Charles Manson

Na der Song ist zumindest nicht schlecht von ihm. Eigtl sogar genial

The Beach Boys/Charles Manson - Never Learned Not To Love (1969)

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Er hat ja auch selbst definitv und unbestritten selbst niemand umgebracht.

Und du fragst warum sie so fasziniert von ihm waren...

Nun von einem Jens Spahn ob mit oder ohne Ranch ist wohl niemand fasziniert.
Aber von charismatischen Männern - siehe Threadlänge - wohl der ein oder andere.

Orion07 schrieb:Was hat die Frauen eigentlich an diesem Giftzweg so faszimiert. Sind doch sonst eher die großen Männer?

Giftzwerg trifft es wirklich gut. Und seine Tillenlose Sklaven alente fand ich auch eher sehr begrenzt. Sich abhängige, willenlose Sklaven zu schaffen, ist nun so ein Kunststück nicht.
Da braucht man nur ein paar Crowley oder Hubbard Schriften lesen und bescheuert und bösartig genug sein, die anzuwenden.

Ich finde den pottenhässlich und das Hakenkreuz macht es auch nicht more sexy.

Orion07 schrieb:Was hat die Frauen eigentlich an diesem Giftzweg so faszimiert.

Das hab ich mich auch immer gefragt. Aber das frage ich mich bei vielen Sektenführern. Gehirnwäsche, Manipulationen, Drogen. Der Glaube an den "Messias". Manson war ein Meister der Suggestionen, der Manipulationen. Ob Männer oder Frauen, er kokettierte mit seinem Charisma, seinem Charme, isolierte seine Anhänger, versprach ihnen das Blaue vom Himmel herunter. Er hatte anscheinend wirklich ein Talent dafür, die Schwächen eines Menschen zu finden und dort anzusetzen.

Charles Manson hat die Frage nach seiner Attraktivität selbst mehrfach in etwa so beantwortet: "I fucked them!"

Er war persönlich klein, formell wenig gebildet und konnte nur mäßig mit Schusswaffen umgehen.

Also war er gut in Psychotricks, Gitarre spielen, Sex und Messerangriffen. So konnte er vieles ausgleichen.

Die "Stärke" Mansons sehe ich auch nicht in seinen seltsamen Lehren, sondern darin, dass er ein guter Netzwerker war:
Er hatte Kontakte zu Musikern, Schauspielern und Managern der Unterhaltungsbranche.

• Phil Kaufman, Musikmanager und Produzent, kannte Manson schon aus dem Knast
• Terry Melcher, Musikmanager und Sohn von Doris Day, lernte er nach dem Knast kennen
  
• Manson knüpfte Kontakte zu den Beach Boys (Dennis Wilson) und wohl zu The Mamas and the Papas
  
• wahrscheinlich hatte er auch Kontakte zu Robert Conrad (The Wild Wild West) und Peter Falk (Columbo)
  
• eine Schwester der Mansonite Sandra Good, die Hippieikone Ginny Good, war damals mit Hank Harrison liiert;
  er war Musikmanager und Vater von Courtney Love; es ist aber nicht ganz klar, ob Manson ihn direkt kannte
  
• als die Hippieszene gewalttätiger wurde, stellte den Manson Family auf Slippies und dann auf Bikers (Rocker) um;
  auch hier knüpfte Manson Kontakte, geriet aber dadurch in neue Machtkämpfe
  usw. usf.
  

Photographer73 schrieb am 22.12.2023:Aber das frage ich mich bei vielen Sektenführern. Gehirnwäsche, Manipulationen, Drogen. Der Glaube an den "Messias". Manson war ein Meister der Suggestionen, der Manipulationen

Ja das glaube ich bei vielen dieser Leute auch.
Meistens ziehen die dann auch einen Personenkreis an der einen Führer will.
Weniger selbstbewusste Menschen, Menschen mit persönlichen Problemen verschiedener Natur usw.
Die Identifikationsfigur muss dann auch nicht sonderlich schön, klug oder was auch immer sein.
Da genügt dann eine gewisse Schläue und das richtige Auftreten.

Momjul schrieb:Psychotricks, Gitarre spielen, Sex

Momjul schrieb:dass er ein guter Netzwerker war:

Siehe diese Aussagen denen ich voll zustimmen möchte.

Momjul schrieb:Phil Kaufman, Musikmanager und Produzent, kannte Manson schon aus dem Knast

Weshalb haben die Beiden denn eingesessen?
Ich persönlich bin ohnehin der Ansicht, Charly war nur irgendein halbverrückter,armer Zappeljesus und die Mansonfamily eigentlich ein Matriarchat.

Lynette Fromme, die schon immer ein Buch über Manson und seine Anhänger ("Family") schreiben wollte, aber erst Jahrzehnte später - nach ihrer Entlassung aus dem Knast - "Reflexion" herausbrachte, beschreibt, dass die Frauen in der Gruppe sorgsam darauf achteten, dass die Männer nicht zu stark wurden. Bei Manson schien sie männliche Dominanz aber nicht zu stören.

https://www.goodreads.com/book/show/41438124-reflexion

Unter den vielen Theorien, wieso es überhaupt zu den Tate-Morden kam (Helter Skelter; Revolution; Copy-Cat-Morde, um Bobby Beausoleil freizubekommen, ...), interessiert mich besonders die Drug-Burn-Theorie.
Die wurde zwar von der Tate-Familie entschieden zurückgewiesen, aber sie kam immer wieder auf.

Manson kannte wahrscheinlich das Zielhaus am Cielo Drive schon früher. Er wusste aber auch, dass Terry Melcher, den er nicht mochte, nicht mehr dort lebte. Er könnte also aus ganz anderen Gründen einen Hass auf die Bewohner gehabt haben.

Die Drug-Burn-Theorie geht davon aus, dass Jay Sebring und Wojciech "Voytek" Frykowsky (und vielleicht noch anderen im Haus) schlechtes Dope verkauft wurde und dass sich die beiden Männer deshalb entweder an der Manson Family oder an mit ihr verbündeten Drogendealern gerächt haben, z. B. an Dealern von The Mamas and the Papas (Harris "Pic" Dawson, Bill Doyle, ...).
Deswegen habe die Manson Gang nun ihrerseits zurückschlagen wollen.

So soll es zu dem Tate-Massaker gekommen sein. Einige Prominente aus dieser Zeit und einige Investigative haben davon gesprochen oder geschrieben. Es ist auch auffällig, dass viele andere Straftaten der Gang in Zusammenhang mit Drogen gestanden haben.

Momjul schrieb:Manson kannte wahrscheinlich das Zielhaus am Cielo Drive schon früher. Er wusste aber auch, dass Terry Melcher, den er nicht mochte, nicht mehr dort lebte. Er könnte also aus ganz anderen Gründen einen Hass auf die Bewohner gehabt haben

Ich glaube gar nichtmal, dass der einen Hass auf die Bewohner hatte, ich halte das ganze satanistische bzw. gesellschaftspolitische Brimborium mehrheitlich für Scam, bzw. eben "Grund" den Arbeitsbienen und Hollywood gegenüber und das Eigentliche für einen Auftragsmord.
Die Frau sollte weg, das Kind sollte weg und die Vertrauensperson günstigerweise halt auch.

Nur: Wer war dann der Auftraggeber?

@Momjul
Dass wird man wohl nie erfahren, wenn nicht von Manson selber und der würde sich hüten, selbst, wenn der noch am Leben wäre.
Außerdem kommen Aufträge sicher nicht nur von einer Stelle. Das ist doch im Legalen bei allen anderen Handeln auch so.
Und eben dafür "brauchen" ja ggf. Leute so jemanden. Als bezahlten Sündenbock halt und das setzt sich m.E. halt nach unten fort.
So sind halt nicht nur Sekten strukturiert.

Zeralda schrieb:Und eben dafür "brauchen" ja ggf. Leute so jemanden. Als bezahlten Sündenbock halt und das setzt sich m.E. halt nach unten fort.

Die VT des Auftragsmordes, der evt von verschiedenen Stellen angeordnet wurde, nimmt die Verantwortung teilweise von Manson und relativiert seine Taten ziemlich.

@Photographer73
Nicht DIESER Mord konkret, der wird schon halt ein Auftrag sein, und andere Familyaktionen andere Aufträge. Mit anderen Auftraggebern.
So war's gemeint. Ich finde es logisch.
Was daran VT sein soll, erschließt sich mir nicht.
Ausserdem ist das doch Alles so lange her, dass das so oder so eher nur noch historisch interessant ist.
Ich finde auch nicht, dass es Verantwortung von Manson oder den Ausführenden nimmt. Aber es kommt eben dann ein Verantwortlicher je dazu.
Und wie das in den USA ist, wenn ein Täter "nur" völlig endbekloppt ist? Oder aber auch noch kassiert hat dafür? Da bekäme er hier ja eher noch mehr Schuld juristisch, oder?

@Zeralda

Dann bring es doch mal auf den Punkt - Warum sollten die Tate/LaBianca Morde Auftragsmorde gewesen sein? Wer sollte ein Interesse daran haben, dass es dazu kommt?

Zeralda schrieb am 31.12.2023:Die Frau sollte weg, das Kind sollte weg

Mansons durchgeknallte Gedankenwelten sind doch hinreichend dokumentiert.

@Photographer73
Bzgl. Sharon Tate?
Da kommt doch Einiges infrage. Von der Konkurrenz bis zu möglicherweise anderem Kindsvater, jemandem, der günstig an Haus und Grundstück wollte, Besetzungscouch, Kinderpornoring.
Das ist Hollywood. Was erwartest Du? Und was spielt das noch heute für eine Rolle, wem sie im Weg war mit ihrer Schönheit, ihrer Schwangerschaft, ihrer Ehe?

Und für jemand ohne Skrupel und mit Krimineller Vorgeschichte bietet sich eine solche Tätigkeit doch durchaus an, um seine eigenen kruden Phantasien und Wünsche nicht nur jeweils miteinzubringen, sondern auch zu finanzieren.
Denn mit legaler Kunst kam der ja offensichtlich nicht weit und für verrückt halte ich ihn, crazy as shit.....aber nicht dumm und ein hervorragender Stratege.

Ich denke nicht, dass es Auftragsmorde waren. Weil was haben die Tate-Morde mit den LaBiancas zu tun?

@josie321
Müssen sie doch gar nicht. Teil der gleichen "Performance" Inszenierung, aber vielleicht ganz unterschiedliche Auftraggeber.