MadamMim schrieb:Und das , obwohl ich als Kind eine von den kleinen in meiner Unterwäsche gefunden hab
Ja, hehe, das kenn ich. Als kleines Kind saß eine der großen Hausspinnen beim Anziehen auf dem Pulli. Ich blieb ganz still und bewegte mich nicht, bis meine Schwester ein Glas geholt und das Tier eingefangen hatte. Ich wollte sie ja nicht verscheuchen. Danach hatte ich ein neues Haustier, das ich regelmäßig mit Hilfe meiner Mutter mit Fliegen versorgte. Spinni wohnte in einer durchsichtigen ehemaligen Süßigkeiten-Box und wurde immer dicker und runder. Mit viel Nachforschen hatten wir beschlossen, dass es wohl ein Weibchen sein müsste, und so sammelte ich alle möglichen kleineren Spinnen, die mir in der Wohnung vor die Füße kamen, um Spinni einen passenden Gefährten zu geben. Wie genau man Männchen und Weibchen unterscheidet, wusste ich damals noch nicht. Und so wurde die Spinne noch dicker und runder.
Bis sie eines Tages einen Kokon baute. Mann, was war ich stolz. Meine Spinni wurde Mama. Und erst als die Kleinen schlüpften. Da war meine Mutter nicht mehr so begeistert, und wir brachten das Behältnis auf den Balkon, damit die Kleinen nach draußen konnten. Als die Spinne schließlich starb, war ich sehr traurig. Aber sie hatte ja Babies, und das war so toll.
Ich kann mich immer noch an dieses Huschen auf dem Pulli (der war braun, wie auch die Spinne) erinnern und an den ersten Schreck... und an das Karogittermuster von dem Glas, womit die Spinne eingefangen wurde. Ich war vielleicht vier oder fünf.
Wenn hier andere Spinnen als eklig betiteln und ihnen den Tod wünschen, ist es für mich ähnlich, als ob jemand Katzen oder Vögel eklig finden und sie jagen würde. Zuerst wurde ich immer sehr wütend. Mittlerweile macht es mich nur noch traurig. Für beide Parteien. Für die Spinnen, die sinnlos sterben müssen, und für die Menschen, die wegen harmloser Tiere ein so eingeschränktes Leben führen. Hier verlieren alle.