedacht, darauf achtend, nicht zu werten, sondern nur Fakten darzulegen.

Ich glaube schon, dass Ehrlichkeit unbeliebt macht. Das erlebe ich oft genug in meinem eigenen Umfeld. Ich traue mir durchaus zu, Kritik sachlich zu äußern aber die Antworten, die ich erhalte sind meistens alles andere als sachlich.
Statt dessen werde ich für meine Ehrlichkeit angefeindet.
Deshalb bin ich nur noch den allerwenigsten Menschen offen / ehrlich gegenüber. Aber es ist dann nicht so, dass ich hintenrum läster. Nein, ich halte einfach gänzlich meinen Rand. Und denk mir meinen Teil.

Ehrlichkeit bedeutet ja, dass man die Wahrheit sagt. Aber nicht jeder mag die Wahrheit hören. Das musste ich auch erfahren.

Ehrlichkeit finde ich schon besonders wichtig. Wenn es unangenehme Wahrheiten sind die man sagt, dann muß man es ja nicht ausdrücken wie ein Bauer. Ich will damit sagen es gibt in unserer Sprache Möglichkeiten ehrlich zu sein, und sich nicht gleichzeitig unbeliebt zu machen.

ich habe mal in der versicherungsbranche gearbeitet.....und eins müsst ihr wissen, ich kann NICHT lügen (notlügen oder so flüchtiges geht schon, aber wenn jm. vor mir ist/steht/sitzt und ich dem in die augen schaue, geht das nicht)

naja abgesehen davon, war ich ein sehr erfolgreicher mitarbeiter, weil die kunden zu mir sagten, endlich mal jm. der ehrlich ist.

nun dsa eigentliche problem an der sache:
die mitarbeiter (vorallem in der chef etage) kamen mit meiner ehrlichkeit nicht klar. so musste ich sehr sehr viel streitgespräche leider führen. und ich wurde für den unehrlichsten mitarbeiter gehalten...da ich ja nie die wahrheit sagen würde...(musste sogar stellungnahmen schreiben, weil mir nicht geglaubt worden ist.) und dann habe ich den fehler gemacht, den chefs und leitern was von menschlichkeit zu erzählen (weil ich ehrlich und aufrichtig bin, dachte ich, es gehört zu meinen pflichten, den anderen (meist den chefs) darauf hinzuweisen, was die falsch machen...naja und das ging garnicht :D....das hat noch mehr probleme hervorgerufen..


was ich daraus gelernt habe, ist das die wahrheit nicht immer angebracht ist. bzw. sie meistens den anderen verletzt und der sich in der persönlichkeit angegriffen fühlt...deswegen einfach mal schnauze halten in gewissen situationen....^^

Ich finde es irre schwer, jemanden die Wahrheit zu sagen, den ich mag, selbst dann, wenn er mich wiederholt persönlich attackiert. Lieber breche ich das Gespräch ab an der Stelle, wo es für mich unerträglich wird, bevor ich mit der Wahrheit einen langjährigen Kontakt vor die Wand fahre. Eine Nacht drüber schlafen ist oft sinnvoll.

Aber nicht immer gesund :no:

Kommt drauf an , was man sagt und was nicht, und wem...

z.B "In diesem Kleid siehst du fett aus"

Wenn die Person merkt , dass es keine Beleidigung sein sollte, ist es okay...

Aber wenn man dann hört "***** du****** "....

Man sollte nicht 100 % Ehrlich sein...

Ehrlichkeit generell finde ich extrem wichtig im Leben.
Allerdings glaube ich nicht, dass man sich damit beliebt macht. Ich glaube, man sollte wissen, was man sagen kann und was nicht. D. h. Ehrlichkeit hat auch seine Grenzen. Dabei beziehe ich mich aber auf Äußerlichkeiten und Materielles, was Menschen angeht. Bei allem anderen sollte man am besten immer ehrlich sein ;)

Vor allem sollte man ehrlich zu sich selbst sein.

martialis schrieb:Vor allem sollte man ehrlich zu sich selbst sein.

...ja, ist die Grundvoraussetzung um überhaupt ehrlich zu anderen sein zu können.

@Befen

Befen schrieb:...ja, ist die Grundvoraussetzung um überhaupt ehrlich zu anderen sein zu können.

Ja, denke auch. Woher kommen aber Charaktereigenschaften wie Selbstüberschätzung u.ä.?
Glaube, weiß es aber nicht, wenn solche Menschen fähig wären zu sich selber ehrlich zu sein und niemanden etwas beweisen zu müssen, wäre das auch eine Sache von zu sich selber ehrlich sein.

@martialis


...weiß ich nicht genau. Ich denke, dass Menschen die weit vorausplanen, zu Unehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber neigen. Also damit meine ich Menschen die die Dinge nicht einfach auf sich zukommen lassen. Ansonsten finde ich ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein sehr gut.

Befen schrieb:Ansonsten finde ich ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein sehr gut.

Ja, das meine ich auch nicht. Es gibt aber Menschen - auch wenn das wieder so klingt, als würde ich mich für vollkommen halten - , die sich für was besonderes halten oder zumindest so auftreten. Nicht selten machen sich solche Leute selber was vor. Habe schon solche kennengelernt, die irgendwann gemerkt haben, wie unwichtig sie eigentlich sind.

@martialis

martialis schrieb:Glaube, weiß es aber nicht, wenn solche Menschen fähig wären zu sich selber ehrlich zu sein und niemanden etwas beweisen zu müssen, wäre das auch eine Sache von zu sich selber ehrlich sein.

Ich glaube, so etwas hat nicht immer damit zu tun, dass die Menschen unehrlich zu sich selbst sind. Manchen mangelt es eben an dem Vermögen, sich selbst einschätzen zu können. Dafür können die meisten noch nicht mal etwas.

@martialis

...ja das stimmt natürlich.

sehr sogar, nur wer sich der Meinung der masse beugt vermag friedlich zu Leben, wer eine andere Meinung wie die Masse hat vermag frei zu Leben, jeder muss für sich selber entscheiden zwischen Friede und freiheit