@Tussinelda Tussinelda schrieb:wieso sollte bei einer lesbischen Beziehung eine der Frauen den Mann spielen? Was macht man, wenn man den Mann spielt?
In einer lesbischen Beziehung spielt immer eine "den Mann", weil Lesben - wie der Begriff ja schon vermuten lässt - unheimlich auf Männer abfahren.
Diejenige, die den Mann spielt, schleppt immer den Wasserkasten, füllt Öl im Auto nach, fängt die Spinnen ein, kratzt sich hingebungsvoll am A*sch und flaniert den halben Tag mit Strap-On bewaffnet durch die Bude.
Ist doch klar, oder?
Aber mal ernsthaft:
Das duale Denken (Mann/Frau - männlich/weiblich) ist in dieser heteronormativen Gesellschaft tief verinnerlicht. Eigenschaften, die eher bei Männern anzutreffen sind, werden plötzlich männlich. So wird eine Frau, die solche Eigenschaften an den Tag legt, ebenso männlich gedacht.
Holz hacken ist aber weder männlich noch weiblich, es ist einfach eine Tätigkeit - und Tätigkeiten haben kein Geschlecht.
Für alle:
Nein, es muss nicht zwingend in jeder Beziehung eine Person "der Mann" sein. Es muss nichtmal eine Person Eigenschaften haben, die eher bei Männern anzutreffen sind.
Würden Lesben auf Männer abfahren, wären sie mit Männern zusammen.
Das "Argument", eine/r hätte immer "die Hosen an", ist erstens falsch und zweitens ein Scheinargument. "Die Hosen anhaben" ist weder männlich noch weiblich. Das ist eine Frage der individuellen Charaktereigenschaften sowie der individuellen Beziehungsdynamik.
Die Gesellschaft beobachtet eine "Mann/Frau-Verteilung" in lesbischen Beziehungen, weil diese, wenn sehr ausgeprägt, erstens eher auffallen und zweitens Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften und Handlungen/Tätigkeiten nicht geschlechtsneutral gedacht werden können.